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Franziskus zu Transvestit: "Gott liebt dich so wie du bist"

Franziskus veröffentlichte heute eine weitere Zustimmung zur Homosexualität. Anlass ist ein neuer VaticanNews.va-Podcast namens PopeCast, in dem er handverlesenen "jungen Menschen" antwortete.

Giona, 22, ein männlicher Transvestit aus Italien, sagte Franziskus: "Ich bin ein homosexueller und behinderter Junge, ich fühlte mich hin- und hergerissen zwischen Glaube und Transgender-Identität, Trans und Gläubiger, als ich an der Wegkreuzung stand, wählte ich die Liebe [=Sünde]."

Franziskus antwortete, dass Gott "immer nahe ist" und dass "er mit uns geht, auch wenn wir Sünder sind. Er liebt uns so, wie wir sind."

Er fügte hinzu, dass "Sex eines der schönsten Dinge ist, die Gott uns gegeben hat", während Gott in der Bibel offenbart, dass ihm homosexuelle Handlungen ein Gräuel sind.

Bild: Vatican Media, #newsPfgkbhdwqr

Vates
Seit Jahr und Tag wiederholen die neomodernistischen Leugner der absolut verbindlichen Morallehre der Kirche stereotyp ihre Lieblingsformel, daß Gott uns so liebe wie wir sind - also auch als reuelose Sünder, was eine Häresie ist!
Denn "Gott will nicht den Tod des Sünders, sondern daß er sich bekehre und lebe."
Wo bleibt bei diesen einschl. Franziskus der Aufruf zur Bekehrung?
Seeligers Menschheit Fahnenflucht
Der "liebe Gott" ist gar keiner.
Man macht aus dem wesenhaftem wohl ureigenstem Subjekt ein adjektivisiertes Objekt, frei nach dem Motto: Keine Angst, der tut doch gar nichts.
Am Tor meiner Kirche hingegen steht noch "Vorsicht! Bissiger Gott!"
studer
Es ist zentral den Sündern die Sünde als Sünde augenscheinlich vor Augen zu halten.
Sie ist je mindest eine Lieblosigkeit, die der Massstäblichkeit unendlich Liebe, der wir verpflichtet sind widerspricht.
Nur die ganzheitliche Liebeshingabe am Kreuz ist daher Massstab für den Christen, um Sünde zu diagnostizieren und zu heilen.
Schwerere Sünden verderben die Bestimmung des Menschen, bringen dem …Mehr
Es ist zentral den Sündern die Sünde als Sünde augenscheinlich vor Augen zu halten.
Sie ist je mindest eine Lieblosigkeit, die der Massstäblichkeit unendlich Liebe, der wir verpflichtet sind widerspricht.
Nur die ganzheitliche Liebeshingabe am Kreuz ist daher Massstab für den Christen, um Sünde zu diagnostizieren und zu heilen.
Schwerere Sünden verderben die Bestimmung des Menschen, bringen dem Körper und Leib Schaden, Verfinstern die wesensbestimmende Beziehung zu den Mitmenschen und können die Seele im regelrechten Sinne des Wortes finstere Abgründe stürzen.
Nur Einsicht in die üblen Zusammenhänge der Sünde hilft und damit diese Einsicht erfolgt, gilt es ganz ruhig und genau hinzublicken und den Heiligen Geist dabei um Hilfe zu bitten.
M.RAPHAEL
Vielen Dank für die Ausführungen @Girolamo Savonarola. Gott hasst die Sünde. Er hasst den Sünder. Auf diese Weise wird Er ihnen in Seiner unfassbaren ewigen Liebe gerecht, weil beide entschieden gegen Seinen Willen gerichtet und damit der Hass selbst sind.
Die Frage ist immer, ob die unsterbliche Seele dem Willen Gottes oder nur dem Eigenwillen (die Sünde gegen den Heiligen Geist) folgen will …Mehr
Vielen Dank für die Ausführungen @Girolamo Savonarola. Gott hasst die Sünde. Er hasst den Sünder. Auf diese Weise wird Er ihnen in Seiner unfassbaren ewigen Liebe gerecht, weil beide entschieden gegen Seinen Willen gerichtet und damit der Hass selbst sind.

Die Frage ist immer, ob die unsterbliche Seele dem Willen Gottes oder nur dem Eigenwillen (die Sünde gegen den Heiligen Geist) folgen will? Der Sünder will die Sünde, weil sie Gott verneint (selbst wenn Hitler nie einen Juden eigenhändig umgebracht hätte, wäre er durch seinen bösen Willen dennoch schuldig). Analog gilt das für enthaltsame Perverse. Die Enthaltsamkeit rettet sie nicht, wenn sie auf ihre Perversion bestehen und diese auf keinen Fall mit demütigen und zerknirschten Herzen bereuen. Nur durch ihre aufrichtige Reue würden sie dem Willen Gottes entsprechen.

Deshalb kann die Heilige Kirche niemals die Perversion segnen, weil das den hochmütigen Willen des Menschen auf den Thron Gottes heben würde. Ob sündig gehandelt wird oder nicht, ist zweitrangig. Es kommt auf die Gottesbeziehung und den entsprechenden Willen der unsterblichen Seele des Menschen an. In der Wahrheit des göttlichen Seins muss auch der Geist/das Geistliche/die Intentionalität ontologisch verstanden werden. Der Wille, die Sünde, die Buße, die Sühne, auch der Rosenkranz, etc. sind Dinge. Sie haben ontologisches Gewicht.

Die verirrten Schafe oder der verlorene Sohn, die verwirrt den weltlichen Verführungen anheimfallen, aber das eigentlich gar nicht wollen, weil sie in Wahrheit Gott lieben und Ihm ergeben sind, werden von den Truppen Raphaels aus den Pornokinos und Lotterbetten herausgeholt und nach Hause gebracht. Die Aspekte des tierischen Sex (Kühe auf der Weide) interessieren nicht. Solange sie wollen, was Gott will, haben sie keine Schuld. Aber das sind dann auch keine Sünder, sondern Verwirrte.

Der Wille für das Böse entscheidet. Der Himmel, der über die Gottesbeziehung unterrichtet ist, kann hier nicht getäuscht werden. Aus irdischer Sicht ist dagegen, wegen der unzähligen Masken der Selbst-Täuschungen, eine Verurteilung unmöglich. Es gibt nur Indizien, die Differenzierungen erzwingen. Das aber reicht für das irdische Seelenheil.

