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Die "Unfehlbarkeit des Papstes": Gegen den "Freigeist" und seine Früchte. Von Magdalena Veletta

Franziskus äusserte sich gegenüber Georg Bätzing und den angeblichen «Reformen» in der deutschen Kirche wie folgt: "In Deutschland gibt es eine sehr gute evangelische Kirche. Wir brauchen nicht zwei davon".

Vor 150 Jahren - ein Stimmungsbild aus Deutschland
Seit dem Konzil von Trient, welches auf die Herausforderungen und Lehren der Reformation reagieren musste, stauten sich im 19. Jahrhundert die Probleme in der katholischen Kirche.

Der "protestantische Freigeist" und die "Französische Revolution" offenbarten ihr Früchte.

Die kirchliche Lehre wurde durch
- Liberalismus (Aufklärung und Humanismus)
- Naturalismus (Natur als Norm)
- Gallikanismus (Sonderrechte in Frankreich gegenüber dem Papst) und dem
- Staatskirchentum
immer mehr in Frage gestellt.

Wie reagierte man in Deutschland auf diese Situation?
Um 1860 vermehrten sich Stimmen, welche die Einberufung eines ökumenischen Konzils forderten. Die Kirche sollte sich mit den nach-revolutionären Entwicklungen befassen und ihren Standpunkt definieren.

In Bezug auf sein Alter war Papst Pius IX. eher skeptisch dazu eingestellt.

Auch die Kardinäle in Rom hatten Angst, dass die französischen und deutschen Theologen den römischen Kongregationen Schwierigkeiten bereiten könnten.

Wie es zum 1. Vatikanischen Konzil kam
Es bestanden verschiedene Interessen für ein Konzil. Die liberale Minorität wünschte sich eine offene Diskussion über alle anstehenden Fragen.

Der konservativen Majorität ging es um die Darstellung einer konfliktlosen Einheit mit und unter dem Stellvertreter Christi.

Bischof Ketteler von Mainz, ein Wortführer der katholischen Kirche in Deutschland, ließ sich weder von der einen, noch von der anderen Seite vereinnahmen.

Am 6. Dezember 1864 eröffnete Papst Pius IX. der Ritenkongregation, dass er ein ökumenisches Konzil einberufen möchte.

Wichtig zu sagen ist, dass es dem Papst damals nicht um die Definition der Unfehlbarkeit ging. Sein Motiv war vor allem die Verurteilung von "Liberalismus" und "Naturalismus". Ebenso sollte dem Bekenntnis zur übernatürlichen Ordnung (göttliches Recht) ein stärkeres Gewicht verliehen werden.
Das heisst, dass das Konzil nicht nur innerkirchlichen Charakter haben, sondern auch die "Societas christiana" restaurieren sollte.

Die Frage der Unfehlbarkeit des Papstes
Der Anstoss dazu kam vom freien katholischen Belgien. Sein Episkopat, unter der Führung von Erzbischof Viktor Dechamps von Mecheln, gab am Weihnachtstag 1869 den ersten Anstoss, dass auf dem Konzil auch die Frage der Infallibilität (Unfehlbarkeit) des Papstes behandelt werden sollte.

Römischen Jesuiten griffen diese Anregung in einer Initiative auf und verstanden es, die Definition der päpstlichen Unfehlbarkeit als Hauptaufgabe der bevorstehenden Kirchenversammlung herauszustellen.

Vor allem in Deutschland protestierte man dagegen
Bemerkenswert ist, dass an der Spitze dieser Gegenbewegung der ehemalige Lehrer von Bischof Ketteler, der Münchner Kirchenhistoriker Ignaz von Döllinger stand.

Er trat wortgewaltig gegen das "von Kurie und Jesuiten gemeinsam geschmiedete Komplott" auf.

Anfangs 1869 veröffentlichte Ketteler das Buch: "Das Allgemeine Konzil und seine Bedeutung für unsere Zeit". Ketteler betont darin vor allem die Heiligkeit der Kirche und ihr Reformbedarf an Haupt und Gliedern.

Er behandelte, in Anlehnung an Möhlers "Symbolik", auch die dogmatischen Gegensätze von Katholiken und Protestanten.

