"Es gibt 5.550 Priester des Alten Ritus."
Zuerst müßte erklärt werden, was der "Alte Ritus" ist.
Diese Zahl kann nur entstehen, wenn man alles kunterbunt durcheinanderwürfelt. D.h. alle mitzählt, die die 1962-, die 1965- und die 1969-Messe lesen, letztere in der Regel, die 1962-Messe gelegentlich, nicht aber den wahren "Alten Ritus", den Tridentinischen Ritus als eigentlicher Ritus der wahren …Mehr
"Es gibt 5.550 Priester des Alten Ritus."
Zuerst müßte erklärt werden, was der "Alte Ritus" ist.
Diese Zahl kann nur entstehen, wenn man alles kunterbunt durcheinanderwürfelt. D.h. alle mitzählt, die die 1962-, die 1965- und die 1969-Messe lesen, letztere in der Regel, die 1962-Messe gelegentlich, nicht aber den wahren "Alten Ritus", den Tridentinischen Ritus als eigentlicher Ritus der wahren Tradition. Alle anderen wurden verändert, was unter Androhung des Bannes Pius V. untersagt ist. Der 1962-Ritus wurde gar durch Aufbrechen des Kanons gewaltsam angegriffen. Legt man aber auch nur ein einziges Mal Hand an, ist für weitere Veränderungen Tür und Tor geöffnet.
Nach der obigen Erläuterung kann man schon deswegen nicht von "5.550 Priester des Alten Ritus" sprechen, weil sie es nicht sind, denn sie wurden von "Bischöfen" ohne Bischofsweihe "geweiht". Ferner gehören dazu jene, die sich der Sekte verschrieben haben, wo nur ein kleinerer Teil die Priesterweihe durch die Piusbruderschaft erhalten hat, die anderen durch Nichtbischöfe, die Petrusbruderschaft. Darüber hinaus ist es nicht der eigentliche "Alte Ritus", denn damit will man ständig behaupten, den Tridentinischen Ritus zu zelebrieren, was nicht stimmt.
"Alte Messe" - "ursprüngliche Messe" ist nicht die für immer festgelegte Messe durch Pius V.
"- über 4.000 Diözesan- und Ordenspriester zelebrieren die ursprüngliche Messe."
Wieder wird nicht erklärt, was unter "ursprüngliche Messe" zu verstehen ist und wo diese Zahl "über 4.000" herkommen soll. "4.000 Diözesan- und Ordenspriester"? Doch solche Priester, die sich selbst widerstreiten, weil sie beide Messen in Abwechslung lesen, die Neue Messe regelmäßig und zwischendurch die sog. "Alte", nämlich die 1962-Messe und ihnen deswegen im Grunde weder die Tradition noch die traditionelle Liturgie etwas bedeutet.
Die Benediktinergemeinschaft in Fontgombault liest weder die Tridentinische Messe noch die 1962-Messe, sondern die von 1965. Was diese 120 Priester in Fontgombault betrifft, kann man ohnehin ein Fragezeichen setzen seit Abhaltung der Liturgischen Tagung im Juli 2001, die die fragliche Bezeichnung "Reform der Reform" hatte. Damit wurde im voraus alles gesagt. Denn dieser Geistesblitz entsprang Kardinal Ratzinger, der - wie kann es anders sein - mit Prof. Spaeman und Prof. Mattei an der Tagung auch teilnahm. Darf man an so einer Versammlung teilnehmen, die sich nur einredet, man kann mit der Liturgie ständig Hin- und Herschübe machen? Doch man kann. Denn auch die Piusbruderschaft war zugegen. So wie der Glaube nicht diskutierbar ist, so auch nicht die Liturgie! Dann waren noch ganz unterschiedliche angebliche Befürworter der traditionellen Liturgie anwesend, so auch die Petrusbruderschaft, die sowieso von Rom abhängig ist und tun muss was befohlen wird, das Institut Christus König und Hoherpriester, die Legionäre Christi und eine Reihe anderer Ordensgemeinschaften, in denen die Liturgie vermischt ist mit Elementen des Novus Ordo.
Wie weit es her ist mit den so überzeugten traditionellen Liturgiefreunden wurde bei der Tagung durch die Zelebration von Abt Forgeot und Kardinal Ratzinger veranschaulicht. Und diese Zelebration fand nach dem Missale von 1965 statt, zusätzlich gestaltet mit der neuen Leseordnung.
Die so "Traditionsfreudigen" ließen es sich nicht nehmen, auch über mögliche Neuerungen im traditionellen Ritus, also "erneute Neuerungen" im 1962-Ritus. Diese Neuerungen wären denkbar, doch alles "mit großer Zurückhaltung und Rücksicht auf die Gläubigen" - (heißt das "hintenherum", "insgeheim" denkbar?), so z.B. die Kommunion unter beiden Gestalten bei besonderen Anlässen. Dies wurde erwähnt!
Dabei hat sich auch Kardinal Ratzinger für die „Anreicherung des Missale 1962, indem man neue Heilige einführt“, eingesetzt. „Man könnte an die Präfationen denken, die dem Schatz der Kirchenväter entnommen sind, z.B. für die Advenstzeit und andere.
Wir sehen, nichts Neues von Bergoglio, war längst im Blickfeld! Ratzinger ist also nicht der Liebhaber der Tradition, sondern der Reformer der Reform. Man sprach ganz offen von einer "gesunden Entwicklung des alten Meßritus im Sinne einer organischen Entfaltung". Verantwortlich für die Tagung kann doch nur der Abt selbst gewesen sein.
Wohin also soll sie sich "entfalten"? In einem Schreiben der Kommission "Ecclesia Dei" wurde doch tatsächlich darauf hingewiesen, daß "der Alte Ritus auch für weibliche Ministrantinnen sowie die Handkommunion offen sein sollte".
Denkt man dann noch an die „Summorum Pontificum-Gruppe, die die traditionelle Liturgie wie auch die Gotteshäuser durch die Misch-Masch-Messen entweiht hat, kann man diese haltlosen Zahlen beiseitelegen.