Also, Gott hasst die Sünder. Er hasst die Sünde. Er liebt Seinen verlorenen Sohn. Er liebt die verirrten Schafe. Der Sex ist unwichtig. Die Unzucht führt in den ewigen Tod. Leider ist es gerade die, die die Perversen der Pride so sehr anstreben. Nur die macht „Spaß“.
simeon f.
Um zu erkennen, wie strunzdumm diese Aussage Bergoglios ist, kann man einfach mal den Begriff 'Transvestit' gegen ein paar andere Bezeichnungen austauschen: Auftragskiller / pädophiler Kinderschänder / Vergewaltiger etc.
Gott liebt die Menschen so, wie er sie gedacht und geplant hat. Das Purgatorium ist darum ein Ort der Reinigung und Verwandlung, wo zumindest die Gutwilligen von ihrem sündigen …Mehr
Um zu erkennen, wie strunzdumm diese Aussage Bergoglios ist, kann man einfach mal den Begriff 'Transvestit' gegen ein paar andere Bezeichnungen austauschen: Auftragskiller / pädophiler Kinderschänder / Vergewaltiger etc.
Gott liebt die Menschen so, wie er sie gedacht und geplant hat. Das Purgatorium ist darum ein Ort der Reinigung und Verwandlung, wo zumindest die Gutwilligen von ihrem sündigen Zustand befreit werden, eben weil Gott sie nicht in seine Liebegemeinschaft aufnehmen kann, so wie sie sind.
Girolamo Savonarola
Den Spruch, Gott hasst die Sünde und liebt den Sünder, halte ich für zu plakativ und nicht in vollem Umfang für richtig. Lese und überdenke dazu die Ausführungen von
Karl Hörmann: LChM 1976, Sp. 1529-1544:
"Wenn Gott den Menschen zu einer Bestimmung berufen hat, erwartet er dazu das freie Ja des Menschen. Wer frei zustimmen kann, hat freil. auch die Möglichkeit, die Zustimmung zu verweigern. In …Mehr
Den Spruch, Gott hasst die Sünde und liebt den Sünder, halte ich für zu plakativ und nicht in vollem Umfang für richtig. Lese und überdenke dazu die Ausführungen von
Karl Hörmann: LChM 1976, Sp. 1529-1544:

"Wenn Gott den Menschen zu einer Bestimmung berufen hat, erwartet er dazu das freie Ja des Menschen. Wer frei zustimmen kann, hat freil. auch die Möglichkeit, die Zustimmung zu verweigern. In solchem Nein besteht die Sünde.

Es ist eine uralte Versuchung des Menschen, seine Schuld nicht wahrhaben zu wollen. Im Sündenfallbericht der Genesis schiebt Adam die Schuld auf die Frau und diese auf die Schlange (Gen 3,12 f). Heute verweist man zur Entschuldigung auf biolog., psycholog. oder soziolog. Faktoren. So schwer es im Einzelfall sein mag, das Ausmaß der Schuld festzustellen, darf man doch nicht übersehen, daß der zum Sünder gewordene Mensch sich häufig dadurch rechtfertigen will, daß er den Sündencharakter gewisser Sünden leugnet oder den Sündenbegriff überhaupt lächerl. machen will. Demgegenüber ist aber zu bedenken: „Wenn wir behaupten, wir hätten keine Sünde, dann täuschen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns“ (1 Joh 1,8). Johannes macht darauf aufmerksam, daß man mit der allg. Leugnung der Sünde auch die Erlösung als nicht notwendig verwirft und damit die Grundlagen des Christentums angreift: „Das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde ... Wenn wir unsere Sünden bekennen, dann ist er treu und gerecht, so daß er uns die Sünden erläßt und uns von jegl. Ungerechtigkeit reinigt. Wenn wir behaupten, wir hätten nicht gesündigt, dann machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns“ (1 Joh 1,7.9 f; vgl. Joh 3,19; 16,8). Wohl wäre es eine falsche Verkürzung, wollte man im Sinn einer sog. „Sündenmystik“ sagen, daß Gott seine Gnade nur dem gibt, der gesündigt hat; die Botschaft von der Erlösung jedoch hätte keinen Sinn, wenn es keine Sünde gäbe („Denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen“, Mt 1,21).

Wer die Sünde leugnen will, verstößt nicht nur gegen die Aussage der Offenbarung, sondern auch gegen die unmittelbare Erfahrung des einzelnen im bösen Gewissen und die gleiche Erfahrung der ganzen Menschheit, die in der Literatur ihren Niederschlag gefunden hat. „Was uns aus der Offenbarung Gottes bekannt ist, steht mit der Erfahrung in Einklang: Der Mensch erfährt sich, wenn er in sein Herz schaut, auch zum Bösen geneigt und verstrickt in vielfältige Übel, die nicht von seinem guten Schöpfer herkommen können“ (2. Vat. Konz., GS 13).

I. Der Versuch, den Begriff der Sünde zu fassen, hat zu verschiedenen Ergebnissen geführt. Sünde ist ein so vielschichtiges Geschehen, daß es nicht in einer einzigen Definition eingefangen werden kann; vielmehr werden jeweils nur bestimmte Aspekte aufgewiesen.

1. In der antiken Mythologie wird des öftern von Menschen erzählt, die der Sünde wie einem Schicksal verfallen: Sie übertreten, ohne es zu wissen, die Gesetze der Götter und verfallen so ihrem Fluch (Ödipus, Thyestes). Nach christl. Auffassung ist die Sünde ein sittl. Versagen, ein Verstoß gegen das sittl. Gesetz, nicht bloß die Nichtbeachtung magischer Verhaltensweisen oder kultischer Vorschriften. „Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit“ (1 Joh 3,4). Augustinus bestimmt sie als „Tat oder Wort oder Begehren entgegen dem ewigen Gesetz“ (Contra Faustum XXII 27; PL 42,418; vgl. Thomas von Aq., S.Th. 1 q.17 a.1; 1,2 q.71 a.6).

Dabei ist zu beachten: Das sittl. Gesetz ist das Gesetz der Liebe; zur Verwirklichung der Liebe ist der Mensch vom liebenden Gott gerufen; in der Sünde verweigert sich der Mensch also Gott, weigert er sich, zum Liebenden mit dem liebenden Gott und in seinem Sinn zu werden. „Die Gebote: Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht begehren! und was es sonst noch an Geboten geben mag, werden ja in diesem einen Wort zusammengefaßt: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Die Liebe fügt dem Nächsten nichts Böses zu“ (Röm 13,9 f). Wenn auch als Nächstbetroffene vieler Sünden Geschöpfe, im besonderen Menschen und ihre Gemeinschaften, in der Sünde des Christen immer auch die Kirche, erscheint, richtet sich jede Sünde in den tiefsten Zusammenhängen gegen Gott. Gegen ihn, nicht bloß gegen ein sachl. Gesetz verstößt die Sünde (vgl. D 3891); es gibt keine Sünde, die Widerspruch bloß gegen die vernünftige Natur und die rechte Vernunft („phil.“) und nicht zugleich gegen Gott („theol.“ Sünde) wäre (vgl. D 2291).