Die Ökumene
Ketteler betont, dass beide, Protestanten und Katholiken, die heilige Schrift als göttliche Quelle betrachten. Um aber den Auftrag Jesu Christi zu erfüllen, die Lehre Christi allen Völkern und Nationen zu verkünden, habe der Herr das von ihm eingesetzte Lehramt als Mittel gewählt.

Die erste Aufgabe dieses Lehramtes sei es zu predigen. Denn, so stellt Kettler fest: Jesus Christus habe selbst nurgepredigt und nie geschrieben. Er habe auch den Aposteln explizit nur den Auftrag erteilt zu predigen und nicht, seine Lehre niederzuschreiben.

Ketteler zitiert dazu die Worte von Paulus: "Wie werden sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Oder wie werden sie an den glauben, von welchem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne Prediger? Und wie können sie predigen, wenn sie nicht gesandt werden?" Daraus zieht Paulus den Schluss: "So kommt also der Glaube vom Hören, das Hören aber von der Predigt des Wortes Christi". (Röm 10,13ff.)

Wenn der Heiland gewollt hätte, so Ketteler weiter, dass sich seine Lehre nur durch Bibellesen verbreite und erhalte, warum, so müsste man sich fragen, schrieb Jesus Christus dann nicht selbst?

Deshalb müssten wir auch die "katholische Erblehre" (Tradition) annehmen. Denn in der Bibel stünde zum Beispiel nicht, welches die echten Bücher der heiligen Schrift und welches die rechte Auslegung derselben sei. Auch nicht alle Glaubensartikel und Gebote seien darin vollständig enthalten.
Als Beispiele nennt er die gültige Taufe der Kinder und die Feier des Sonntags, anstelle des Sabbats.

Wir könnten also nur durch "die Schrift und die Tradition" der katholischen Kirche unfehlbar wissen, was Gott geoffenbart hat.

Dass ein "allgemeines Konzil" das Recht der Entscheidung in Glaubensstreitigkeiten besitze, sei ein Lehrsatz, der die Kirche des Orients und des Okzidents miteinander verbinde. Auch die anglikanische Kirche und viele Protestanten würden diesen Gedanken nicht einfach grundsätzlich verwerfen, da sich ja auch die ersten Reformatoren darauf beriefen.

Um so bemerkenswerter sei es, dass keine christliche Gemeinschaft, ausser der katholischen Kirche, diese Einrichtung aus der ersten apostolischen Zeit noch besitze, um vor dieser apostolischen Versammlung die Streitigkeiten in der Christenheit in derselben Weise zur Entscheidung zu bringen, wie es die ersten Christen im Konzil zu Jerusalem getan hätten.

Welchen Wert die hinterlassenen Schriften der Apostel und ihrer Schüler hatten, das hätten die Christen nur durch die lebendige Tradition gewusst, welche durch das lebendige Lehramt der Kirche bewacht worden sei.

Alle Irrtümer der Geschichte hätten sich aus der Auslegung der "Heilige Schrift" ergeben, so wie es später auch die Reformatoren getan hätten.

Die Verteidiger des katholischen Glaubens und der Kirche hätten sich aber immer auf das "Lehramt und die Tradition" der Kirche berufen.

Die grossen Apologeten der ersten christlichen Zeit, welche auch die gläubigen Protestanten als die Verteidiger der wahren Lehre Jesu anerkennen würden, hätten genauso argumentiert.

"Menschengeist" und "Privatgeist"
Die Quelle aller Irrtümer im Laufe aller christlichen Jahrhunderte sei die vom "Menschengeist", vom "Privatgeist" interpretierte heilige Schrift, so Ketteler.

Im Streit mit Häretikern, welche zwischen Schrift und Tradition unterscheiden würden, müsse man betonen, dass gerade "die Schrift die Tradition" sei. Das Evangelium sei nicht toter Buchstabe, sondern es bedürfe der Auslegung und Deutung durch die Kirche. Es sei etwas Lebendiges, denn bevor es geschrieben worden sei, hätte es schon die "mündliche Tradition" gegeben.

