Copertino
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Zölibats-Offenbarungen an die Hl. Birgitta und andere Mystikerinnen. Es kursiert im www ein drastisches Zitat der Hl. Birgitta von Schweden, welches beschreibt, was mit jenem Papst geschehen würde, …Mehr
Zölibats-Offenbarungen an die Hl. Birgitta und andere Mystikerinnen.
Es kursiert im www ein drastisches Zitat der Hl. Birgitta von Schweden, welches beschreibt, was mit jenem Papst geschehen würde, der den Zölibat aufheben würde. Bei diesem isolierten Text vermisst man allerdings den Kontext, in den es eingebettet ist. Man findet diesen in einer Zusammenstellung von Aussagen verschiedener Offenbarungen zum priesterlichen Zölibat an bekannte weibliche Mystikerinnen und Heilige, darunter auch die hl. Hildegard von Bingen.
Solche Überlegungen erscheinen vor dem Hintergrund der "tieferen Agenda" der bevorstehenden Amazonas-Synode von aktueller Bedeutung.
Gemäßigte_Stimme
Man muss nur lange genug suchen bis man die Vision findet die einem gefällt. Zudem ist diese dann nicht automatisch kirchlich anerkannt. Selbst wenn sie kirchlich anerkannt ist dies nicht automatisch allg. Glaubenslehre.
Der Zölibat kann selbstverständlich aufgehoben werden wenn die Kirche es meint.Mehr
Man muss nur lange genug suchen bis man die Vision findet die einem gefällt. Zudem ist diese dann nicht automatisch kirchlich anerkannt. Selbst wenn sie kirchlich anerkannt ist dies nicht automatisch allg. Glaubenslehre.

Der Zölibat kann selbstverständlich aufgehoben werden wenn die Kirche es meint.
Copertino
@Gemässigte_Stimme: Es ist nicht Substanzielles hinzuzufügen zu dem, was all die vielen Päpste, Konzilien und deren Kommissionen zu den 'Offenbarungen' der Hl. Birgitta geäussert hatten. Lassen wir doch einfach offen, inwieweit weitere ihrer vorausgesagten Ereignisse eintreffen werden wie jene, welche sich im Vorfeld der Bulle des Papstes Bonifaz IX. 1391 schon erfüllt hatten. Diese erklärte, wie …Mehr
@Gemässigte_Stimme: Es ist nicht Substanzielles hinzuzufügen zu dem, was all die vielen Päpste, Konzilien und deren Kommissionen zu den 'Offenbarungen' der Hl. Birgitta geäussert hatten. Lassen wir doch einfach offen, inwieweit weitere ihrer vorausgesagten Ereignisse eintreffen werden wie jene, welche sich im Vorfeld der Bulle des Papstes Bonifaz IX. 1391 schon erfüllt hatten. Diese erklärte, wie bereits zitiert wurde: "In ihrem prophetischen Geist sagte sie auch Vieles voraus, wovon manches schon eingetroffen und in Erfüllung gegangen ist, wie dies im Buch ihrer 'Offenbarungen' auf das genaueste beschrieben wurde."
DrMartinBachmaier
Man sehe sich den Text genau an, insbesondere hinsichtlich der Ausdrucksweise:
Dann sagte die Muttergottes: „Ein Papst, der den Priestern die Erlaubnis gewähren würde, eine Ehe einzugehen, wird von Gott durch einen solchen Richterspruch geistlicherweise verdammt werden, wie ein Mensch, der sich so schwer vergangen hätte, dass man ihm nach Recht und Gerechtigkeit die Augen leiblich ausstechen und …Mehr
Man sehe sich den Text genau an, insbesondere hinsichtlich der Ausdrucksweise:

Dann sagte die Muttergottes: „Ein Papst, der den Priestern die Erlaubnis gewähren würde, eine Ehe einzugehen, wird von Gott durch einen solchen Richterspruch geistlicherweise verdammt werden, wie ein Mensch, der sich so schwer vergangen hätte, dass man ihm nach Recht und Gerechtigkeit die Augen leiblich ausstechen und die Zunge samt den Lippen und die Nase mit den Ohren abschneiden, die Hände und Füße abhauen, alles Blut seines Leibes vergießen und seinen blutlosen Leib den Hunden und anderen wilden Tieren zum Fraß vorwerfen würde.