Sünde ist auch wesentl. mehr als ein Verstoß gegen eine gesellschaftl. Verhaltensvorschrift; sie hat eine rel. Dimension, ist ein Nein zum Liebes- oder Heilsangebot Gottes an den Menschen. Mit dem Reifen der sittl.-rel. Persönlichkeit vertieft sich auch das Verständnis dessen, was Sünde ist.

Das AT zeigt die Sünde als unzulässige Selbstbehauptung des Menschen Gott gegenüber (Gen 3,1–24; Num 14,9; Dtn 28,15; 1 Sam 12,14), als Verfehlung gegen Gottes Willen (Gen 13,13; 20,6; 39,9; Ex 10,16; 32,33 unda.), als Mißachtung (2 Sam 12,10; Jes 1,4; 43,24; Mal 1,6), ja als Haß Gottes (Ex 20,5; Dtn 5,9) und als Greuel vor ihm (Lev 16,16; 18,26; Ri 20; Ps 50[51],6) und Abfall von ihm (Jes 46,8; Jer 2,5–19; 5,6 f; 14,7; Hos 4,12); für Israel hatte sie den besonderen Charakter der Untreue gegen den Bundesgott (Jes 24,5; 48,8; Jer 3,20; 9,1; 11,10; Ez 16,59; Hos 3,1) und zerbrach die Gemeinschaft mit ihm (Ex 32,33; Ps 68[69],29; Jes 59,2). Auch nach dem NT ist Sünde Nichtannahme Gottes (Joh 8,24; 15,22), Nichtbefolgen seines Wortes (Mt 7,24; Röm 1,21; 2,8; 11,30; Eph 2,2), Verstoß gegen seine Vaterliebe und Aufkündigung der Gemeinschaft mit ihm (Lk 15,11–13), ja Feindschaft gegen Gott (Röm 5,10; 8,17; Eph 2,14; Kol 1,21; Joh 15,23–25). Nach Augustinus bedeutet Sünde, daß der Mensch das geschöpfl. Gut, das ihn zu Gott hin fördern sollte, unabhängig von Gott genießen will (De doctr. chr. I 3; PL 34,20). „Ein Fehlgriff in der Wahl deines Gutes ist die Sünde“ (Augustinus, In Ps 102 en. 8; PL 37,1322).

Wenn sich der Mensch dem Liebesanruf Gottes verweigert, gefährdet er seine eigene Bestimmung, seinen eigentl. Wert; gefährdet er das Leben, zu dem er berufen ist: „Der Sold der Sünde ist der Tod, Gottes Gnadengeschenk aber ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn“ (Röm 6,23). Dieses Wort ist nicht im Sinn einer äußeren Sanktion zu verstehen, sondern als Feststellung, daß sich der Mensch mit der Abkehr von Gott dem Tod, dem Nichts, der Sinnlosigkeit ausliefert. Das AT spricht von der Sünde als einem törichten Verhalten (Dtn 32,6; Jes 29,14), das Unheil auf die Erde herabbeschwört (Dtn 28,15–69; Jes 31,2). Das NT macht deutl., daß sich der Sünder dem Einfluß des Widersachers Gottes überläßt und sein endgültiges Schicksal gefährdet (Mt 13,19; Lk 22,3.31; Joh 8,44; 1 Joh 3,8). „Die sündige Seele ist die schlechte Seele, schlecht in dem Maß, als sie vom höchsten Sein zum niederen herabsinkt und dadurch selbst niedrig wird, und je niedriger, umso näher dem Nichts“ (Augustinus, Contra Secundum Man. 15; vgl. Conf. IV 12,19; PL 42,590; 32,701).

2. Wenn die Sünde als Verstoß gegen das sittl. Gesetz und den dahinter stehenden Willen Gottes bestimmt wird, scheint vor allem das objektive Geschehen, das materiale oder sachl. Element der Sünde beachtet zu werden.

Aber schon das AT zeigt, daß sich das Nein zu Gottes Angebot und Anruf grundlegend im „Herzen“ des Menschen ereignet: Jahwe sah, „daß die Bosheit der Menschen auf Erden groß war und alles Gedankengebilde ihres Herzens allzeit nur auf das Böse gerichtet war“ (Gen 6,5). „Jenen aber, deren Herz den Scheusalen und Greueln zugewandt ist, will ich ihren Wandel vergelten, Spruch Jahwes“ „Ez 11,21; vgl. Gen 8,21; Ps 50[51],12; Jer 4,4; 5,23; Ez 11,19). Wenn das AT den Unterschied zw. materialer und formaler Sünde andeutet (Ex 21,12.14; Lev 4,2.27; 5,4; Num 15,22.27; Ps 18[19],13; 24[25],7; Ijob 1,5; 13,26), schafft das NT volle Klarheit: „Aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung. Das ist es, was den Menschen verunreinigt“ (Mt 15,19 f). Der Einsatz des Herzens aber setzt die Einsicht voraus: „Wer also Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde“ (Jak 4,17). „Alles aber, was nicht in gutem Glauben geschieht, ist Sünde“ (Röm 14,23).

Die persönl. oder formale oder subjektive Sünde kommt also nur durch das Herz, das innere Wollen, zustande. „Der Wille ist es, von dem sowohl Sünde ist als rechtes Leben“ (Augustinus, Retr. I 9,4; PL 32,596). „Die Sünde ist mit dem Willen vollzogene Abkehr vom wandellosen Gut und Hinwendung zu wandelbaren Gütern“ (Augustinus, De lib. arb. II 19,53; vgl. Conf. VII 16,22; PL 32,1269.744). „Die Sünde ist nichts anderes als ein böser menschl. Akt“ (Thomas von Aq., S.Th. 1,2 q.71 a.6; vgl. 1 q.48 a.5).

Sündhaft ist daher eine Übertretung nur, wenn sie beabsichtigt oder ohne rechtfertigenden Grund mit in Kauf genommen wird (vgl. Handlung mit zweierlei Wirkung). Keine von selbst auftretende Regung kann Sünde sein, solange die Willenszustimmung fehlt. „Nicht schon durch die böse Begierde, sondern durch unsere Zustimmung sündigen wir“ (Augustinus, In Ep. ad Rom. prop. 13–18; vgl. In Ps 118 en. serm. 3,1; Contra Secund. Man. 19; De cont. 14; Ambrosius, De parad. 8; PL 35,2066; 37,1507; 42,593 f; 40,370; 14,293 f). Niemand wird durch bloß materiale Übertretung des sittl. Gesetzes schuldig; umgekehrt aber kann es vorkommen, daß jemand aus Irrtum sündigt, ohne material gegen das sittl. Gesetz zu verstoßen (vgl. Gewissen).

