Kardinal Sarah: Priester sollen ab Advent am Hochaltar zelebrieren

Der Präfekt der Liturgiekongregation, Kardinal Robert Sarah, wünscht von den Priestern, ab Advent nicht länger auf dem Volksaltar, sondern zum Herrn hin zu zelebrieren. Der Kardinal äußerte sich am Mittwoch bei einer Konferenz „Sacra Liturgia“ in London: „Es ist sehr wichtig, dass wir so bald wie möglich zu einer gemeinsamen Gebetsrichtung von Gläubigen und Priestern zurückkehren – Richtung Osten oder wenigstens Richtung Apsis – zum Herrn hin, der kommt.“

Der Kardinal bat darum, „diese Praxis, wo immer es möglich ist, einzuführen.“ Die Priester sollen Vertrauen haben, dass diese Änderung für die Kirche und ihre Gläubigen gut ist. Es sei eine pastorale Klugheit gefordert, wann und wie die Änderung möglich ist. Kardinal Sarah schlägt als Zeitpunkt den ersten Sonntag im Advent, den 27. November 2016, vor.

Der Kardinal erntete für seinen Vorschlag tosenden Applaus.

Die Zeitung „Catholic Herald“ spricht von der größten liturgischen Ankündigung seit dem Motu Proprio „Summorum Pontificum“ im Juli 2007.

Das Originalzitat: Cardinal Sarah: Priests should celebrate facing east this Advent
RupertvonSalzburg
Da können sich ja dann die Linzer 1 Million € sparen. www.katholisches.info/…/umbau-des-linze…
elisabethvonthüringen
Kardinal Sarah und die Zelebration ad orientem
6. Juli 2016
Schweigendes Handeln des Herzens www.occidens.de/chronica/liturg4.htm
Ein Vortrag Kardinal Sarahs bei der Tagung „Sacra Liturgia UK 2016“ erregte soeben Aufmerksamkeit, weil der Kardinal, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung und von Papst Franziskus mit einer Reform der Reform der Liturgie nach dem II …Mehr
Kardinal Sarah und die Zelebration ad orientem
6. Juli 2016
Schweigendes Handeln des Herzens www.occidens.de/chronica/liturg4.htm
Ein Vortrag Kardinal Sarahs bei der Tagung „Sacra Liturgia UK 2016“ erregte soeben Aufmerksamkeit, weil der Kardinal, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung und von Papst Franziskus mit einer Reform der Reform der Liturgie nach dem II. Vaticanum beauftragt, die Priester aufforderte, ad orientem zu zelebrieren.
Doch das ist nur ein neuer Schritt des Kardinals auf die Erneuerung der Liturgie hin. Vor mehr als einem Jahr, am 12. Juni 2015, veröffentlichte er im Osservatore Romano einen Aufsatz, der nicht nur Aufforderungen zu guter Zelebration enthielt, sondern das Wesen der Liturgie zu erklären wußte und sich dabei auf die Liturgiekonstitution des II. Vatikanum berief. Dabei zeigte er, was auch unser Anliegen ist, daß der heutige liturgische Usus sich durchaus nicht auf diese Konstitution stützen kann.
Dieser Text scheint wenig bekannt geworden zu sein. Im Netz konnte ich ihn nur an ganz wenigen Stellen finden, aber immerhin bei www.chiesa – allerdings ist er dort nicht in der Jahresübersicht enthalten und, anders als sonst, nur auf Italienisch.
Darum sei hier sehr dazu eingeladen, diesen Artikel zu lesen; als Kostprobe einige Sätze daraus auf Deutsch:
Wie unser Papst Franziskus vor kurzem in Erinnerung gerufen hat, ist der Zelebrant nicht der, der ein Schauspiel präsentiert, er darf nicht die Sympathie der Versammlung suchen, indem er sich vor ihr aufstellt wie ihr Hauptunterhalter. Einzutreten in den Geist des Konzils bedeutet im Gegenteil, sich zu verleugnen, dessen zu entsagen, der Brennpunkt zu sein.
Im Gegensatz dazu, wie manches Mal behauptet worden ist, stimmt es völlig mit der Konzilskonstitution überein, ist es geradezu günstig, daß sich während des Bußritus, des Gesangs des Gloria, der Gebete und des eucharistischen Gebets alle, Priester und Gläubige zusammen nach Osten wenden, um ihren Willen auszudrücken, am Werk des Gottesdienstes und der von Christus vollbrachten Erlösung teilzunehmen.
...
Eine zu schnelle und vor allem zu sehr rein menschliche Lesart hat zu dem Schluß geführt, es sei notwendig, dafür zu sorgen, daß die Gläubigen ständig beschäftigt seien. Die gegenwärtige westliche Mentalität, geprägt von der Technik und fasziniert von den Medien, hat aus der Liturgie ein Werk der Pädagogik, wirksam und ertragreich, machen wollen. In diesem Geist hat man die Zelebrationen zu gestalten gesucht. Die liturgischen Akteure, beseelt von pastoralen Motiven, versuchen manchmal ein didaktisches Werk zu vollbringen, indem sie in die Zelebrationen profane und showartige Elemente einführt. ... Man glaubt, so die Teilnahme der Gläubigen zu fördern, während tatsächlich die Liturgie zu einem rein menschlichen Spiel reduziert wird.
...
Man läuft wirklich Gefahr, in unseren Zelebrationen Gott keinen Platz zu lassen. ... Es ist Zeit, dem Konzil Gehör zu schenken. Die Liturgie ist «hauptsächlich Cultus, Dienst an der göttlichen Majestät» (n. 33). Sie hat pädagogischen Wert in dem Maße, in dem sie völlig hingeordnet ist auf die Verherrlichung Gottes und auf den göttlichen Cultus, den Gottesdienst. Die Liturgie stellt uns wirklich in die Gegenwart der göttlichen Transzendenz. Teilnahme aber bedeutet, in uns jenes Erstaunen zu erneuern, das der heilige Johannes Paul II. so sehr im Blick hielt (vgl. „Ecclesia de Eucharistia“, n. 6). Dieses heilige Erstaunen, diese freudige Furcht verlangt unser Schweigen angesichts der göttlichen Majestät. Oft wird vergessen, daß das heilige Schweigen eines der vom Konzil angegebenen Mittel ist, die Teilnahme zu fördern.
Wenn die Liturgie das Werk Christi ist, ist es da nötig, daß der Zelebrant dort die eigene Kommentare einbringt?
...
In diesem Sinn ist es beklagenswert, daß das Heiligtum, der Altarraum unserer Kirchen kein Ort ist, der strikt dem Gottesdienst vorbehalten bleibt, daß man dort eindringt in profaner Kleidung, daß der heilige Raum durch die Architektur nicht klar abgegrenzt ist. Da, wie das Konzil lehrt, Christus in seinem Wort, wenn es vorgetragen wird, anwesend ist, ist es gleichermaßen zerstörerisch, wenn die Lektoren keine angemessene Kleidung tragen, die zeigt, daß sie keine menschlichen Worte vorlesen, sondern ein göttliches Wort.