Folgende Kritikpunkte:

1. Was bedeutet "geistlicherweise verdammt", koerperlich nicht? Wird fuer diesen die poena sensus ausser Kraft gesetzt?

2. Spricht die Gottesmutter in so saddistischer Weise?: "die Augen leiblich ausstechen und die Zunge samt den Lippen und die Nase mit den Ohren abschneiden". So ein Vergleich der geistlichen Verdammnis mit Augen, die leiblich ausgestochen werden usw.

3. Spricht die Gottesmutter so wuerdelos ueber den Stellvertreter ihres Sohnes?

4. Warum sagt sie nicht: "Was er auf Erden bindet, wird auch im Himmel gebunden sein?" oder etwas prophetischer: "Das wird nicht geschehen."

5. Oder einfach eine ganz normale, jedoch weniger aufsehenerregende Antwort, etwa: "Nein, es ist nicht besser, den Zölibat abzuschaffen, um die illegitimen Verbindungen von Priestern zu beenden." Und sie waere sicherlich auch in der Lage, das auf ganz serioese Weise zu begruenden. Zumindest waere mir eine serioese Begruendung hilfreicher. Muss aber nicht sein, denn die Darlegung dessen, was die Kirche tut, obliegt ja eigentlich den Lehrern der Kirche selbst. Wieso befragt dann eigentlich die Brigitta bzw. der Bischof ueber die Brigitta die Gottesmutter zu diesem Thema?
Copertino
@DrMartinBachmaier: Danke für Ihre Überlegungen.
Vorausschicken möchte ich, dass es nicht an mir liegt, über die "Offenbarungen" der Hl. Birgitta zu urteilen, das steht der Kirche zu, deren Urteile ich in meinem Kommentar erläutert habe.
Dennoch einige persönliche Gedanken
zu 1: "Geistlicherweise verdammt" verstehe ich so, dass der betreffende Papst nicht mehr in der Lage wäre, in seinem Amt …Mehr
@DrMartinBachmaier: Danke für Ihre Überlegungen.
Vorausschicken möchte ich, dass es nicht an mir liegt, über die "Offenbarungen" der Hl. Birgitta zu urteilen, das steht der Kirche zu, deren Urteile ich in meinem Kommentar erläutert habe.

Dennoch einige persönliche Gedanken
zu 1: "Geistlicherweise verdammt" verstehe ich so, dass der betreffende Papst nicht mehr in der Lage wäre, in seinem Amt geistlich inspirierte Entscheidungen zu treffen. Dass dies nicht die Zusicherung Jesu, wonach die Pforten der Hölle Seine Kirchee nicht überwältigen werden, bleibt davon unberührt. Wie wir aber aus der Geschichte sehen, hatten immer wieder unselige Papstentscheide der Kirche geschadet.

Zu 2: Die Ausdrucksweise ist im Vergleich mit Schilderungen anderer Mystiker aus verschiedenen Zeitepochen nicht ungewöhnlich. Man halte sich vor Augen, dass damals von weltlichen Gerichten drastische körperliche Urteile gefällt wurden. Die Erläuterungen bedienen sich also der Erfahrungen jener Zeit und sollen der hl. Birgitta deutlich machen, welch hohen geistlichen Wert das Geschenk des Klerikerzölibats für die Kirche darstellt. Das hat umgekehrt die Konsequenz, dass ein Abgehen davon einen entsprechenden Verlust bedeutet.

Zu 3: Sie spricht nicht würdelos über das hohe Amt, im Gegenteil schildert sie (bei Holböck S. 287ff) die Würde des Papstamtes mit eindrücklichen und erhabenen Vergleichen. Sie spricht hier von "wenn - dann".