Um zur Einheit in Christus zu gelangen, bedürfe der Mensch einer reinen, lebendigen und ungetrübten Erkenntnis der Person Jesu Christi, wie sie die Apostel hatten. Das Erkennen sei die Grundlage der Liebe. Jede Ungewissheit, jede Unklarheit, jeder Zweifel über die Person Jesu zerstöre in ihrer Grundlage die Einheit der Christenheit, weil diese einzig und allein auf der Person Christi und in der Verbindung mit ihr beruhe.

Wo der Einfluss der Kirche schwinde, so Ketteler weiter, und die Lehrautorität der Kirche verworfen werde, gehe die Einheit des Glaubens mehr und mehr verloren, bis man endlich selbst an ihrer Möglichkeit verzweifle.

Wenn kein Lehramt mehr da wäre, so Ketteler, gäbe es auch keine Vollmacht für die Gnadenspendungen, weder für die Sündenvergebung noch für die wahre Gegenwart Jesu Christi im allerheiligsten Altarssakrament.

Der Indifferentismus
Dann zieht Ketteler eine Parallele zum Freimaurertum.

Er sagt: "So wie der Protestanten-Verein ein Verein angeblich für Christen ist, ohne nur eine einzige christliche Wahrheit zur Bedingung der Mitgliedschaft zu machen", genauso wolle der Freimaurerbund ein Verein für alle Menschen sein "zur Pflege des Humanismus, alles Guten und Schönen in der Menschheit, ohne nur eine einzige höhere Vernunftwahrheit über den wahren Grund des Guten und Schönen festzuhalten."

Nach Ketteler sind beide Vereine verwandt. Der Protestanten-Verein sei der "organisierte christliche Skeptizismus", das Freimaurertum sei der "organisierte Vernunftskeptizismus".

Aus diesen und anderen Äusserungen Kettelers zur Stimmung seiner Zeit, kurz vor dem Beginn des 1. Vatikanischen Konzils, wird klar, dass Ketteler für die Einheit der Christen kämpfte.

Ketteler sah aber nur eine Chance für diese Einheit: Die Rückkehr der getrennten Christen in die katholische Kirche.

Die katholische Position heute

Franziskus spricht sich gegen einen "jammernden Skeptizismus" in der Kirche aus. Er betont die Zuwendung zu den Armen dieser Welt, ohne dass ihnen die Wahrheit aufgezwungen werde. Er plädiert für die Verkündigung des Evangeliums durch "Neue Formen". Diese Formen sind: Zuhören, Wahrnehmen und Begegnung.

Ob sich daraus eine "Stärkung der Wahrheit" und eine "Einheit in Jesus Christus" erreichen lässt?

Das Zuhören, Wahrnehmen und die Begegnung mit Jesus Christus waren und sind für die Menschen immer folgenschwer. Denn Jesus Christus heilt und fordert zugleich: "Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustösst." (Joh 5,14)
Vates
Der vom "eisernen Kulturkampfreichskanzler" von Bismarck gefürchtete große Mainzer Bischof von Ketteler war zunächst zumindest aus Opportunitätsgründen gegen die Definierung der päpstlichen Unfehlbarkeit auf dem I. Vatikanum, unterwarf sich aber sofort nach deren Dogmatisierung mit Verstand und Herz. Er wurde als einer ihrer eifrigsten Verteidiger ein Vorbild für alle späteren deutschen Bischöfe …Mehr
Der vom "eisernen Kulturkampfreichskanzler" von Bismarck gefürchtete große Mainzer Bischof von Ketteler war zunächst zumindest aus Opportunitätsgründen gegen die Definierung der päpstlichen Unfehlbarkeit auf dem I. Vatikanum, unterwarf sich aber sofort nach deren Dogmatisierung mit Verstand und Herz. Er wurde als einer ihrer eifrigsten Verteidiger ein Vorbild für alle späteren deutschen Bischöfe, auch in seinem Kampf gegen die protestantischen Irrlehren.