3. Weil die Sünde wesentl. durch die innere Entscheidung begründet wird, gibt es rein innere Sünden, denen kein äußerer Vollzug folgt. „Der böse Wille schon für sich allein ist sündhaft, auch wenn es nicht zur Tat kommt, das ist, wenn jemand nicht die Macht hat“ (Augustinus, De spir. et litt. 31,54; PL 44,235; vgl. D 1680 1707 2113).

a) Die Begierde nach einem dem sittl. Gesetz widersprechenden Verhalten (sinnl. Regung) macht den Menschen nicht schon zum Sünder, wenn sie vor seiner Entscheidung von selbst auftritt, sondern erst, wenn er sie frei weckt oder bejaht. Diese Begierde, die „aus verkehrtem Willen entsteht“ (Augustinus, Conf. VIII 5,10; PL 32,753), ist durch die beiden letzten Gebote des Dekalogs als Sünde kenntl. gemacht (Ex 20,17; Dtn 5,12).

b) Eine Bejahung der Sünde liegt auch in der Freude, dem überlegten Wohlgefallen an eigener oder fremder geschehener Sünde, und im freien wohlgefälligen Verweilen dabei. Wer noch dazu mit einer begangenen Sünde vor anderen prahlt, verfehlt sich auch gegen diese (vgl. Ärgernis).

4. Weil nur die eigene Entscheidung Sünde begründen kann, erheben sich Bedenken gegen den Begriff der Kollektivschuld. Anerkannt kann er nur in dem Sinn werden, daß jemand durch eigene Entscheidung in die Schuld einer Gruppe hineingezogen wird; nicht aber in dem Sinn, daß ihn schon die bloße Zugehörigkeit zu einer Gruppe schuldig macht, außer er hätte diese schon von vornherein als verbrecherisch erkannt und wäre frei in sie eingetreten mit dem Vorhaben, in ihr mitzuwirken (vgl. Ez 18,2–4; Pius XII., UG 460 350 0 3878 f 4107 4258).

Hie und da ist mit Kollektivschuld gemeint, daß jemand durch gesellschaftl. Verflechtungen in Gewissenskonflikte hineingezogen wird, aus denen er keinen rechten Ausweg sieht, oder daß sich in einer Gesellschaft Unrechtsstrukturen herausbilden können und daß der einzelne daran mitschuldig sein kann (wenn man jedoch alles Böse nur den gesellschaftl. Strukturen und nicht auch den einzelnen Menschen anlasten wollte, wäre das ein typischer Versuch, die eigentl. Sünde zu leugnen).

II. In allen Sünden widerspricht der Mensch dem sittl. Gesetz und dem dahinter stehenden Gott. Er kann dies aber mit verschiedenem Nachdruck und in verschiedenen Punkten tun. Begründetermaßen kann man daher Sünden unter verschiedenen Gesichtspunkten voneinander unterscheiden.

1. Unter rel. Gesichtspunkt ist die sog. theol. Unterscheidung die wichtigste. Sie nimmt auf den personalen Einsatz des Menschen in seiner Entscheidung gegen Gott Rücksicht.

a) Jede Sünde gefährdet das Leben der Gottverbundenheit, zu dem der Mensch berufen ist. Eine Sünde, die den Menschen dieses Lebens ganz beraubt, wird herkömml. als schwere oder Tod-Sünde (peccatum grave, mortale, D 795 835 838 839 858 897 926 965 1002 1306 1577 1638 1680 2257 3375) bezeichnet. „Denn wenn die Begierlichkeit empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die an ihr Ziel gelangte Sünde aber gebiert den Tod“ (Jak 1,15). Paulus schreibt den Kolossern, daß sie durch ihre Vergehen tot waren (Kol 2,13). „Jede schwere Sünde gibt der Seele den Tod“ (Gregor von Nazianz, Oratio 37,23; vgl. Gregor von Nyssa, Orat. cat. magna 8; PG 36,308; 45,40). In jeder schweren Sünde läßt es der Mensch ja an jener Lebe mangeln, die dem Leben mit Gott wesentl. ist. „Wer nicht liebt, bleibt im Tode“ (1 Joh 3,14). So verläßt und verliert der Mensch durch die Sünde Gott, stürzt er sich aus der Liebe in den Zorn Gottes (vgl. Ex 4,14; 15,7; 22,23; 32,10; Num 11,1.10; 12,9; Dtn 32,21 unda.), „den zu verlassen Tod, den wieder aufzusuchen Neugeburt, in dem zu wohnen Leben ist“ (Augustinus, Solil. I 3; vgl. Conf. IV 9,14; PL 32,870.699). „Jeder, der sündigt, stirbt; aber sosehr alle Menschen den Tod des Leibes fürchten, den Tod der Seele fürchten wenige“ (Augustinus, In Io tr. 49,2, PL 35,1747).

Durch die Schuld der schweren Sünde verliert der Mensch das Leben der Gottgemeinschaft („Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen“, Lk 15,18.21; vgl. Jes 59,2; Joh 3,19–21; 9,30–33; D 1544 1680); die Sünde verträgt sich nicht mit dem Leben in Christus, mit der Gotteskindschaft (vgl. 1 Joh 3,6.10). Solange der Mensch in diesem Zustand bleibt, droht ihm all das, was sich als innere Sanktion daraus ergibt: das Verfehlen seiner ewigen Bestimmung (= die Verwerfung; Offb 21,27; 22,15; D 780 839 858 1002 1075 1306) mit allen Folgen (wesh. die Sünde für den Menschen das Übel schlechthin ist; vgl. Mk 9,42–49), das Zunichtewerden alles dessen, was in seinem bisherigen Leben auf die Erfüllung hingeordnet war (vgl. Verdienst); die Unfähigkeit, aus eigener Kraft die Gottgemeinschaft wieder zu erwerben; mancherlei Zerrissenheit und Unausgefülltheit schon im irdischen Leben, das nicht gemäß seiner gottgegebenen Bestimmung gestaltet wird.

Solche Wirkungen kann die Sünde des Menschen nur haben, wenn ihr der Charakter der Sünde voll eignet, d.h. wenn der Mensch die Abwendung von Gott mit ganzem Einsatz der Person vollzieht. Dazu gehört, daß er sich der Bedeutung dessen, was er tut, hinreichend bewußt ist und daß er sich mit einer im wesentl. ungehemmten Freiheit dafür entscheidet (in einem voll menschl. Akt; actus perfecte humanus).