Zu 4: Würde ein Papst, was Gott verhindern möge, beschliessen, dass eine vor Gott gültig geschlossene und vollzogene Ehe aufgelöst werden könne, dann wäre dieser päpstliche Akt vor dem Himmel ungültig.

Zu 5: Zu Ihrem Verständnis, wie es aus den vorliegenden Texten erscheint: Es war nicht jener Bischof, welcher die Heilige Jungfrau über die Hl. Birgitta um Auskunft gebeten hätte. Vielmehr hatte sich der Erzbischof diese berechtigte Frage selbst gestellt, und die Heilige war unabhängig davon vom Himmel über jenen Hirten unterrichtet worden mit dem Ziel, dass die Hl. Birgitta ihm diese himmlische Antwort aus übernatürlichem Antrieb mitteilen möge. Der Angesprochene wird wohl höchst betroffen und erstaunt gewesen sein, dass die Heilige von seinen Überlegungen wusste.
DrMartinBachmaier
Ja, Nr. 5 hatte ich falsch verstanden.
Dass die Antwort dem damaligen Denken entspricht, zeigt doch eher, dass die Eingebung von jemandem stammt, der dem damaligen Denken unterworfen ist. Eine himmlische Erscheinung steht doch ueber diesem Denken. Und wenn andere Mystiker Aehnliches sagen: wer sagt denn, dass deren Aussagen vom Himmel kommen?
Ich kenne die Lehren der Himmelskoenigin an Maria von …Mehr
Ja, Nr. 5 hatte ich falsch verstanden.

Dass die Antwort dem damaligen Denken entspricht, zeigt doch eher, dass die Eingebung von jemandem stammt, der dem damaligen Denken unterworfen ist. Eine himmlische Erscheinung steht doch ueber diesem Denken. Und wenn andere Mystiker Aehnliches sagen: wer sagt denn, dass deren Aussagen vom Himmel kommen?

Ich kenne die Lehren der Himmelskoenigin an Maria von Agreda, die ganz anderer Natur sind und in erhabener Weise den Weg zur Vollkommenheit zeigen. Gut, sie lebte drei Jahrhunderte spaeter. Aber was sie sagt, wirkt halt wirklich himmlisch.

Auch negative Wenn-Dann-Aussagen ueber einen Papst entwuerdigen das Papsttum, da man ja nicht Nein denken kann. Und Jesus selbst hat halt im Evangelium solche Aussagen nicht gebraucht (Stichwort Binde- und Loesegewalt). Und Negatives hoert sich da ganz anders an:

Siehe Lukas 22,31:

31 Simon, Simon, siehe, der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf.
32 Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du wieder umgekehrt bist, dann stärke deine Brüder!


Und wenn Petrus sich uebernimmt, wird ihm das gesagt, ihm aber nicht gedroht:

33 Darauf sagte Petrus zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.
34 Jesus aber sagte: Ich sage dir, Petrus, ehe heute der Hahn kräht, wirst du dreimal leugnen, mich zu kennen.


Sollte, was Brigitta sagt, stimmen, wuerde man es sicherlich heute Kardinal Bergoglio zuordnen. Das aber wuerde ihn zugleich als Oberhaupt der Kirche bestaetigen. Schon das allein legt nahe, dass die Teufel gewusst haben, dass sie eines Tages einen unrechtmässigen "Papst" an die Macht bringen, an dessen Rechtmässigkeit sie uns aber glauben machen wollen.