Wenn Franziskus es mit seiner Äußerung gegenüber Bätzing, daß man nicht zwei evangelische "Kirchen" in Deutschland brauche, ehrlich gemeint hätte, würde er ihm die Exkommunikationsbulle "Exsurge Domine" von Leo X. gegen Luther vor die Nase gehalten haben und ihm ins Gesicht gesagt haben, daß er und die große Mehrheit seiner protestantisierenden dt. Mitbrüder auch darunter fielen, wenn sie keinen Widerruf ihrer ökumenistischen Abirrungen leisteten!

Aber Franziskus wandelt ja in Wirklichkeit auf denselben Spuren; denn seine synodalistische Kirche ahmt doch das protestantische Modell (das Calvin "erfunden" hat) nach und nimmt sogar wohl noch weitere Häresien darin auf (Homosexualismus, Kontrazeptionalismus usw.).
Nicht umsonst hat Franziskus eine Lutherstatue im Vatikan aufstellen lassen...... .
Immanuel Kant
Lasst den Erherzog in Ruhe. Das ist ein alter Recke, der nur die Konsequenzen aufzeigt, die aus dem Papstabsolutismus inklusive Unfehlbarkeit entstehen.
Guntherus de Thuringia
@Erzherzog Eugen, braucht ja nicht, aber es hatte interessante Kommentare zur Folge. -- Und Sie, warum stellen Sie Fragen an Leute, nachdem Sie sie blockiert haben?
Goldfisch
Es gibt nur die EINE katholische, apostolische Kirche, die auch die Geheimnisse Jesu - Seinen Auferstehungstod in dem Gedenken feiert, wie Jesus es beim letzten Abendmahl eingesetzt hat. "Tut dies zu Meinem Gedächtnis!" - Denkt daran, was Ich für euch getan habe, zur Errettung und vergeßt es nicht.
B-A-S
Dann soll doch der Häretiker Georg Bätzing zur falschgläubigen evangelischen "Kirche" übertreten und nicht meinen, die katholische Kirche weiter protestantisieren zu müssen!
Erzherzog Eugen
am Jurisdiktionsprimat geht die Kirche zu Grunde
B-A-S
An Leuten wie Ihnen geht die Kirche zu Grunde!
Erzherzog Eugen
wie kommen Sie auf die Idee,dass ich so wichtig bin bin nur ein kleiner Pensionist der sich geade auf sein Hendl Gulasch mit Nockerl freut?
Erzherzog Eugen
@Guntherus de Thuringia warum sollte bei dem Thema das II Vatikanum besprochen werden
Oenipontanus
@Erzherzog Eugen
Hendlgulasch mit Nockerl? Bis jetzt wusste ich nicht einmal, dass es so etwas gibt, aber es klingt verdammt gut. 🥳
Erzherzog Eugen
ah eigerntlich heißt das Pörkölt ist eine ungarische Spezialität nur in Wien wurde daraus das
Paprikahendl
bleiben wir aber beim Jurisdiktionsprimat
a.t.m
Als erstes die Kirche kann nicht zu Grunde gehen, weil es uns eben Gott der Herr versprochen hat, siehe Matthäus 16. 18, zu Grunde gehen wird nur die aus dem Unseligen VK II hervorgekrochene Neue Religionsgemeinschaft (vom Himmel ja als Afterkirche angekündigt) den diese gehorcht und hört nicht mehr auf dem Herrn, Apostelgeschichte 5. 29
Gottes und Mariens Segen auf allen WegenMehr
Als erstes die Kirche kann nicht zu Grunde gehen, weil es uns eben Gott der Herr versprochen hat, siehe Matthäus 16. 18, zu Grunde gehen wird nur die aus dem Unseligen VK II hervorgekrochene Neue Religionsgemeinschaft (vom Himmel ja als Afterkirche angekündigt) den diese gehorcht und hört nicht mehr auf dem Herrn, Apostelgeschichte 5. 29

Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Oenipontanus
@a.t.m
Verschonen Sie uns mit Ihren frömmelnden Schwurbeleien!
Erzherzog Eugen
@a.t.m solange diese "himmlische" Ankündigung nicht Teil der kirchliche Lehre ist hat es keinen Wert
ich könnte jetzt ja auch sagen weil meine Tante Grete glaubte die Nazis kommen mit Ufos zurück ist der 2 Weltkrieg noch nichts aus (sie glaubte das wirklich und hatte da auch eine alten Damen runde die sich zum Kaffeeplausch regelmäßig traf )
a.t.m
Die Frage hat ja auch schon @Guntherus de Thuringia Denn auch ich ich frage mich: Sind Sie jetzt ein Altkatholik, oder ein liberaler Neugläubiger Taufschein- Sonntagschrist?" Denn nur Häretiker und sonstige Feinde Gottes unseres Herrn und seiner Kirche, bezeichnen den Heiligen Willen Gottes unseres Herrn als "Schwurbeleien" .
Gottes und Mariens Segen auf allen WegenMehr
Die Frage hat ja auch schon @Guntherus de Thuringia Denn auch ich ich frage mich: Sind Sie jetzt ein Altkatholik, oder ein liberaler Neugläubiger Taufschein- Sonntagschrist?" Denn nur Häretiker und sonstige Feinde Gottes unseres Herrn und seiner Kirche, bezeichnen den Heiligen Willen Gottes unseres Herrn als "Schwurbeleien" .

Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Oenipontanus
@a.t.m
Bitte nicht den heiligen Willen Gottes mit dem Vogel im eigenen Gehirn verwechseln, danke! 👏
Erzherzog Eugen
Rein objektiv kann man sagen dass gerade das gegenwärtige Pontifikat aus traditionalistischer Sich zeit dass die Gegner der Unfehlbarkeit am I Vatikanum völlig recht hatten sie befürchteten einen Papst der macht was ihm lustig ist
Man kann jetzt natürlich die alte Frage wieder ufgreifen war das I Vatikanum ein gültiges Konzil und sind das wirklich Dogmen
aber diese Debatte hat Tradihausen schon …Mehr
Rein objektiv kann man sagen dass gerade das gegenwärtige Pontifikat aus traditionalistischer Sich zeit dass die Gegner der Unfehlbarkeit am I Vatikanum völlig recht hatten sie befürchteten einen Papst der macht was ihm lustig ist
Man kann jetzt natürlich die alte Frage wieder ufgreifen war das I Vatikanum ein gültiges Konzil und sind das wirklich Dogmen
aber diese Debatte hat Tradihausen schon um 1973 geführt
michael7
@Erzherzog Eugen: Kann es sein, dass Ihre Angst vor dem Jurisdiktionsprimat von einem allzu vereinfachten und damit einem verzerrten Verständnis desselben herrührt, wie es in einigen Gemeinschaften (FSSPX, FSSP usw.) vorherrscht: Der Papst könne machen, "was ihm lustig ist", er müsse sogar bei Abfall vom Glauben oder Häresie dennoch als oberster Hirte der Kirche anerkannt werden?
Kein namhafter …Mehr
@Erzherzog Eugen: Kann es sein, dass Ihre Angst vor dem Jurisdiktionsprimat von einem allzu vereinfachten und damit einem verzerrten Verständnis desselben herrührt, wie es in einigen Gemeinschaften (FSSPX, FSSP usw.) vorherrscht: Der Papst könne machen, "was ihm lustig ist", er müsse sogar bei Abfall vom Glauben oder Häresie dennoch als oberster Hirte der Kirche anerkannt werden?
Kein namhafter Theologe oder Heiliger der ganzen Kirchengeschichte hat dies so gelehrt, auch die Kirche in ihrem Lehramt selbst nicht. Abfall vom Glauben war immer ein Exkommunikationsgrund und ein Grund, jemand nicht mehr als Hirten der Kirche anerkennen zu können. Auch das 1. Vatikanische Konzil hat dies nicht bestritten. Selbst wenn im Kirchenrecht von 1917 für einen solchen Extremfall keine konkreten Maßnahmen mehr vorgesehen sind, so war und ist in der katholischen Kirche doch immer klar (gewesen), dass nicht jedes Problem durch das geschriebene Recht abgedeckt ist und dass über allen Rechtssätzen der Kirche das göttliche Recht steht, von dem sich das Kirchenrecht ableitet und das in allen nicht vorhergesehenen Fällen als Rechtsgrundlage hinzugenommen werden muss, damit das beschränkte geschriebene Recht nicht durch formalen Missbrauch ad absurdum geführt werden kann!
Erzherzog Eugen
Warum sollte ich vor so etwas Dummen Angst haben mich Betrifft dieser Blödsinn ja nicht das hat für mich so viel Bedeutung wie ein Rechtskomitee der Zeugen Jehovas nämlich keine
Guntherus de Thuringia
Die antikatholische Revolution des 2. Vatikanums und seiner Päpste wird hier schweigend übergangen.
Oenipontanus
Dafür wird die antikatholische Revolution des 1. Vaticanums behandelt, ohne jedoch - wie leider bei Scheuklappentradis üblich! - deren revolutionären Charakter zu begreifen. An Lächerlichkeit nicht zu überbieten! 🥱
Guntherus de Thuringia
Wenn ich ad personam fragen darf: Sind Sie jetzt ein Altkatholik, oder ein liberaler Neukatholik?
Oenipontanus
Nichts davon, da ich nicht (mehr) in diesen kirchenpolitischen Kategorien denke!
By the way: Woher nehmen Sie das Recht, das 2. Vaticanum als "antikatholisch" zu bezeichnen und diejenigen, die dieselbe Nomenklatur in Bezug auf das 1. Vaticanum verwenden, zu verdächtigen, "Altkatholiken" oder "liberale Neukatholiken" zu sein? Diese Tradischizophrenie lässt mich einfach nur den Kopf schütteln.Mehr
Nichts davon, da ich nicht (mehr) in diesen kirchenpolitischen Kategorien denke!

