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Zum Tod von Paul Otto Schenker, Herausgeber der Zeitschrift "Das Zeichen Mariens”

Geboren am 10. September 1939; gestorben am 23. Januar 2022

Paul wurde am 10. September 1939 als zweites von fünf Kindern geboren. Seine Mutter und sein Vater waren Marie und Otto Schenker. Es war gerade der Zweite Weltkrieg ausgebrochen und so waren seine ersten Lebensjahre ziemlich hart. Vor allem seine Mutter musste hart arbeiten, um die 5 Kinder über die Runden zu bringen, denn der Vater war wohl ein ideenreicher Unternehmer, aber seine Geschäftsführung war nicht so solide, so dass die Familie eher ärmlich leben musste.

Die ersten Jahre seines Lebens verbrachte Paul mit seiner Familie in Winterthur. Später zogen seine Eltern dann nach St. Gallen. In St. Gallen besuchte Paul die Schule liebevoll “Fladen” genannt. Da die finanzielle Lage seiner Familie wie gesagt nicht rosig war, musste Paul nach bestandener Sekundarschule sofort eine Lehrstelle suchen. Er wählte eine kaufmännische Lehre.

Als junger Erwachsener musste er wie alle anderen gesunden jungen Männer in den Militärdienst. Er wurde zu den Minenwerfern im Infanteriebataillon eingeteilt, wo er bis und mit dem Rang eines Offiziers ausgebildet wurde.

Im Jahr 1959 am Kinderfest in St. Gallen, lernte er seine spätere Frau Ruth Sturzenegger, kennen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Und bis zum Tode seiner geliebten Frau Ruth erinnerte er sich noch an den ersten Kuss, den er Ihr gab.

Bald schon beschlossen die beiden zu heiraten. Sie zogen zusammen nach Lausanne, wo Paul eine Stelle als Sachbearbeiter in einer grossen internationalen Handelsfirma gefunden hatte.

Es dauerte nicht lange und am 14. April 1964 wurde Ihnen Ihr erster Sohn Gabriel geboren. Paul erzählte immer wieder gerne wie an diesem Tag, nach überstandener Geburt im Spital, er voll Freude war und auf dem Genfersee mit einem Bötchen rudern ging.

1966 übersiedelte die kleine Familie nach Reussbühl, in der Nähe von Luzern, da Paul eine neue Stelle bei der Caritas Schweiz angenommen hatte. Dort wurden Ihnen dann auch die zwei Söhne Raphael und Michael geschenkt.

Paul war schon immer ein Querdenker und wollte sein eigener Herr und Meister sein, Deshalb entschloss er sich, seine eigene Firma zu gründen. Er wollte sich mit deren Arbeit ganz und gar in den Dienst der Kirche und insbesondere der Hl. Mutter Maria stellen. Darum nannte er seine Firma auch “Immakulata Verlag”.

Während zwanzig Jahren gab er in Eigenregie eine marianische Monatszeitschrift genannt “Das Zeichen Mariens” heraus. Zur Blütezeit hatte die Zeitschrift mehrere Tausend Abonnenten weltweit. Paul gab auch mehrere religiöse Bücher als Editor heraus und vertrieb viele andere religiöse Bücher und Devotionalien.

Der Platz in Reussbühl wurde bald zu eng und Paul hatte noch grosse Pläne. So suchte er eine neue Bleibe, wo er seine Ziele verwirklichen wollte. Er wurde in Appenzell fündig. Auf 1100 Meter über Meer fand er ein Bauernhaus und ehemaliges Restaurant, das er erwerben konnte. Im Frühjahr 1971 zog die fünfköpfige Familie dann auf Wesen in Appenzell.

Leider zogen bald dunkle Wolken an Pauls’ Horizont auf. Seine Frau Ruth erkrankte an Multipler Sklerose (MS). Das war ein Schock, insbesondere da die Krankheit bis heute als unheilbar gilt. Zudem wurden die Pläne zur Erstellung eines Exerzitien-Zentrums auf Wesen von den Appenzeller Behörden nicht goutiert.

Als die Krankheit von Ruth weiter voranschritt, entschlossen sich Paul und Ruth im Frühjahr 1975 ins Tessin zu übersiedeln, da sie hofften, das mildere Wetter dort würde Ruth gut tun. Die Familie zog also im darauffolgende Sommer einmal mehr um, diesmal in den Süden der Schweiz, nach Riva San Vitale. Dort wurde Paul auch überraschend sein vierter Sohn Matthias durch Ruth geschenkt.

Da sich am Gesundheitszustand von Ruth nichts zum Besseren wendete, und die Familie weit weg von allen Verwandten und Bekannten lebte, zog es sie wieder in die Ostschweiz zurück.