Und so sind wir in dieser Situation: Alles schimpft gegen den, den sie fuer den Papst halten. Ein voellig unkatholischer Zustand. Wenn dann schon, dann redet man mit Bedauern ueber die Fehler, die Paepste gemacht haben. Der Respekt gegenueber dem Amt muss immer da sein.
Copertino
@Aquila: Ihre berechtigten Fragen zur Glaubwürdigkeit von Birgittas "Offenbarungen" waren auch für die Verantwortlichen der Kirche namentlich im Zusammenhang mit ihrer Selig- und Heiligsprechung ein entscheidendes Thema. Ferdinand Holböck hat in seinem lesenswerten Buch "Gottes Nordlicht" der Beurteilung der "Offenbarungen" ein eigenes Kapitel gewidmet, das ich hier nicht in voller Länge zitieren …Mehr
@Aquila: Ihre berechtigten Fragen zur Glaubwürdigkeit von Birgittas "Offenbarungen" waren auch für die Verantwortlichen der Kirche namentlich im Zusammenhang mit ihrer Selig- und Heiligsprechung ein entscheidendes Thema. Ferdinand Holböck hat in seinem lesenswerten Buch "Gottes Nordlicht" der Beurteilung der "Offenbarungen" ein eigenes Kapitel gewidmet, das ich hier nicht in voller Länge zitieren kann. Daraus immerhin einige entscheidende Punkte:
Die Heilige selbst unterwarf ihre Visionen von Anfang an dem Urteil ihrer Seelsorger, um sicher zu gehen, nicht vom Teufel getäuscht zu werden. Als die "Offenbarungen" immer häufiger wurden, teilte sie diese auch weiteren erfahrenen Kirchenmännern mit, in Schweden vor allem dem Erzbischof Birger von Uppsala, der später ihr Biograph wurde, und in Rom vor allem Bischof Alfonso von Jaén. Alle zu Rate gezogenen Kirchenmänner gelangten nach sorgfältiger Prüfung zur Überzeugung, dass der Geist der Wahrheit die "Offenbarungen" eingegeben habe. Besonders genauen Prüfungen wurden die Niederschriften nach ihrem Tode unterworfen Gregor XI. übergab sie drei Kardinälen und mehreren Theologen zur Untersuchung. Die Kommission kam zum Ergebnis, dass diese nichts Verwerfliches oder auch nur gegen den wahren Glauben und die echte Frömmigkeit Verdächtiges oder Nachteiliges enthalten, vielmehr alles darin echt, heilig sowie den Glauben und die Frömmigkeit fördernd sei.
Unter Urban VI. fand 1379 im Zuge des Kanonisationsverfahrens eine neue spezielle Überprüfung der "Offenbarungen" statt. Auch diese Kommission befand die Visionen für echt und von Gott eingegeben und auch sehr geeignet, weitergegeben zu werden. Deshalb erbaten viele Fürsten in ganz Europa Abschriften davon.
Noch höheres Ansehen erlangten diese Schriften durch die Heiligsprechung Birgittas durch die Bulle des Papstes Bonifaz IX. 1391, die erklärte: "Soweit es die menschliche Gebrechlichkeit zuliess, wusste sie alles richtig zu unterscheiden und nannte das Gute nie böse und das Böse nie gut. (...) In ihrem prophetischen Geist sagte sie auch Vieles voraus, wovon manches schon eingetroffen und in Erfüllung gegangen ist, wie dies im Buch ihrer 'Offenbarungen' auf das genaueste beschrieben worden wurde."
Die Frage nach Birgittas 'Offenbarungen' war nach der weiten Verbreitung auch eine Frage auf dem Konzil von Konstanz. Dadurch veranlasst schrieb der berühmte Johannes Gerson 1415 seinen "Tractatus de probatione spiritum", in dem er sich nicht besonders günstig über Birgittas 'Offenbarungen' äusserte. Durch die neuerliche Anerkennung ihrer Heiligsprechung durch Martin V. auf dem Konstanzer Konzil wurde der Streit beigelegt. Auf dem Konzil von Basel flammte er aber neu auf. Um eine Entscheidung treffen zu können wurden der Generalkonfessor des Birgittenordens, Gervinus Persson und die Äbtissin von Vadstena nach Basel gebeten, um Dokumente über die Echtheit der 'Offenbarunge' Birgittas vorzulegen. Das Konzil beauftragte 1455 eine Kommission mit der Untersuchung verschiedener Stellen in den 'Offenbarungen' (4 Stellen im l. Buch, 15 im II. Buch, 9 im III., 22 im IV., 14 im V., 35 im VI., 6 im VII., 8 im VIII. Buch), die angebliche Irrtümer enthielten. Zur Kommission gehörte auch der berühmte Kardinal Johannes de Turrecremata (Torquemada). Er leistete gründliche Arbeit und verteidigte die 'Offenbarungen' der hl. Birgitta und erklärte nach genauer Untersuchung, dass sie nichts den Lehren der Kirche und der Meinung der Kirchenlehrer Widerstreitendes enthalten und darum ebenso gut in den Kirchen gelesen werden können wie die Schriften anderer rechtgläubiger Theologen. Seinem Urteil schloss sich das Basler Konzil an. Seither sind die "Offenbarungen der hl. Birgitta" den Gläubigen uneingeschränkt zur Lektüre empfohlen worden.