Und zum Schluß wünscht der Kardinal noch, das «in eine der nächsten Ausgaben des Missale der Bußritus und die Opferungsgebete des „usus antiquior“» eingefügt werden.
Aquila
😇 🤗 👍 👏
simeon f.
@DrMartinBachmaier: Franziskus ist unberechenbar. Man kann ihm alles mögliche zutrauen. Warum nicht auch dieses? Das Schlimme besteht ja gerade darin, dass er so widersprüchlich ist. Das ist sozusagen "Guter Cop - böser Cop" in einer Person. Wir Traditionsverbundenen Katholiken bekommen ständig eine vor den Kopf geknallt und ab und zu gibts wieder Zuckerbrot. Die Gesammtrichtung aber tendiert zur …Mehr
@DrMartinBachmaier: Franziskus ist unberechenbar. Man kann ihm alles mögliche zutrauen. Warum nicht auch dieses? Das Schlimme besteht ja gerade darin, dass er so widersprüchlich ist. Das ist sozusagen "Guter Cop - böser Cop" in einer Person. Wir Traditionsverbundenen Katholiken bekommen ständig eine vor den Kopf geknallt und ab und zu gibts wieder Zuckerbrot. Die Gesammtrichtung aber tendiert zur relativistischen Kirche. Wenn alles relativ ist, hat auch die Tradition darin einen Platz. Auch in einem kahlen Plattenbauwohnzimmer macht sich ein Biedermeiersofa recht gut und wertet sogar den Raum auf. Hingegen passt ein Ikearegal nicht in eine Bauernstube. Es ist ein Fremdkörper. Wir können uns nicht mit den relativistischen Aussagen von Franziskus versöhnen lassen, nur weil er auch ein paar traditionalistische Zugeständnisse macht. Ihn hingegen stören die Tradis nicht, solange sie still irgendwo in einer Ecke vor sich hindümpeln und ihn nicht an seinen Vorhaben hindern. Ich vermute dahinter aber nicht unbedingt eine hinterhältige Absicht. Ich vermute, dass Franziskus einfach so chaotisch gestrickt ist. Er macht alles aus dem Bauch heraus. Das kann mal gut gehen, geht aber meistens in die Hose ...
DrMartinBachmaier
@cyprian: Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das von Franziskus kommt, wenn ich auch meinen Kommentar für diesen Eventualfall verfasst habe. Vermutlich wird sich die Urheberschaft des Franziskus als Ente herausstellen.
DrMartinBachmaier
Sollte dies nun tatsächlich von Franziskus ausgehen, dann scheint dieser momentan etwas von der Rolle zu sein. Hat er denn vergessen, dass ihn die Kirchenzerstörer zum "Papst" gemacht haben? Und was macht er jetzt. Erst empfängt er die 1000plus-Leute und nun will er sogar die Liturgie-Richtung wieder richten.
Meiner Meinung nach behandelt ihn Papst Benedikt deswegen so väterlich, weil er ihm die …Mehr
Sollte dies nun tatsächlich von Franziskus ausgehen, dann scheint dieser momentan etwas von der Rolle zu sein. Hat er denn vergessen, dass ihn die Kirchenzerstörer zum "Papst" gemacht haben? Und was macht er jetzt. Erst empfängt er die 1000plus-Leute und nun will er sogar die Liturgie-Richtung wieder richten.
Meiner Meinung nach behandelt ihn Papst Benedikt deswegen so väterlich, weil er ihm die Möglichkeit der Konversion geben will. Jetzt ein Jahr vor dem Luther-Jubiläum kann er noch ohne größeren Gegendruck vom Luthertum zur katholischen Kirche zurückkehren. Dann aber muss er noch 2017 überstehen, und das, ohne (bisher) von Fatima (1917) viel zu halten.
Bekehrte sich nun Franziskus und überstünde er 2017, hätte Papst Benedikt immer noch die Möglichkeit, ihn zu seinem Nachfolger zu ernennen, und die Feinde der Kirche wären stärker gedemütigt, weil einer der Ihren sie vernichtet hätte, einer, den sie selbst aufgebaut haben.
Natürlich ließen sich diese das nicht gefallen, und Franziskus wäre des Todes. Das wäre eine Möglichkeit, das dritte Geheimnis von Fatima zu erklären, wo ja ein "Bischof in Weiß" (erst danach wird er als "Papst" wahrgenommen) mit Feuerwaffen niedergestreckt wird.
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Andererseits kann das Ganze auch nur ein Strohfeuer sein.
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In Pfarrer Handwerchers Schau vom siebten Sonntag wird ja ein Messverbot angedeutet:
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7. SONNTAG
Aller Gottesdienst erloschen