By the way: Woher nehmen Sie das Recht, das 2. Vaticanum als "antikatholisch" zu bezeichnen und diejenigen, die dieselbe Nomenklatur in Bezug auf das 1. Vaticanum verwenden, zu verdächtigen, "Altkatholiken" oder "liberale Neukatholiken" zu sein? Diese Tradischizophrenie lässt mich einfach nur den Kopf schütteln.
Guntherus de Thuringia
Enthalten "Dei Filius" und "Pastor Aeternus" Irrtümer? Solche sind aber in Dokumenten des 2. Vatikanums enthalten.
Oenipontanus
Aus Sicht der Gegner des 1. Vaticanum sind die päpstliche Unfehlbarkeit und der Jurisdiktionsprimat Irrtümer bzw. sogar Häresien.
Und was schließen wir daraus: Es gibt immer Leute, die Konzilsentscheidungen oder ganze Konzilien ablehnen, den Papst und die Mehrzahl der Bischöfe jedoch juckt das nicht die Bohne. 🤭
Guntherus de Thuringia
Diese Dogmengegner können keine Katholiken sein. Lediglich Neu- oder Anderskatholiken, und zwar extremistische, weisen offen katholische Dogmen zurück.
Oenipontanus
@Guntherus de Thuringia
Römische Sonderlehren, die sich aus historisch nachvollziehbaren Gründen nach dem Zusamnenbruch des römischen Reiches im Laufe vieler Jahrhunderte entwickelt haben, sind auch dann keine "Dogmen", wenn (fast) alle behaupten, dass sie welche sind.
Außerdem richten sich die Papstdogmen des 1. Vaticanum allein aus dem Grund von selbst, weil sich weder ein Schrift- noch ein …Mehr
@Guntherus de Thuringia
Römische Sonderlehren, die sich aus historisch nachvollziehbaren Gründen nach dem Zusamnenbruch des römischen Reiches im Laufe vieler Jahrhunderte entwickelt haben, sind auch dann keine "Dogmen", wenn (fast) alle behaupten, dass sie welche sind.
Außerdem richten sich die Papstdogmen des 1. Vaticanum allein aus dem Grund von selbst, weil sich weder ein Schrift- noch ein Traditionsbeweis für sie führen lässt. Darauf haben die intelligenteren Gegner der Papstdogmen bereits vor und auf dem 1. Vaticanum hingewiesen.
Guntherus de Thuringia
@Oenipontanus, darum geht es doch gar nicht, dass beim Zustandekommen von Dogmen auch menschliche allzumenschliche Bedingungen und Umstände mitwirken. Das war schon immer so, seit Nicäa 1. Doch sind Dogmen erst einmal da, sind sie als göttliche Offenbarungswahrheiten von allen Christen gläubig anzunehmen. Wer es nicht tut, trennt sich von der Kirche, egal was irgendwelche Gelehrte oder sogar Bischöfe …Mehr
@Oenipontanus, darum geht es doch gar nicht, dass beim Zustandekommen von Dogmen auch menschliche allzumenschliche Bedingungen und Umstände mitwirken. Das war schon immer so, seit Nicäa 1. Doch sind Dogmen erst einmal da, sind sie als göttliche Offenbarungswahrheiten von allen Christen gläubig anzunehmen. Wer es nicht tut, trennt sich von der Kirche, egal was irgendwelche Gelehrte oder sogar Bischöfe vorher einzuwenden hatten. Das kann auch nicht anders sein, wegen Eph 4,5: ein Herr, ein Glaube (!), eine Taufe.
Oenipontanus
@Guntherus de Thuringia
Ach wie niedlich, "sind Dogmen erst einmal da, sind sie als göttliche Offenbarungswahrheiten von allen Christen gläubig anzunehmen"! Die entscheidende Frage ist doch, ob der Inhalt des jeweiligen Dogmas stets in der Kirche geglaubt wurde. Und wenn das nicht der Fall ist, was sich in sehr vielen Fällen zweifelsfrei durch die Analyse der relevanten Texte feststellen lässt, dann …Mehr
@Guntherus de Thuringia
Ach wie niedlich, "sind Dogmen erst einmal da, sind sie als göttliche Offenbarungswahrheiten von allen Christen gläubig anzunehmen"! Die entscheidende Frage ist doch, ob der Inhalt des jeweiligen Dogmas stets in der Kirche geglaubt wurde. Und wenn das nicht der Fall ist, was sich in sehr vielen Fällen zweifelsfrei durch die Analyse der relevanten Texte feststellen lässt, dann sind die "Dogmen" eben keine Glaubenswahrheiten, sondern nur Erfindungen von nachgeborenen Menschen, die ihre eigenen Vorlieben in die Heilige Schrift hineininterpretieren.