Es kann vorkommen, daß der Mensch Kleinigkeiten zum Anlaß nachdrücklicher Auflehnung gegen Gott nimmt; dabei kommt es weniger auf diese Kleinigkeiten als auf die Grundeinstellung des Menschen zu Gott an. Im allg. aber ist eine ganzpersonale Entscheidung gegen Gott nur in Dingen mögl., die ihrer Beschaffenheit nach für die Verwirklichung der sittl. Ordnung (der Liebe) wichtig sind (materia gravis); wer ihre Bedeutung erfaßt hat und sich frei für sie entscheidet, kommt um schwere Sünde nicht herum. Was dazu zählt, kann der Mensch durch eigene Überlegung, mit Hilfe der Hl. Schrift (Sünden, die als todeswürdig bezeichnet werden, wie Götzendienst, Zauberei und Gotteslästerung – Lev 20,2; 22,17; 24,11–16; Auflehnung gegen die Eltern – Lev 20,9; Menschenraub – Ex 21,16; verschiedene Unzucht-Sünden – Lev 18,29; die „himmelschreienden“ Sünden Mord – Gen 4,10; 2 Makk 8,3, Sodomie – Gen 18,20 f; 19,13, Bedrückung von Hilflosen – Ex 3,7; 22,21 f, Vorenthaltung des verdienten Arbeitslohnes – Dtn 24,14 f; Jak 5,4; die verhängnisvolle Grund-Sünde wider den Hl. Geist – Mk 3,28 f; Lk 12,10, näml. der verstockte Unglaube, das Nichthören- und Nichtannehmenwollen des Rufes Gottes in Christus – Jes 6,9 f; Mk 4,12; 8,18; Lk 10,13–15; 11,32; Joh 8,21; 9,39–41; 12,37–40; 16,9; Apg 28,23–28; Röm 11,8; 2 Thess 2,10–12; Sünden, die vom Reich Gottes ausschließen – 1 Kor 6,9 f; Gal 5,19–21; Offb 21,27; 22,15; D 1544 1577), mit Hilfe der Lehre der Kirchenväter und der Theologen und durch Beachtung der Lehre und der Praxis der Kirche (was die Kirche z.B. mit Strafe bedroht, sieht sie als schwere Sünde an; vgl. CICc. 2218 § 2; c. 2242 § 1) feststellen. Die Feststellung betrifft das objektive Element, nicht den subjektiven Vollzug.

Für den subjektiven Vollzug kommt es nicht unwesentl. auf die Grundhaltung des Menschen an; durch sie erhält die Einzeltat ihren Stellenwert. Allerdings werden Grundhaltungen durch Einzelentscheidungen, die den Charakter von Fundamentalentscheidungen haben, begründet.

Auch wichtige Verstöße gegen die sittl. Ordnung können noch verschiedenes Gewicht haben. „Der mich dir ausgeliefert hat, hat eine größere Schuld“ (Joh 19,11), sagt Jesus zu Pilatus, dessen Verfehlung gewiß nicht leicht zu nehmen war. Ein Unterschied in der Schwere läßt sich auch aus der Steigerung der Strafe erkennen, die Jesus androht (Mt 5,22). Unglaube trotz Einsicht wird vom NT als Grund-Sünde aufgezeigt, die ärger ist als Unzucht (Mt 10,14 f; 11,20–24). Aus der Erwägung der verschiedenen Schwere beschwört Augustinus den Menschen, der von der Sünde nicht ganz abgebracht werden kann, doch wenigstens vom Gattenmord abzulassen und sich mit dem kleineren Übel des Ehebruches zu begnügen (De coniug. ad. II 15, PL 40,481 f). Wenn im Licht der Offenbarung dem Unglauben grundlegender Sünden-Charakter zukommt, erlangt die Sünde als Widerspruch gegen Gott im Gotteshaß ihre größte Ausdrücklichkeit.

Es gibt Sünden, die ihrem Wesen nach die sittl. Ordnung so schwer stören, daß sie dem, der sich bewußt und frei für sie entscheidet, in jedem Fall eine ganzpersonale Stellungnahme gegen Gott abverlangen, etwa Gotteslästerung oder Meineid (peccatum ex toto genere suo grave). Bei anderen ist es mögl., daß die Störung verschiedenes Ausmaß und verschiedenen Tiefgang annimmt (etwa schwerer oder leichter Diebstahl); in gewissen Fällen begeht der Mensch sie daher für gewöhnl. mit ganzpersonalem Einsatz und wird schwer schuldig, in anderen Fällen fehlt für gewöhnl. der volle Einsatz und damit auch die schwere Schuld (p. ex genere suo grave; „admittit parvitatem materiae“).

b) Von der Tod-Sünde unterscheidet sich die leichte oder läßl. (p. leve, veniale; D 1537 1573 1680 1707 1920 2257 3381) dadurch, daß sie nicht ganzpersonale Entscheidung gegen Gott ist, daher den Menschen nicht von Gott trennt, ihn nicht des Gnadenlebens beraubt (D 1537 1680; in neuerer Zeit wird sie in der rel. Unterweisung als „Wund-Sünde“ von der „Tod-Sünde“ abgehoben), aber immerhin dieses Leben in seiner Vollverwirklichung beeinträchtigt und in einem gewissen Grad unerfüllt läßt, es in seinem Wachstum in die Glorie hinein hemmt und mit dieser Schwächung den Menschen auch für schwere Formen der Sünde anfällig macht („Wer im Kleinsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht“, Lk 16,10). Manche Arten schließen größere Gefahren in sich, manche geringere; die „Wunde“ kann eben verschieden tief reichen.

Die Hl. Schrift läßt erkennen, daß nicht alle Sünden den Charakter von Tod-Sünde haben. Das AT weiß von Jugend-Sünden, die leichter verziehen werden können (Ps 24[25],7; Ijob 13,29). Jesus redet von der läßl. Sünde unter den Bildern des Splitters im Auge des Bruders (Mt 7,3), der Mücke (Mt 23,24), der Schuld von 100 Denaren (Mt 18,28). Die Worte der Apostel von der allg. Sündhaftigkeit („In vielem verfehlen wir uns ja alle“, Jak 3,2) scheinen auf läßl. Sünde gedeutet werden zu müssen; Johannes weiß von denen, die im Licht wandeln und dennoch das Bekenntnis der Sünden und die Reinigung von ihnen durch Jesu Erlöserblut notwendig haben (1 Joh 1,7–10). Der Ausdruck „läßl. Sünde“, der sagen will, daß diese Sünde, weil weniger schuldhaft, leichter nachgelassen werden kann, findet sich in der Tradition schon bei Augustinus (Contra mend. 8,19; 21,41; CSEL 41,492.528), wenngleich erst die Scholastik zu einer vollkommeneren Begriffsklärung gelangt (vgl. Thomas von Aq., S.Th. 1,2 q.88 aa.1.3). Die Kirche hat sich wiederholt zur Auffassung bekannt, daß auch die Gerechten im Erdenleben Sünden begehen, ohne desh. aufzuhören, gerecht zu sein; sie hat diese als leichte, tägl. oder läßl. Sünden bezeichnet (D 1537 1549 1573 unda.).

