Sonia Chrisye
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Umgang mit dem Terror - Die Dekadenz ist unsere beste Waffe

Magazin CICERO von ALEXANDER GRAU am 27. Mai 2017

Kolumne Grauzone: Nach jedem neuen Terroranschlag beschwören Regierungsvertreter und Kommentatoren formelhaft die Standfestigkeit des Westens. Tatsächlich aber geht man umgehend zur Tagesordnung über. Gerade darin liegt eine unglaubliche Stärke

Eiskaffee und Kuchen am Strand
Ein wirksames Rezept gegen Terrorismus: Abwarten und Latte Macchiato trinken / picture alliance


Terror ist Kommunikation. Das klingt zynisch, doch wer etwas anderes behauptet und im Terrorismus lediglich besonders drastische oder infame Verbrechen sieht, verschließt die Augen vor dem eigentlichen Problem – und ergreift die falschen Gegenmaßnahmen.

Es war der russische Anarchist Michail Bakunin, der schon 1870 formulierte: „Wir müssen unsere Prinzipien nicht mit Worten, sondern mit Taten verbreiten, denn dies ist die populärste, stärkste und unwiderstehlichste Form der Propaganda.“ Nur wenige Jahre später brachte der französische Anarchist und Publizist Paul Brousse dieses Konzept auf die griffige Formel von der „Propaganda der Tat“.

Die Propaganda der Tat war eine revolutionäre Strategie. Sie sollte Vorbildcharakter haben und zur Nachahmungen animieren. Ihr Ziel war die Heraufbeschwörung einer revolutionären Situation. Nicht um den Mord selbst ging es also. Die Tat war vielmehr ein Kommunikationsakt, ein Appell. Noch die Rote Armee Fraktion hing in den siebziger Jahren unter Verkennung der gesellschaftlichen Tatsachen dieser verquasten Kommunikationslogik an.
Propaganda an unterschiedliche Adressaten

Wie alle modernen Terrorismen, so hat auch der islamische Terrorismus dieses Konzept der Propaganda der Tat tief verinnerlicht. Allerdings kämpfen die islamischen Terroristen in zwei Kulturkreisen. Innerhalb ihrer eigenen, islamischen Kultur, hat ihre Propaganda der Tat den gleichen Appell-Charakter wie schon bei den europäischen Revolutionären des 19. Jahrhunderts: Sie will zu einem Aufstand gegen die traditionellen Eliten oder Anhänger sie tragender Konfessionsgemeinschaften aufrufen.

Im europäischen Kulturkreis sieht die Situation etwas anders aus. Hier richtet sich die Propaganda der Tat an zwei vollständig unterschiedliche Adressaten: Der eine Adressat ist die Diasporagemeinschaft der im Westen lebenden Muslime. Sie soll zu Nachahmungstaten zum Zwecke der Herstellung einer bürgerkriegsähnlichen Situation animiert werden.
Terror als Absage an westliche Lebensweise

Zugleich richtet sich der terroristische Kommunikationsakt an die westliche Mehrheitsgesellschaft selbst. Seine Botschaft lautet in etwa: Seht her, wie wir eure Dekadenz und eure Liebe zum Leben verachten. Wir sind die Stärkeren, denn wir hängen nicht an den kleinen diesseitigen Lüsten einer träge gewordenen Wohlstandswelt. Und weil das so ist, werden wir siegen.

Anders ausgedrückt: Der islamistische Terror im Westen ist aus Sicht seiner Akteure der Versuch, kulturelle Überlegenheit zu demonstrieren, sie geradezu zu veranschaulichen. Durch asketische Opferbereitschaft, archaische Gewalt und Diesseitsverachtung.
Hass trifft auf Gleichgültigkeit

Doch genau hierin liegt sein Denkfehler. Denn die westlichen Gesellschaften sind für die Sprache des Terrorismus vollkommen taub. Tatsächlich ist der Westen durch seine historischen Erfahrungen, vor allem aber durch seine sozio-ökonomische Entwicklung so zivilisiert, pazifistisch und gewaltverachtend, dass er dem archaischen Vokabular der Propaganda der Tat verständnislos gegenübersteht. Sie läuft ins Leere.