Im Übrigen mussten die Christen außerhalb des römischen Reiches keineswegs die Beschlüsse von Nizäa und der nachfolgenden Konzilien annehmen, da es sich bei diesen Konzilien um vom römischen Kaiser einberufene Reichskonzilien gehandelt hat, zu denen z. B. die Bischöfe der v. a. im Perserreich angesiedelten ostsyrischen Christenheit nicht einmal eingeladen waren. Diese haben dann im Jahr 410 die Beschlüsse von Nizäa freiwillig angenommen, ohne irgendwie dazu verpflichtet zu sein.
Dumm gelaufen für alle Roman supremacists! 😋 🤭
Guntherus de Thuringia
@Oenipontanus, wenn Sie Vatikanum 1 wegen des Dogmas der päpstlichen Unfehlbarkeit verwerfen, warum dann nicht auch Vatikanum 2, welches dieses Dogma bestätigt (LG 18)? Wo bleibt da die Logik?
Oenipontanus
@Guntherus de Thuringia
Ich verwerfe gar nichts, sondern nehme zur Kenntnis, dass es diese kirchlichen Abstimmungsveranstaltungen namens Konzilien/Synoden gegeben hat und immer noch gibt.
Guntherus de Thuringia
Wenn Sie sagen, Dogmen seien keine Glaubenswahrheiten, sondern menschliche Erfindungen (siehe oben), ist das nicht eine Art von Verwerfen? @Oenipontanus
Girolamo Savonarola
Bescheidene Frage, Günthers der Thuringia: Wo in der Göttlichen Offenbarung lässt sich eine - auch nur annähernde - Begründung für eine Vergöttlichung eines Papstes und Umwandlung bzw Änderung eines jederzeit veränderlichen ius humanum in ein unveränderliches ius divinum durch Spruch eines Menschen, auch wenn dieser Papst wäre, finden?