Läßl. Sünde kommt dadurch zustande, daß der Mensch gegen die sittl. Ordnung (den göttl. Liebeswillen) zwar nicht ganz unpersönl. (nicht bloß in der Form eines Actus hominis), aber infolge der Schwerfälligkeit seiner geistig-sinnl. Natur doch auch nicht in ganzpersonaler Entscheidung (nicht in einem vollmenschl. Akt) verstößt (vgl. Thomas von Aq. De malo q.7 a.1 ad 1). Die Ursache dafür mag darin liegen, daß der Mensch die sittl. Bedeutung seines Tuns nicht vollkommen erfaßt (dies kann sogar auf ein Verhalten zutreffen, das seiner Natur nach ein „peccatum ex toto genere suo grave“ darstellt) oder Einflüssen unterliegt, die seine Freiheit nicht ganz zur Auswirkung kommen lassen. Der geringere personale Einsatz kann auch daher kommen, daß das Verhalten seiner Beschaffenheit nach den Eindruck des Geringfügigen (materia levis) erweckt, des den Menschen nicht ganz beansprucht. Diese Geringfügigkeit kann manchmal bei Dingen da sein, die in anderen Fällen große Bedeutung haben (p. ex genere suo leve oder grave). Das Tun kann aber auch so beschaffen sein, daß es anscheinend nie größere Bedeutung erlangt, wenn nicht neue Elemente hinzutreten (p. ex toto genere suo leve).

c) Die Unterscheidung in Tod-Sünde und läßl. Sünde ist nicht unbestritten geblieben; Vernunftüberlegungen und Aussagen der Offenbarung zeigen sie jedoch als berechtigt.

Unschwer läßt sich einsehen, daß sie der Wirklichkeit entspricht; es ist offenkundig nicht dasselbe, ob man jemandem ein ungeduldiges Wort sagt oder ihn umbringt.

Im NT unterscheidet Jesus zw. verschiedenen Graden der Schuld in den Gleichnisreden vom Splitter und vom Balken (Mt 7,3–5), vom Seihen der Mücken und vom Verschlucken des Kamels (Mt 23,24), von der Schuld der 10.000 Talente und der 100 Denare (Mt 18,23–35). Es gibt Sünden, die aus dem Reich Gottes ausschließen (vgl. 1 Kor 6,9 f), und andere, die auch von Gerechten begangen werden, ohne daß diese aufhören, gerecht zu sein (vgl. Jak 3,2; 1 Joh 1,7–10; „Ja kein Mensch im Lande ist so gerecht, daß er nur Gutes täte und nie sündigte“, Koh 7,20). In der Tadition wurde diese Unterscheidung gewahrt: „Es gibt leichte, es gibt schwere Sünden. Etwas anderes ist es, 10.000 Talente zu schulden, etwas anderes, einen Heller. Sowohl wegen eines müßigen Wortes als auch wegen Ehebruches werden wir schuldig befunden werden; aber Beschämtwerden und Gefoltertwerden, Erröten und lange Zeit Gequältwerden ist nicht dasselbe“ (Hieronymus, Advon Iovon II 30; 15,31; PL 23,341 f; vgl. Augustinus, Ep. 104,4/13, 33,394; Contra mend. 15,31, CSEL 45,511). Die Kirche hat die Meinung abgelehnt, jede Sünde sei Tod-Sünde, läßl. Sünde gebe es nicht (D 1920; vgl. 838 1537 1638 1680 2257 3375 3381). Diese anscheinend strenge Auffassung schließt übrigens die Gefahr in sich, ins Gegenteil umzuschlagen: Man braucht keine Sünde schwerer zu nehmen als eine andere; alle sind gleich schwer oder gleich leicht und verzeihl.; ein weiterer Schritt: Es gibt überhaupt keine Sünde.

Die Scheidung der Sünden in solche, die ihrer objektiven Beschaffenheit nach die sittl. Ordnung beträchtl. stören, und solche, die es nur geringfügig tun, gelingt nicht immer restlos. Selbst wenn sie gelingt, ist damit noch nicht für den Einzelfall klargestellt, wie weit der, welcher eine bestimmte Sünde begeht, sich dabei personal einsetzt, wie weit er also tatsächl. schuldig wird (vgl. Augustinus, De civon D. XXXI 27,5, PL 41,749 f).

2. Auch artmäßig (spezifisch) kann man die Sünden voneinander unterscheiden (für das Bußsakrament ist das Bekenntnis der Tod-Sünden nach ihrer Art und den artändernden Umständen notwendig; D 1681 f 1707; CICc. 901) und sich dabei auf verschiedene Unterscheidungsgründe stützen: auf die verschiedenen Gegenstände der Sünden (Thomas von Aq.), auf die verschiedenen Tugenden (Werte), gegen die sie verstoßen (J. Duns Scotus), auf die verschiedenen Gebote (und die von ihnen ausgesprochenen Pflichten), die sie verletzen (Vasquez). In tieferer Sicht laufen alle diese Unterscheidungsgründe auf dasselbe hinaus: Durch die verschiedenen Gebote werden verschiedene Tugenden gefordert, die wieder verschiedene Gegenstandsbereiche haben. So mag es genügen, nur auf die beeinträchtigten Tugenden zu achten.

Jene Sünden unterscheiden sich spezifisch voneinander, die sich gegen verschiedene Tugenden richten (Unglaube als Verweigerung des Glaubens ist etwas anderes als Verzweiflung, ein Versagen in der Hoffnung). Allerdings kann sich ein Verhalten zugleich gegen mehrere Tugenden richten (Verleumdung gegen Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit).

Dieselbe Tugend kann einen großen Bereich umfassen, sodaß sich sachgemäß die Sünden voneinander unterscheiden, die sie in verschiedenen Teilen ihres Bereiches verletzen (Mord und Diebstahl richten sich gegen die Gerechtigkeit, aber in den verschiedenen Gütern des Leibeslebens und des Eigentums).

Endl. kann sich bei manchen Tugenden eine begründete Unterscheidung von Sünden daraus ergeben, daß diese die Tugendmitte in entgegengesetzter Richtung verlassen (Zuviel oder Zuwenig in der Nahrungsaufnahme).

3. Manchmal (etwa hinsichtl. des Bekenntnisses im Bußsakrament, D 1680 1707; CICc. 901) kann die Frage auftauchen, ob ein verwerfl. Verhalten als eine oder als mehrere Sünden aufzufassen ist. Zahlenmäßig (numerisch) sind mehrere Handlungen, die sich gegen dieselbe Tugend im selben Bereich und in derselben Richtung wenden, als mehrere Sünden zu erachten, wenn sie nicht ein moralisches Ganzes bilden. Zur Einheit sind mehrere Handlungen zusammengeschlossen, wenn sie zu einem Unternehmen gehören, das seiner Natur nach mehrere Teilhandlungen umfaßt (die Vorbereitungen zum Diebstahl bilden mit dem Diebstahl selbst eine Einheit), oder wenn sich die Absicht des Handelnden auf sie als ein Ganzes bezieht (wenn jemand nach mißlungenen Versuchen immer wieder zum Diebstahl ansetzt, werden seine Unternehmungen durch andauernden Vorsatz zur Einheit zusammengefaßt).