Zwar beschwören Regierungsvertreter, Meinungsmacher und Kommentatoren nach jedem neuen Anschlag formelhaft die Standfestigkeit des Westens und seinen entschlossenen Willen, seine Werte zu verteidigen. Doch dieses kriegerische Vokabular ist Teil eines offiziellen Kommunikationsrituals. Tatsächlich aber geht man umgehend zur Tagesordnung über und lässt sich seinen Latte macchiato schmecken.
Terror wird als lächerlich entlarvt

Man könnte das als Schwäche verstehen. Allerdings ist diese Schwäche eine unglaubliche Stärke. Denn nichts dämmt den Terrorismus effektiver ein als die Kommunikationsverweigerung. Und umgekehrt gilt: Das Vokabular der Terroristen aufzugreifen und ihrer Gewalt unsererseits eine Propaganda der Tat entgegenzusetzen, wäre mehr als kontraproduktiv.

Man kann es auch anders formulieren: Unsere Dekadenz ist unsere beste Waffe. Sie macht die islamitische Propaganda der Tat nicht nur stumpf, sie entlarvt sie auch als lächerlich. Denn was gibt es Absurderes, als sich Anfang des 21. Jahrhunderts im Namen eines Gottes und in der Hoffnung auf ein angebliches Paradies in die Luft zu sprengen? Das ist nicht heroisch. Es ist nur peinlich. Es ist die Karikatur einer Pathosformel. Dass bei diesen albernen Unternehmen Menschen sterben müssen, macht die Sache noch schlimmer.

Etwas anders sieht es mit Blick auf die frustrierten islamischen Jugendlichen in den Ghettos der westlichen Großstädte aus. Zumindest einige von ihnen fühlen sich durch die scheinbare Schwäche des Westens in ihren Ressentiments bestätigt. Hier liegt die eigentliche Herausforderung. Aber auch diese Jugendlichen würden mit Sicherheit lieber auf einem Popkonzert tanzen, als sich dort in die Luft zu sprengen. Wir sollten mehr auf den unwiderstehlichen Reiz unserer Dekadenz vertrauen.
Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Im Dezember 2014 erschien der von ihm herausgegebene Band „Religion. Facetten eines umstrittenen Begriffs“ bei der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig.
Sonia Chrisye
@Pie Jesus
Das sehe ich ganz genau so wie Sie.
In meiner Stellungnahme und in einigen Kommentaren zu diesem Artikel habe ich versucht darzulegen, daß unabhängig von der von Ihnen völlig richtig beschriebenen Aussagen zur Dekadenz der Autor eventuell das biblische Christentum aus der Sicht der Muslime angeführt haben könnte (?). Wir wissen ja, was der Koran uns zu sagen hat über das Christentum (…Mehr
@Pie Jesus
Das sehe ich ganz genau so wie Sie.
In meiner Stellungnahme und in einigen Kommentaren zu diesem Artikel habe ich versucht darzulegen, daß unabhängig von der von Ihnen völlig richtig beschriebenen Aussagen zur Dekadenz der Autor eventuell das biblische Christentum aus der Sicht der Muslime angeführt haben könnte (?). Wir wissen ja, was der Koran uns zu sagen hat über das Christentum (und Judentum). Allerdings bekommen die Muslime es auch so gut wie nicht mehr vorgelebt, da sich nur noch Wenige aus Überzeugung zu ihrem christlichen Glauben bekennen. Doch selbst echte Christen würden von den Muslimen als dekadent angesehen werden. Somit haben wir es immer aus der Sicht des Islam mit einer sogar doppelten Dekadenz zu tun: - Ein moralisch völlig verkommenes Christentum. Leider ist es so.
Und wenn dann noch die "christliche" Jugend aufgerufen wird:
„Werdet radikal! ",
wie geschehen im Abschluss-Gottesdienst des ev. Kirchentages in Wittenberg, dann gehen wir einer schlimmen Zukunft entgegen.
Ich bin dennoch überzeugt, dass es das Salz der Erde noch gibt, - - die echten Christen, - - uns diese sind es, die mit ihren Gebeten die Katastrophe noch aufhalten.
◄ 2.Thessalonicher 2:7 ►
Denn es regt sich bereits das Geheimnis der Bosheit, nur daß, der es jetzt aufhält, muß hinweggetan werden.
Pie Jesus
Dekadenz ist niemals Stärke, sondern immer eine Schwäche. Dekadenz hat sogar eine mächtige Weltmacht wie das Alte Rom den Untergang gebracht. Rom ging an Disziplinlosigkeit, Sitten- und Werteverfall und Gier, an seiner Dekadenz, an den Abtreibungen, mangelnde Geburtenraten zugrunde. Die hungrigen einmarschierenden Barbaren hatten bei ihrem Einfall in Rom, gegen die durch Wohlstandsverwahrlosung …Mehr
Dekadenz ist niemals Stärke, sondern immer eine Schwäche. Dekadenz hat sogar eine mächtige Weltmacht wie das Alte Rom den Untergang gebracht. Rom ging an Disziplinlosigkeit, Sitten- und Werteverfall und Gier, an seiner Dekadenz, an den Abtreibungen, mangelnde Geburtenraten zugrunde. Die hungrigen einmarschierenden Barbaren hatten bei ihrem Einfall in Rom, gegen die durch Wohlstandsverwahrlosung degenerierte römische Gesellschaft leichtes Spiel. Was der islamische Terror offenbart ist, dass den Westlern, Europäern außer ihr Bauch nichts HEILIG IST: Der Westen ist nicht nur gegenüber islamischem Terror taub und gleichgültig, sondern auch gegenüber der eigenen Identität, gegenüber dem eigenen Kontinent. Hauptsache Selfie machen, auf Facebook sein, saufen, herumhuren, Party machen, den Konsum frönen - denn das sind die einzigen Werte, die dem Westen wirklich heilig sind. Außerdem die Islamisierung Europas schreitet voran und das dank der sogenannten Waffe- die Dekadenz. Sie dient und fördert die Verbreitung des Islams im Westen enorm.
Sonia Chrisye
@Sunamis 46
Ja, der Rosenkranz ist das Hilfsmittel, der dem Herzensschrei die notwendige Unterstützung bietet, das schließt aber den Herzensschrei z. B. in einem Café - um bei dem Beispiel Cappuccino zu bleiben - nicht aus.
◄ 1.Thessalonicher 5:17 ►
Hier sagt der Apostel Paulus sagt:
„Betet ohne Unterlaß! "
Tina 13
Es gibt eine Zeit zum beten, es gibt eine Zeit zum kämpfen und es gibt auch eine Zeit zum Sterben !!!
(Alles schon vorbestimmt) bleibt tapfer und treu!!!!
Christus ist unser Erlöser, Herr und Gott und der Himmel unser Ziel, getreu nach dem Motto, "der Himmel ist unser Ziel da will ich hin, denn meine Mutter ist dort Königin."
🙏Mehr
Es gibt eine Zeit zum beten, es gibt eine Zeit zum kämpfen und es gibt auch eine Zeit zum Sterben !!!