Holböck fügt hinzu, dass trotz dieser überwältigenden Zustimmung der Kirche und die Approbation mehrerer Päpste und der Konzilien nicht jedes Detail als unumstössliche Wahrheit anerkannt wäre. Es wird nur Gewähr geleistet, dass nichts dem Geist der Offenbarung widerspricht. Birgitta selbst verstand gut Latein und war so in der Lage, sich die Niederschriften ihrer Seelsorger vorlesen zu lassen, und es ist bezeugt, dass sie auch tatsächlich kontrollierte.
Der evangelische Theologe E. Benz ist laut Holböck, was ddie Echtheit der Visionen Birgittas betrifft, trotz seiner kritischen Einstellung sehr zuversichtlich und bemerkt in seinem grossen Werk "Vision", dass die Heilige, als sie diese Visionen empfing, keine ekstatische Jungfrau war, sondern eine gesundheitsstrotzende Hausfrau und Mutter von acht Kindern, eine Frau von grosser Lebenserfahrung, umgeben nicht nur von Mönchen, sondern von hervorragenden Juristen und Politikern.
Holböck führt auf S. 296 auch jene hier thematisierte Textstelle über den Zölibat der Priester an. Sie beginnt so: "Es begab sich nun, dass Birgitta, während sie dem Gebet oblag, eine Stimme vernahm, die zu ihr sprach: 'O du, der gegeben ist, auf geistliche Weise zu hören und zu sehen, vernimm jetzt das, was Ich dir offenbaren will, nämlich von jenem Erzbischof, der gesagt hat, dass er dann, wenn er Papst wäre, allen Klerikern und Priestern die Erlaubnis geben würde, in fleischlicher Weise eine Ehe einzugehen; er dachte nämlich und meinte, dass dies Gott angenehmer sei, als wenn die Klerikerso ungebunden lebten wie jetzt; denn er meinte, dass durch solche Verehelichung grössere Fleischessünden vermieden würden. Obgleich dieser Erzbischof in dieser Angelegenheit den Willen Gottes nicht richtig verstanden hat, war er gleichwohl ein Freund Gottes. Nun aber will ich, die den Sohn Gottes geboren habe, dir in dieser Angelegenheit dden Willen Gottes kundtun. Du sollst ihn auch meinem Bischof zu wissen tun und so zu ihm sprechen." Es folgt der bekannte Text.
Bemerkenswert ist, dass die Gottesmutter die Frage aufzuwerfen nicht verurteilte, sondern als durchaus berechtigt ansah und in aller Geduld und Ausführlichkeit die geistlichen Zusammenhänge des Klerikerzölibats darlegte. Insgesamt kann festgehalten werden, dass die "Offenbarungen der Hl Birgitta" wie wohl kaum je andere Visionen ihrer Art unzählige eingehende kirchliche Prüfungen nachhaltig bestanden hat.
Zum Schluss sei noch ein weniger bekannter Text aus Birgittas Buch IV, Kapitel 49 angefügt:
"Der Papst soll jedem Bischof befehlen, acht zu geben auf das Leben seiner Geistlichen, dass jedem, der sein Leben nicht bessern und nicht in Enthaltsamkeit verharren will, seine Pfründe völlig entzogen wird, weil es Gott lieber ist, dass an einem solchen Ort gar keine Messe gefeiert wird, als dass der Leib des Gottessohnes durch Hurenhände berührt wird." (Holböck, "Gottes Nordlicht", S. 298)
Aquila
Immer wieder taucht die Behauptung auf, die Muttergottes hätte der hl. Birgitta von Schweden gesagt: Ein Papst, der den Zölibat abschaffen würde, würde eine Speise des Teufels in der Hölle.
Diese angebliche Vision (Revelationes, Buch 7, Kapitel 10) enthält schauerliche Worte, schreckliche Drohungen.
Hier geht es um eine so schwerwiegende Angelegenheit, dass es wichtig ist, sich eingehend damit zu …Mehr
Immer wieder taucht die Behauptung auf, die Muttergottes hätte der hl. Birgitta von Schweden gesagt: Ein Papst, der den Zölibat abschaffen würde, würde eine Speise des Teufels in der Hölle.
Diese angebliche Vision (Revelationes, Buch 7, Kapitel 10) enthält schauerliche Worte, schreckliche Drohungen.