III. Mögl. wird die Sünde nur auf dem Boden jener Freiheit des Menschen, die von der Offenbarung aufgezeigt wird, näml. der Freiheit, sich für oder gegen Gott als seinen Lebenssinn zu entscheiden und diese Entscheidung in alle einzelnen Situationen hinein zu verwirklichen. Obwohl der von Gott beabsichtigte Sinn der Freiheit die freie Übernahme der Bestimmung des Menschen durch diesen ist, gehört zu ihrem Wesen notwendig auch die Möglichkeit der gegenteiligen Entscheidung. „Nicht gebrach es Gott an der Macht, den Menschen so zu schaffen, daß er nicht sündigen konnte; allein er zog es vor, ihn so zu schaffen, daß es bei ihm stünde zu sündigen, wenn er wollte, nicht zu sündigen, wenn er nicht wollte, indem er das eine verbot, das andere gebot. Auf diese Weise sollte er zuerst das gute Verdienst haben, nicht zu sündigen, und später dann den gerechten Lohn, nicht sündigen zu können“ (Augustinus, De cont. 16; vgl. 15.32; De civon D. XI 17.18; In Ps 54 en. 4; PL 40,359.358 f.372; 41,331 f.332; 36,630 f).

Zum tatsächl. Entstehen der Sünde kommt es durch das ungeordnete Begehren des Menschen (Begierlichkeit), das von außen durch Gelegenheit und Versuchung angestachelt wird.

© Gemeinschaft vom hl. Josef · 1996 – 2023"

Na, geht ein Licht auf?
Mensch Meier
Das ist ja eine Masterarbeit, die Sie da veröffentlicht haben! Die ersten Sätze habe ich mit Konzentration gelesen und es hat mich überzeugt, aber dann würde mir das zu ausführlich ..ich hab's nur überflogen.
Der Schlusssatz enthält das Wesentliche.
Herzlichen Dank!
Klaus Elmar Müller
Gott liebt sogar die Verdammten und zieht sich darum von ihnen zurück, damit sie nicht unter Gottes Heiligkeit noch mehr leiden müssen als schon durch die bloße Erinnerung an ihre schmerzliche Gottesbegegnung nach ihrem Tod im persönlichen Gericht. Wenn wir unsere Feinde lieben sollen, werden wir darin Gott gewiss nicht übertreffen. Gott wirbt um den Sünder dessen Leben lang, um ihn zu Sich und …Mehr
Gott liebt sogar die Verdammten und zieht sich darum von ihnen zurück, damit sie nicht unter Gottes Heiligkeit noch mehr leiden müssen als schon durch die bloße Erinnerung an ihre schmerzliche Gottesbegegnung nach ihrem Tod im persönlichen Gericht. Wenn wir unsere Feinde lieben sollen, werden wir darin Gott gewiss nicht übertreffen. Gott wirbt um den Sünder dessen Leben lang, um ihn zu Sich und weg von der schädlichen Sünde zu bringen. Dass Bergoglio das verschweigt, macht diesen Mann in der weißen Soutane zu einem Verführer. Gott liebt aber dennoch Bergoglio, aber nicht dessen gespaltene Zunge. Deshalb müssen wir uns vor Bergoglio hüten, aber ihn in unsere Feindesliebe einschließen.
fire stone
Danke für diese ausgezeichnete Reflexion! Mit der rein abstrakten Trennung von Sünde und Sünder hat die Sichtweise der Unfehlbarkeit des Stellvertreters Christi einen theologiegeschichtlich tragischen Euphemismus dogmatisiert.
Guntherus de Thuringia
Zwar habe ich Ihre Ausführungen noch nicht studiert, doch wer die Bibel, insbesondere die Psalmen liest, weiß, dass Gott die Ungerechten, Unbarmherzigen, Übeltäter, Gottlosen... als solche hasst
Michael Karasek
Gott ist Liebe und hasst nicht. 😍
Karl Boro
Wie kann ein Vater seine Kinder hassen? Der Teufel wohl!
michael7
Gott hasst am Sünder nicht das Geschöpf an und für sich, sondern die Ungerechtigkeit, die Unbarmherzigkeit, das üble Tun, die Gott- d.h. Lieblosigkeit (denn Gott ist die Liebe).
Liebe bedeutet insofern auch immer Hass und Ablehnung der Verletzung der Liebe, d.h. sie beinhaltet immer Ablehnung des Bösen und der Sünde.
Nur die Abkehr vom Bösen ermöglicht die Gemeinschaft der Liebe.
Wenn wir als …Mehr
Gott hasst am Sünder nicht das Geschöpf an und für sich, sondern die Ungerechtigkeit, die Unbarmherzigkeit, das üble Tun, die Gott- d.h. Lieblosigkeit (denn Gott ist die Liebe).
Liebe bedeutet insofern auch immer Hass und Ablehnung der Verletzung der Liebe, d.h. sie beinhaltet immer Ablehnung des Bösen und der Sünde.
Nur die Abkehr vom Bösen ermöglicht die Gemeinschaft der Liebe.
Wenn wir als Menschen diese Fehlhaltungen nicht auch hassen und ablehnen würden, würden wir auch nicht wirklich lieben!
Gott geht nach Jesu Lehre jedem Sünder nach und nimmt ihn an, wenn er sich bekehrt, sich vom Bösen abwendet und der Liebe Gottes zuwendet.
Erfolgt diese Abwendung von der Sünde und die Zuwendung zur Liebe Gottes nicht, ist es ursprünglich der Mensch, der die Liebe und die Gemeinschaft verweigert, nicht Gott!
viatorem
" Wer frei zustimmen kann, hat freil. auch die Möglichkeit, die Zustimmung zu verweigern. In solchem Nein besteht die Sünde."
Das sehe ich anders.
Das "Nein " alleine ist keine Sünde, denn es steht unter dem Schutz des gottgegebenen freien Willens.
Zu einer Sünde wird es erst, wenn das Nein zu einer Gegnerschaft Gottes führt, also, wenn der "Sich Verweigernde" , gegen Gottes Gebote verstößt, …Mehr
" Wer frei zustimmen kann, hat freil. auch die Möglichkeit, die Zustimmung zu verweigern. In solchem Nein besteht die Sünde."

Das sehe ich anders.

Das "Nein " alleine ist keine Sünde, denn es steht unter dem Schutz des gottgegebenen freien Willens.