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Eines Hochamts ernste Feier
Hatt‘ ich eben übernommen
Und ich war im heiligen Amte
Bis zur Präfation gekommen.
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Sieh! Die Präfation des Festags
War im Messbuch nicht zu finden.
„Warum säumst du in dem Amte?“,
Lärmt man in der Kirche hinten.
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Und ich gab darauf zur Antwort:
„Weil die Präfation ich suche.“
Doch soviel ich immer blätt’re,
Find ich keine in dem Buche.

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Jetzo hört‘ ich eine Stimme:
„Schaue aufwärts an die Wände!
Siehe! Siebenhundertachzig
Schrieben dort verborg’ne Hände!“
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„Ziehe ab!“, so hat die Stimme
Nun zum zweitenmal geschrien;
Eine Zahl ward angeschrieben;
Von der ersten abzuziehen.
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Und ich las: „Einhundertsechse“.
Und es ruft die Stimme wieder:
„Also lange liegt auf Erden
Aller Gottesdienst darnieder!“
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(de.groups.yahoo.com/…/21674)
Wie sich die Prophezeiungen erfüllen, ist immer spannend. Jede Prophetie hat ein Geheimnis.
Eremitin
Es stammt von Herrn Pfarrer Kocher, der heute mittag die Ansprache geleitet hat. Er sagte, dass der Papst an Kardinal Sarah die Aufgabe gegeben hat, das Konzil sozusagen wieder liturgisch in die richtige Richtung zu bringen und die Missstände zu beseitigen.Er sprach sehr positiv über die Wiederherstellung der Zelebrationsrichtung.
Eremitin
habe vorhin in Radio horeb gehört, dass der Papst das wünscht und Kardinal Sarah diesen Wunsch umsetzen soll. Warum wurde das nicht klar gesagt?
PaulK
Leider kann sich der Kardinal viel "wünschen", ohne dass es zu einer Umsetzung kommt. Entweder ist der Mann naiv oder es ist Augenwischerei. Man fragt sich doch, was das soll. Die Deutschen beten bis zum heutigen Tag jeden Sonntag nicht das Credo, wie es in der ganzen Welt üblich ist, sondern das (kürzere) Apostolische Glaubensbekenntnis und das in einer falschen Übersetzung, obwohl Rom schon vor …Mehr
Leider kann sich der Kardinal viel "wünschen", ohne dass es zu einer Umsetzung kommt. Entweder ist der Mann naiv oder es ist Augenwischerei. Man fragt sich doch, was das soll. Die Deutschen beten bis zum heutigen Tag jeden Sonntag nicht das Credo, wie es in der ganzen Welt üblich ist, sondern das (kürzere) Apostolische Glaubensbekenntnis und das in einer falschen Übersetzung, obwohl Rom schon vor ca. 30 Jahre "gewünscht" hat, dass diese Falschübersetzung korrigiert wird. Ähnliches gilt für die Wandlungsworte sowie die Übersetzung der Rosenkranzgeheimnisse. Beten wir für die Bekehrung der Hierarchie (das Glaubensbekenntnis ist ein zentraler Text!) und gegen deren Menschenfurcht, denn das ist das Problem. Wer weiß, wie die Kath. Kirche regiert wird, kann das Ganze nicht ernsthaft positiv kommentieren, denn es ist ein Armutszeugnis und ein deutliches Zeichen für die Krise der Kirche.
Boni
Wichtig ist in der Tat, dass die Bischöfe die dauernde Anbetung des eucharistischen Herrn wieder flächendeckend vorschreiben. Gegen die Anbetungsmuffel unter den Pfarrgemeinden muss knallhart vorgegangen werden.
Iacobus
Durch den "Volksaltar" wurde der Vorsteher der Gemeinde zu einem Davor- Steher...
niclaas
Bei der Korrektur nur eines Wortes (pro multis), die der damalige Präfekt der Gottesdienstkongregation Francis Kardinal Arinze angeordnet hatte, verharren die deutschen Bischöfe seit 10 Jahren in verstocktem Ungehorsam – und da soll in wenigen Monaten schon die bei uns offiziell bevorzugte anthropozentische Gebetsrichtung saniert sein? 😲
studiosus
In diesem Kardinal sehe ich momentan den einzigen "papabile"...
Carlus
1. Der Kardinal hat in seinen Überlegungen richtig gesprochen!
2. die Frage muss aber gestellt werden, hat er sich in seinem Amt nun gefährdet?
Franziskus
Halleluja!!! 👏 👏 👏
Melchiades
@Eremitin
ob in Deutschland das gehört wird? Hochaltar? Alle" modernen" Kirchen haben doch gar keinen mehr.
Also die könnten ja bei eBay schauen und wenn sie schnell sind und genug Geld haben, könnten sie sofort für nur 11.499 Euro einen Hochaltar aus zwei Teilen bekommen. Na ja, meine ich nur mal so.
Brevierbeter
Wäre sehr wünschenswert aber die deutschen Bischöfe widersetzen sich da ja sehr gern ich bete darum das Kardinal Sarah der nächste Nachfolger Petri wird dieser Kardinal könnte das Schiff Petri wieder in die richtige Richtung und in ruhigeres Fahrwasser lenken. Möge der hl. Geist wirken
Eremitin
Der Kardinal "bat darum, diese Praxis, wo immer es möglich ist, einzuführen" . So vorsichtig gesagt, dass alles offen bleibt.........in den deutschsprachigen Ländern wird alles beim alten bleiben,oder? Also ich denke schon....leider!
Eremitin
ob in Deutschland das gehört wird? Hochaltar? Alle" modernen" Kirchen haben doch gar keinen mehr.
Eugenia-pia
Guter Kardinal Sarah! Er wird die Sturheit der Europäer kennenlernen, wenn die meisten ihm nicht gehorchen.