Hier geht es um eine so schwerwiegende Angelegenheit, dass es wichtig ist, sich eingehend damit zu befassen. Eigentlich wäre es notwendig, dass sich eine Kommission aus rechtgläubigen, frommen theologischen Fachleuten und Bischöfen damit befasst.

Stellen wir einige wichtige Überlegungen zum obigen Text an:

1.) Stammen diese Worte wirklich von der hl. Birgitta? Hat sie diese wirklich von der Muttergottes erhalten?

2.) Falls es sich wirklich um eine echte Vision der Muttergottes handelt - haben sich vielleicht eigene Vorstellungen, Sorgen Ängste, Überlegungen der Seherin dazu gesellt (was ja bei manchen echten Visionen der Fall war)?
Gar manche Heilige waren sehr „schwergläubig” gegenüber ihren eigenen Visionen und habe das Urteil darüber der Hl. Kirche unterstellt! In manchen Texten hat es sogar schwerwiegende Irrtümer gegeben.
Siehe dazu 6.)!

3.) Weiß jemand aus der Leserschaft, was Heilige oder / und Päpste zum vorliegenden Text gesagt haben?

4.) Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass es Heilige gegeben hat, die Priester und Ehemänner waren, ja Bischöfe und Ehemänner (in der frühen Christenheit und auch in den unierten Ostkirchen).
Auch hat es immer wieder verheiratete protestantische Pastoren gegeben, die konvertierten und gültiger- und erlaubterweise zu Priestern geweiht wurden.
Müssten sich solche angesichts der obigen Höllenandrohungen nicht sehr schlecht und schon halb der Hölle verfallen vorkommen?


5.) Sollten diese Worte wirklich von der Muttergottes kommen, so würde ich (der Schreiber dieser Zeilen), ehrlich gesagt, zu ihr sagen: Mutter, ich kann dich in diesem Punkt nicht verstehen, aber ich nehme Deine Worte kindlich an.
Aber zurzeit bin ich durchaus nicht davon überzeugt, dass die himmlische Mutter und Königin so gesprochen hat!