Im Sommer 1977 wurde also wieder gesiedelt, diesmal nach Rorschacherberg, an den schönen Bodensee. Sein Büro errichtete Paul aber in St. Gallen.
Bald einmal erkannte Paul, dass er ohne den Einsatz von moderner Technik seine Arbeit nicht mehr weiter führen könnte, da ihn seine geliebte Ruth wegen ihrer fortschreitenden Krankheit auch nicht mehr unterstützen konnte.

Deshalb entschloss er sich einen Computer anzuschaffen. Paul war nie einer, der kleine Brötchen backen wollte und so musste es ein richtig großer Computer sein. Es sollte ein IBM S38 - Vorgänger vom berühmten AS-400 - werden. Da es die passenden Programme dazu aber noch gar nicht gab, nahm sich Paul, ein ausgewiesener Autodidakt, vor, selber Lösungen für seine Firma zu schreiben. Was er dann auch machte. Andere Firmen wurden auf seine ausgezeichnete Arbeit aufmerksam und so wurde er immer mehr zum Programmierer. Am Ende schauten sogar grosse internationale Banken bei Ihm vorbei und wollten ins Geschäft kommen. Das wurde dann Paul allerdings zu viel, denn dann müsste er seine geliebte Ruth immer mehr alleine lassen wegen der vielen Geschäftsreisen. Und das wollte er auf keinen Fall tun, da sie pflegebedürftig war.

Zunehmend widmete sich Paul wieder seinem eigenen Geschäft, insbesondere seiner Monatszeitschrift. Da die Anzahl der Abonnenten aber stetig abnahm, suchte er sich eine andere Möglichkeit, die genug Geld einbrachte, um die Familie zu ernähren. So arbeitete er die letzten Jahre vor seiner Pensionierung als Informatiker in einem Großprojekt für die Firma Wärtsilä New Sulzer Diesel.

1982 zog die Familie wieder auf Wesen in Appenzell zurück. Das Haus hatte ja immer im Besitz der Familie gestanden.

Mit 65 Jahren, also im Jahr 2004 setzte Paul sich dann in den wohlverdienten Ruhestand. Leider konnte er diesen nicht lange an der Seite seiner Frau Ruth verbringen, da Ruth nach langer schwerer Krankheit allzu früh im Sommer 2006 starb. Paul war bei Ihr bis zu ihrem allerletzten Atemzug. Er pflegte sie liebevoll bis in den Tod. Es ist Paul hoch anzurechnen, dass er immer treu zu seiner Frau stand, die mehr als 30 Jahre ihres gemeinsamen Lebens invalide war.

Die erste Zeit nach dem Tod von Ruth war für Paul sehr hart. Er sagte seinem Sohn Gabriel einmal im Vertrauen, dass er das Gefühl hatte, die Decke stürze ihm auf den Kopf...

In den kommenden Jahren orientierte sich Paul immer mehr nach St. Pelagiberg. Er fuhr dort mehrmals pro Woche hin um an den vielen Messen und Anbetungen teilzunehmen. Die Feier der alten Liturgie nach Römischem Ritus liebte er besonders. Im St. Pelagiberg machte er sich viele Freunde. Insbesondere lernte er dort Inge und Peter S. kennen, die zu seinen wichtigsten Bezugspersonen wurden. Die drei erlebten viele schönen Stunden zusammen und Paul sang auch viele Duette mit Inge.

Leider starben Inge und Peter beide nach einigen Jahren jeweils nach schwerer Krankheit. Paul musste das hautnah miterleben. Er begleitete beide jeweils bis zur letzten Stunde ihres Lebens.

Von diesem Moment an wurde es ruhiger um Paul. Als er endlich im Oktober 2019 sein Haus in Appenzell - das er für 49 Jahre besessen hatte - verkaufen konnte, zog er in den St. Pelagiberg um. Das war sein Traum seit vielen Jahren. Er durfte dort noch gute zwei Jahre erleben, im Kreise der geliebten Schwestern und Geistlichen. Die Marienburg in St. Pelagiberg war schon sein persönlicher kleiner Himmel auf Erden.

In dieser Zeit besuchte er, wann immer er konnte seine Söhne und deren Familien, sowie seine Geschwister und Freunde. Insbesondere ins Appenzellerland zog es ihn immer wieder.

Leider stellten sich gesundheitliche Komplikationen bei Paul ein. Die Nieren, die Gallenblase, der Darm und andere Organe wollten nicht mehr so wie sie sollten. Nach mehreren erfolglosen Operationen entschieden sich die Söhne von Paul zusammen mit dem behandelnden Arzt, dem Vater die letzten noch verbleibenden Tage im St. Pelagiberg in palliativer Pflege verbringen zu lassen. Paul hatte das immer so gewünscht.