(Alles schon vorbestimmt) bleibt tapfer und treu!!!!

Christus ist unser Erlöser, Herr und Gott und der Himmel unser Ziel, getreu nach dem Motto, "der Himmel ist unser Ziel da will ich hin, denn meine Mutter ist dort Königin."

🙏
Sonia Chrisye
Fehlerkorrektur :
leider falsch:
Wir werden immer häufiger mit Gewalt durch dem Tod vieler Menschen kommt konfrontiert werden,
richtig:
Wir werden immer häufiger mit Gewalt und dem Tod vieler Menschen konfrontiert werden, .....Mehr
Fehlerkorrektur :

leider falsch:
Wir werden immer häufiger mit Gewalt durch dem Tod vieler Menschen kommt konfrontiert werden,

richtig:
Wir werden immer häufiger mit Gewalt und dem Tod vieler Menschen konfrontiert werden, .....
Sonia Chrisye
@Falko
@Seelenklempner
@Tina 13
@esra
@Sunamis 46
@onda
@Viandonta
@Eremitin
und an alle aus meinem Freundeskreis.
Umgang mit dem Terror - Die Dekadenz ist unsere beste Waffe
Dieser Artikel ist meine persönliche Stellungnahme. Ich habe ihn mit meinem Herzblut geschrieben, denn ich weiß keinen anderen Rat als alles an IHN, an JESUS, abzugeben, loszulassen und IHM zu vertrauen, dessen Helfer die …Mehr
@Falko
@Seelenklempner
@Tina 13
@esra
@Sunamis 46
@onda
@Viandonta
@Eremitin
und an alle aus meinem Freundeskreis.

