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Mosebach: Bischöfe sind von Katholiken genervt

Der deutsche Schriftsteller Martin Mosebach ist nicht verwundert, dass der Magdeburger Bischof Gerhard Feige die Gottesdienstausfälle als „Luxusprobleme“ deklarierte, sagte er der Tagespost (30. April):

„Diese bischöfliche Reaktion erinnert mich an ein Gespräch, das ich einmal mit dem Finanzgeschäftsführer eines großen Verlages hatte: Das sei ein wunderbarer Beruf, aber er fühle sich in seiner Arbeit immer wieder stark behindert durch die Leute, 'die vom Buch herkommen'.

Ich habe den Eindruck, dass einem modernen Bischof in gleicher Weise die Leute auf die Nerven gehen, 'die vom Sakrament herkommen'.

Dabei hatte die deutsche Kirche doch beinahe einen Idealzustand erreicht: viel weniger solche lästigen Mitglieder, aber satte Steuereinnahmen, die es möglich machen, auf einigen Feldern der Politik eine gewisse Rolle zu spielen, jedenfalls im öffentlichen Raum vorerst noch geduldet zu werden.“


Trotz Gottesdienstverbot: Messe im Dom mit 50 Leuten

Mosebach führt aus, dass die Bedeutung eines Bischofs ausschließlich mit seiner Eigenschaft als Hoherpriester zusammenhängt: „Ein Bischof, der die Feier der Sakramente für Luxus, mithin für überflüssig erklärt, sollte bedenken, dass dann auch das Bischofsamt Luxus ist und daraus die Konsequenz ziehen.“

Mosebach weiß von einer großen deutschen Domkirche, in der [trotz Gottesdienstverbot] die Messe in einer abgelegenen Seitenkapelle zelebriert wird, während sich bis zu fünfzig Gläubige in Sicherheitsabstand über das gesamte Kirchenschiff verteilen.

Die Bischöfe hätten sich die grundsätzliche Möglichkeit zu solchen Lösungen mit ihrem politischen Einfluss nicht abhandeln lassen dürfen, so Mosebach.

Und: „Aber wenn man sich zum Büttel des Staates machen kann, dann ist die Autorität, die man gern verleugnete, plötzlich wieder da.“ Dann gelinge das Anordnen und Befehlen auf einmal wieder:

„Vielleicht ermutigt diese Erfahrung den einen oder anderen Bischof ja, es später, wenn es um die Bewahrung der Rechtgläubigkeit geht, auch wieder einmal mit der Autorität zu versuchen.“