Den letzten Weg durfte Paul in Begleitung seiner geliebten Söhne, deren Familien, Geschwister, Enkelkinder und Freunde gehen. Die Schwestern und Geistlichen von St. Pelagiberg wachten mit Paul durch die Nächte, bis zu seinem letzten Atemzug am Sonntag, 23. Januar 2022 um 2:30 h früh.

Hätte Paul sich den Tag seines Todes wünschen können, wäre es wohl sicher auch ein Sonntag gewesen.

Oh Herr, gib ihm die ewige Ruhe! Und das ewige Licht leuchte ihm! Herr, lass ihn ruhen in Frieden!
Vates
Das größte Verdienst von Paul O. Schenker bestand in der Herausgabe seiner Zeitschrift
"Das Zeichen Mariens" in den 70er Jahren.
Damals war es die beste Publikation für die deutschsprachigen traditionstreuen Katholiken, zumal Schenker neben den deutschsprachigen auch viele ausländische Autoren nach Übersetzung aufnahm. Alles, was in der "Tradiszene" Rang und Namen hatte, war in seinem "DZM" vertreten …Mehr
Das größte Verdienst von Paul O. Schenker bestand in der Herausgabe seiner Zeitschrift
"Das Zeichen Mariens" in den 70er Jahren.
Damals war es die beste Publikation für die deutschsprachigen traditionstreuen Katholiken, zumal Schenker neben den deutschsprachigen auch viele ausländische Autoren nach Übersetzung aufnahm. Alles, was in der "Tradiszene" Rang und Namen hatte, war in seinem "DZM" vertreten, das ein wahrer Schatz zum Aufbewahren war.
Leider starben die allergrößtenteils älteren und alten Abonnenten nach und nach weg und deren Kinder hatten kein Interesse am Weiterbezug. Schenker hatte sogar die verfemte Autobiographie von Melanie Calvat, der Seherin von La Salette, erstmals ins Deutsche übersetzt und brachte sie in monatlichen Fortsetzungen im "DZM", ein großes Verdienst von ihm.
Als er sich nach den Bischofsweihen von Eb Lefebvre distanziert hatte, brachte er als "Alternative" leider viele dubiose Erscheinungen und mehr als nur fragwürdige Botschaften für "süchtige" Pilgerkreise im "DZM" unter.

Er mußte es also nicht mehr erleben, daß seine Petrusbrüder-Oberen demnächst die feindlichen Maßnahmen des Tyrannen auf Petri Stuhl gegen die überl. römische Messe, die er so sehr liebte,
in ihrem unheiligen Gehorsam Punkt für Punkt umsetzen dürften..... .

R.I.P.
Goldfisch
uff, also dieses ständige Umsiedeln hätte ich nicht mitgemacht. Aber jedem das Sein.
Ruhe er nun in Frieden und hoffentlich muß er nicht mehr zu viel siedeln, sondern gelangt gleich an den entsprechenden Ruheort!
Tina 13
😭😭😭
Boaurelia
RIP
Sunamis 49
oh herr gib ihm die ewige Ruhe, und das ewige licht leuchte ihm- herr sei ihm ein gnädiger und barmherziger richter
jmjilers
RIP
Josef O.
Herr, gib ihm die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm.
Lass ihn ruhen in Frieden. Amen.
Paul Otto Schenker hat sich wirklich zeitlebens für den wahren kath. Glauben stark gemacht. Ich war sogar mal bei ihm oben im Appenzell. Habe nicht nur einige Jahrgänge seiner Zeitschrift 'Das Zeichen Mariens' gelesen, sondern auch gerne auf seinem Blog gestöbert. Und auch hier auf Goria.tv erinnere ich …Mehr
Herr, gib ihm die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm.
Lass ihn ruhen in Frieden. Amen.
Paul Otto Schenker hat sich wirklich zeitlebens für den wahren kath. Glauben stark gemacht. Ich war sogar mal bei ihm oben im Appenzell. Habe nicht nur einige Jahrgänge seiner Zeitschrift 'Das Zeichen Mariens' gelesen, sondern auch gerne auf seinem Blog gestöbert. Und auch hier auf Goria.tv erinnere ich mich gerne an manch interessante Diskussionen mit ihm. Er war ein sehr belesener Mensch mit einem großen Allgemein- und Hintergrundwissen. Seine Sicht der Dinge hat mich immer sehr interessiert.
Carlus
R.I.P.
Maximilian Schmitt
Wendehals!
a.t.m
Möge er ruhen in Frieden und möge ihm das Ewige Licht leuchten.
elisabethvonthüringen
elisabethvonthüringen
In meinen GTV-Anfangsjahren war mir @POS ein geistvoller "Mitforist" ...
Der Herr schenke ihm die ewige Freude!
Jan Kanty Lipski
Ein bewegtes Leben. R.I.P
Heilwasser
Möge er ruhen in Frieden. Amen.
Der Hofrat
ein Mann der interessante Ansätze hatte aber leider dauernd seine Meinung änderte