Umgang mit dem Terror - Die Dekadenz ist unsere beste Waffe
Dieser Artikel ist meine persönliche Stellungnahme. Ich habe ihn mit meinem Herzblut geschrieben, denn ich weiß keinen anderen Rat als alles an IHN, an JESUS, abzugeben, loszulassen und IHM zu vertrauen, dessen Helfer die Heiligen und Heerscharen von Engeln sind, von denen wir umgeben sind Tag und Nacht.
Ich wünsche allen einen gesegneten Sonntag.
Sonia Chrisye
@Falko
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@Tina 13
@esra
@Sunamis 46
@onda
@Viandonta
@Eremitin
und an alle aus meinem Freundeskreis.
Können wir noch in sorgloser Freiheit unseren Cappuccino oder Latte Macchiato trinken?
Meine persönliche Antwort ist eindeutig :
"NEIN"!!! "
Ich möchte euch allen danken für eure Überlegungen, die ihr hier zu diesem Thema verfasst und veröffentlicht habt.
Wir werden immer häufiger mit …Mehr
@Falko
@Seelenklempner
@Tina 13
@esra
@Sunamis 46
@onda
@Viandonta
@Eremitin
und an alle aus meinem Freundeskreis.
Können wir noch in sorgloser Freiheit unseren Cappuccino oder Latte Macchiato trinken?
Meine persönliche Antwort ist eindeutig :
"NEIN"!!! "
Ich möchte euch allen danken für eure Überlegungen, die ihr hier zu diesem Thema verfasst und veröffentlicht habt.
Wir werden immer häufiger mit Gewalt durch dem Tod vieler Menschen kommt konfrontiert werden, mit Kriegen und Kriegsgeschrei und mit der Frage, wie wir sie einfache Bürger unserer Länder angemessen darauf reagieren sollen.
Uns ist allen bewusst : Es wird noch viel schlimmer werden.
Mich hat dieser Anschlag in Manchaster so sehr bewegt, dass ich auch einmal meine persönliche Stellungnahme niedergeschrieben habe.
Viele von euch mögen andere Auffassungen vertreten. Doch was uns allen letztendlich bleibt ist
NUR ER, JESUS, UNSER ERLÖSER.
ER IST UNSER GANZ GROSSER TROST.
Falko
LOL....... also weitersaufen und nix tun.....
Seelenklempner
Wenn ein Freund oder Familienangehörige bei
einem dieser bekloppten Attentate ums Leben
gekommen ist, denkt man anders darüber.
Da will man Terror nicht mehr mit einer Tasse
Kaffee bekämpft sehen!!!
Tina 13
"Terror ist Kommunikation. Das klingt zynisch, doch wer etwas anderes behauptet und im Terrorismus lediglich besonders drastische oder infame Verbrechen sieht, verschließt die Augen vor dem eigentlichen Problem – und ergreift die falschen Gegenmaßnahmen."
Sonia Chrisye
"Dekadenz", - ich würde diesen Ansatz bezeichnen mit unerschütterlichem Gottvertrauen, das eh als dekadent bezeichnet wird, - - verbunden mit höchster Wachsamkeit und ernsthaftem Gebet ohne Unterlaß, - - ja, über solch einen Ansatz der Terrorbrkämpfung sollte man nachdenken. Jesus hat gesagt „...., denn OHNE MICH könnt ihr nichts tun.“
Johannes 15:5
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben …Mehr
"Dekadenz", - ich würde diesen Ansatz bezeichnen mit unerschütterlichem Gottvertrauen, das eh als dekadent bezeichnet wird, - - verbunden mit höchster Wachsamkeit und ernsthaftem Gebet ohne Unterlaß, - - ja, über solch einen Ansatz der Terrorbrkämpfung sollte man nachdenken. Jesus hat gesagt „...., denn OHNE MICH könnt ihr nichts tun.“
Johannes 15:5
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.

Die Frage ist, ob wir bereit sind, diese Art der angeblichen "Dekadenz" auszuhalten, vor allem dann, wenn Grenzen überschritten werden. Es ist schon eine unglaubliche Herausforderung, die da noch auf uns zukommt.