Bild: Martin Mosebach, wikicommons, CC-BY-SA
De Profundis
"Ein Bischof, der die Feier der Sakramente für Luxus, mithin für überflüssig erklärt, sollte bedenken, daß dann auch das Bischofsamt Luxus ist und daraus die Konsequenz ziehen."
Tesa
Mosebach: "Inzwischen dürfte es wenige geben, auch unter den Anhängern der Tradition, die Verständnis für eine [...] geistliche Disziplin der Ausschließung haben. Ausschließung ist ohnehin von gesellschaftlichen Standpunkt etwas ganz Böses, alle müssen zu allem zugelassen sein. Traditionalist zu sein heißt im übrigen ja nicht, vor allen Einflüssen der Zeit bewahrt zu bleiben, auch Traditionalisten …Mehr
Mosebach: "Inzwischen dürfte es wenige geben, auch unter den Anhängern der Tradition, die Verständnis für eine [...] geistliche Disziplin der Ausschließung haben. Ausschließung ist ohnehin von gesellschaftlichen Standpunkt etwas ganz Böses, alle müssen zu allem zugelassen sein. Traditionalist zu sein heißt im übrigen ja nicht, vor allen Einflüssen der Zeit bewahrt zu bleiben, auch Traditionalisten sind überwiegend moderne Menschen und aufgeklärte Demokraten und das kann auch gar nicht anders sein. In den alten Gebeten zur Priesterweihe wurde die Messe die„res periculosa“genannt, die gefährliche Sache. Verständlich, dass diese gefährliche Sache geschützt, gehegt, mit unendlichen Vorsichtsmaßnahmen umgeben werden musste. Wir wollen das entspannter sehen, aber dann müssen wir auch zugeben, dass unsere Auffassung von der Liturgie mit der des Heiligen Paulus nichts mehr gemein hat.
Salzburger
@Tesa Ist das dem obigen "TagesPost"-BeiTrag entnommen?
Tesa
@Salzburger, Ja genau.
Tesa
Mosebach: Josef Pieper war Anfang der 50er Jahre von den deutschen Bischöfen um ein Gutachten gebeten worden, ob die Fernsehübertragung der Messe zulässig sei – ein Bewusstsein für das Problem ist damals also noch vorhanden gewesen. Piepers Antwort war ein klares Nein. Er erinnerte daran, dass in der Tradition der West-und der Ostkirche die Messe ein Arkanum ist, an dem nur die Getauften, und von …Mehr
Mosebach: Josef Pieper war Anfang der 50er Jahre von den deutschen Bischöfen um ein Gutachten gebeten worden, ob die Fernsehübertragung der Messe zulässig sei – ein Bewusstsein für das Problem ist damals also noch vorhanden gewesen. Piepers Antwort war ein klares Nein. Er erinnerte daran, dass in der Tradition der West-und der Ostkirche die Messe ein Arkanum ist, an dem nur die Getauften, und von denen hinwiederum nur die im Stand der Gnade Befindlichen teilnehmen dürfen. Noch heute ruft der orthodoxe Diakon vor dem Beginn der Opferhandlung: die Türen! Achtet auf die Türen! Nach diesem Ruf hatten die Ungetauften und die öffentlichen Sünder den Kirchenraum zu verlassen, sie durften der Messe im Narthex, der Vorhalle, durch Fenster folgen. Bis zum II. Vatikanum war der unterste Rang des Priestertums der Ostiarius, der Türhüter, der dafür zu sorgen hatte, dass die heilige Handlung ungestört ablief.
sedisvakanz
Danke für den Beitrag @Tesa. Jetzt habe ich keine Zweifel mehr, dass die Liveübertragung der Hl. Messe - ich meine hier nicht den NOM - falsch ist!
Ich habe sogar den Verdacht, dass die Kamera der Greuel der Verwüstung an Heiliger Stätte sein könnte, von dem der Prophet Daniel spricht.
Diese Kameras ermöglichen jetzt die Liveübertragung!
Was wurde mittels Kameras und der dadurch erzeugten …Mehr
Danke für den Beitrag @Tesa. Jetzt habe ich keine Zweifel mehr, dass die Liveübertragung der Hl. Messe - ich meine hier nicht den NOM - falsch ist!

Ich habe sogar den Verdacht, dass die Kamera der Greuel der Verwüstung an Heiliger Stätte sein könnte, von dem der Prophet Daniel spricht.
Diese Kameras ermöglichen jetzt die Liveübertragung!

Was wurde mittels Kameras und der dadurch erzeugten sündhaften Filme für grauenhaftes Unheil angerichtet!
So gesehen, kann man dieses Medium wirklich Greuel der Verwüstung nennen.
Der Teufel wusste dieses Medium viel besser zu nutzen als die Kirche.
Tesa
Hier ein Screenshot. Super Interview
sedisvakanz
Gerhard Feige - Nomen est Omen! 🥶
Zweihundert
Wenn sie so weiter machen, werden sie bald von jemand ganz anders mehr als genervt sein aber an den glauben sie ja schon lange nicht mehr! an🥵
Marienfloss
Wenn der Wolf kommt, ja er ist schon da, dann werden viele "Hirten" unter Mama Merkels Mantel huschen, aber nicht unter den Schutzmantel der Gottesmutter. Dort werden sich die hirtenlosen Schafe hin flüchten.