Zu einer Sünde wird es erst, wenn das Nein zu einer Gegnerschaft Gottes führt, also, wenn der "Sich Verweigernde" , gegen Gottes Gebote verstößt, obwohl ihn Gott in seinen Dienst berufen hatte.
Girolamo Savonarola
Hoppla, ein "Nein" zu den ersten drei Geboten, soll keine Sünde sein? Verwirrt?
studer
Franziskus nennt den Sünder ganz deutlich "Sünder". Daher relativiert er die Sünde ja gar nicht, sondern weist nur darauf hin, dass Gott den Sünder liebe, aber er behauptet mitnichten, dass er auch auch die Sünde liebe.
Dass "Sex eines der schönsten Dinge ist, die Gott uns gegeben hat" wir man in gewisser Hinsicht nicht verneinen wollen, auch wenn es klar ist, dass Sex in ungeordneten Verhältnissen …Mehr
Franziskus nennt den Sünder ganz deutlich "Sünder". Daher relativiert er die Sünde ja gar nicht, sondern weist nur darauf hin, dass Gott den Sünder liebe, aber er behauptet mitnichten, dass er auch auch die Sünde liebe.
Dass "Sex eines der schönsten Dinge ist, die Gott uns gegeben hat" wir man in gewisser Hinsicht nicht verneinen wollen, auch wenn es klar ist, dass Sex in ungeordneten Verhältnissen, ganz hässliche, schädliche Seiten aufweist und diese gilt es durch und durch deutlich einzusehen, damit man sich davor hütet. Sokrates hat ganz klar darauf hingewiesen, dass man das Schlechte als solches durchschauen muss und wenn man es richtig durchschaut hat, dann folgt man ihm auch automatisch nicht mehr. Das ist echte erzieherische Aufklärung, PAIDEIA!

Bloss auf Gebote hinzuweisen in talmudischer Weise, ohne ihren Sinn klar zu vermitteln und darzustellen, und mit Höllenstrafen zu drohen wirkt infantil oder senil und hat meist die Folge, dass man sich gerade nicht von der Sünde lossagt.

Es ist nun wichtig, dass Bergoglio und alle, die die Menschen von der Last der Sünde befreuen wollen, Glanz und Schattenseiten der Freuden schonungslos durchleuchten.
Mensch Meier
Jesus sagt zur Sünderin Maria Magdalena
"Dein Glaube hat dir geholfen!" Und zur Ehebrecherin " geh hin und sündige fortan nicht mehr! "
Das bleibt bei Franziskus aus! Statt dessen gibt er Antworten auf die Frage ob Homosexualität Sünde sei: " Wer bin ich, dass ich darüber urteile?" Das war gar nicht die Frage und e r muss darüber nicht urteilen! Aber er könnte schon mal die Hl. Schrift zitieren …Mehr
Jesus sagt zur Sünderin Maria Magdalena
"Dein Glaube hat dir geholfen!" Und zur Ehebrecherin " geh hin und sündige fortan nicht mehr! "
Das bleibt bei Franziskus aus! Statt dessen gibt er Antworten auf die Frage ob Homosexualität Sünde sei: " Wer bin ich, dass ich darüber urteile?" Das war gar nicht die Frage und e r muss darüber nicht urteilen! Aber er könnte schon mal die Hl. Schrift zitieren, wo es heisst " Homosexualität ist dem Herrn ein Greuel."
Wer bin ich? Ja, das sollte er sich vielleicht mal überlegen!
catharina
@studer "... die die Menschen von der Last der Sünde befreuen wollen..." - ein wahrhaft Freudscher Verschreiber...
Girolamo Savonarola
Mensch Meier, ich denke, mit Ihrem Satz, Franziskus müsse nicht urteilen, liegen Sie nicht ganz richtig, denn es ist gerade seine Aufgabe als Papst, das zu tun. Indem er sich verweigert, verweigert er, genaugenommen, den päpstlichen Dienst. Das ist nebst seiner Förderung, dem Gewähren lassen, und der Unterstützung, aber auch Selbstverbreitung von Häresien, Apostasien und Schismen auch ein Grund, …Mehr
Mensch Meier, ich denke, mit Ihrem Satz, Franziskus müsse nicht urteilen, liegen Sie nicht ganz richtig, denn es ist gerade seine Aufgabe als Papst, das zu tun. Indem er sich verweigert, verweigert er, genaugenommen, den päpstlichen Dienst. Das ist nebst seiner Förderung, dem Gewähren lassen, und der Unterstützung, aber auch Selbstverbreitung von Häresien, Apostasien und Schismen auch ein Grund, ihn als illegitimen Inhaber des Stuhles Petri zu betrachten - übrig bleibt lediglich die Feststellung, dass die genannten Verstöße (schwerwiegenden Sünden) gegen die Einheit des Glaubens dem Geist Satans, Teufel, Diabolus, Widersacher, Nachäffer, uam entspringen. Daher ist mE Widerstand und Ungehorsam nicht nur erlaubt, sondern sogar geboten; dieser Bergoglio-Papst vermag keine katholische Seele im Gewissen zu binden, und ich bin mir gewiss, dass er und seine Handlungen aus dem Glaubens- und Rechtsgut der Katholischen Kirche ausgeschieden werden - und das, mein Gott, möge sehr bald geschehen.
Girolamo Savonarola
Studer, lassen Sie sich einmal den an einen Transvestiten und Homosexuellen gerichteten Satz,
"Gott liebt dich so wie du bist", auf der geistig-geistlichen Zunge zergehen, und wenn Sie dann noch den aktuellen Inhaber des Stuhles Petri unterstützen, ja dann ......!
michael7
Wenn im Artikel genannte wirklich die ganze Antwort war, die er dem Jugendlichen gegeben hat, dann hat er hier den Dienst eines wahren Hirten wirklich verweigert, der ja darauf abzielen muss, die Bedeutung der Bekehrung und des Tuns des Guten klar zu machen, aber auch die Gefahr des Bösen.
Theresia Katharina
Das sind die wichtigsten Prophezeiungen und Fakten…
PF zeigt doch immer wieder, dass er der Falsche Prophet der Bibel ist, der die Lehren der Bibel und die überlieferte Lehre Christi leugnet. Er ist der Wegbereiter des AC und fördert daher Sodom & Gomorrha.
Papst Franziskus ➤ Der falsche Prophet ebnet den W…
kyriake
Wieso steht der rigorose Genspritzen-Jorge nicht auch jungen Impfgeschädigten Rede und Antwort, da er so viele von ihnen in die Nadel getrieben hat?!!
Klaus Elmar Müller
Oder jungen Menschen, welche aus Überzeugung und mit traditionellen Moralvorstellungen die alte Messe besuchen.
Mensch Meier
Ich frage mich, wozu Gott dem Moses auf Sinai die Gesetzestafeln gegeben hat? Die hätte Er sich sparen können, wenn es nach Franziskus geht!
Girolamo Savonarola
Mensch Meier, die Antwort auf Ihre Frage kann auch lauten: Um auf die Gefährdung durch Satan aufmerksam zu machen.