6.) Zu den solidesten theologischen Standardwerken zu Fragen der Mystik gehört das „Handbuch der Mystik“ des französischen Jesuitenpaters August Poulain Das Buch wurde seinerzeit vom hl. Papst Pius X. ausdrücklich empfohlen. Der Autor beschäftigt sich darin sehr grundlegend auch mit dem Themenkreis Privatoffenbarungen / Erscheinungen.
Dabei räumt er listet er seitenlang auf, dass auch Selige und Heilige nicht selten durch irrige Visionen getäuscht wurden.
Es ist zu beachten, dass die Heiligen und Seligen keineswegs als unfehlbar zu gelten haben, geschweige denn sind ihre Ansichten automatisch irrtumsfrei.
Noch viel weniger kann man davon ausgehen, dass bei den von ihnen erlebten außerordentlichen Begleiterscheinungen immer eine göttliche Einwirkung bzw. himmlische Ursache vorhanden war.
Sogar bei solchen Visionen oder Einsprechungen, die wahrscheinlich einen übernatürlichen Kern enthalten, haben sich nicht selten menschliche Irrtümer eingeschlichen, weil solche Offenbarungen auch durch individuelle Sinneseindrücke, die Besonderheiten der jeweiligen Sprache und durch die Gefühlswelt geprägt sind.
Aus den zahlreichen Beispielen irriger Erscheinungen bei Heiligen, welche Pater Poulain offen und konkret anspricht, nur ein Beispiel, das die hier behandelte Problematik anschaulich aufzeigt:
Die heilige Katharina von Siena gehört zu den bekanntesten Mystikerinnen des Mittelalters; sie wurde sogar zur Kirchenlehrerin erhoben.
Das ändert nichts daran, dass Katharina von Siena zumindest eine Erscheinung für echt hielt, die aber sicherlich nicht von oben stammte:
Die stigmatisierte Ordensfrau erklärte nämlich, die Gottesmutter sei ihr im Jahre 1377 erschienen und habe ihr unmissverständlich erklärt, sie sei keineswegs unbefleckt empfangen.
Diese Aussage widerspricht klar der unfehlbaren Lehre der Kirche von der unbefleckten Empfängnis!

Gewisse Gebete (die mit bestimmten Versprechungen verbunden waren), die angeblich der hl. Birgitta, der hl. Elisabeth und der hl. Mechthild geoffenbart worden waren, wurden mit Dekret vom 26. Mai 1898 von der zuständigen kirchlichen Kongregation verworfen.

7.) Die Hölle ist eine furchtbare Wirklichkeit, aber dorthin kommt nur, wer im Zustand der Todsünde stirbt.
Winfried
@Aquila
herzlichen Dank für Ihre ausführliche Beschreibung. Das "Handbuch der Mystik" von A. Poulain kann ich nur ausdrücklich empfehlen. Es hat mir sehr viel gegeben.
elisabethvonthüringen
Papst für Zölibat und Sexualkundeunterricht
Papst Franziskus hat gestern auf dem Heimflug vom Weltjugendtagstreffen in Panama zu innerkirchlichen und politischen Fragen Stellung genommen: So sprach er sich etwa für Sexualkundeunterricht in Schulen und gegen die Aufhebung des Zölibats aus. Eine Botschaft hatte er auch für Frauen, die abgetrieben haben.
Mehr dazu in religion.orf.at/stories/2961288/
Maria Katharina
Habe nur etwa zwei Drittel des Textes gelesen, sonst hätte ich mein Frühstück 🤮
elisabethvonthüringen
Sexualkundeunterricht kann man sich eigentlich sparen; es weiß jedes Kindergartenkind mittlerweile , wie "Poppen & Ficken" geht; dank der Genderideologie ist das eigentlich kein Thema mehr.
Wichtiger wäre es, die "Theologie des Leibes" unters Volk zu bringen....
www.erzdioezese-wien.at/…/46084.html
Theresia Katharina
Doch, das hat die hl. Birgitta von Schweden vor ca.700 Jahren gesagt, dass der Papst, der das Zölibat aufhebt, in die Hölle kommt!
Maria Katharina
Versteht sich ja eigentlich von selbst...
elisabethvonthüringen
Vor 700 Jahren gab es aber noch gar kein Zölibat!
Theresia Katharina
Doch, das war bereits vor der hl. Birgitta v. Schweden eingeführt worden!