Kommentar Michael Hesemann zum Strache-Video
Noch einmal zum Fall Strache: Sicher hat sich Strache auf dem Video blamiert, groß getönt, zu viel getrunken, katastrophal präsentiert - ein Spitzenpolitiker im viel zu engen T-Shirt wirkt alles andere als seriös. Doch hat er sich, soweit publiziert, auch etwas zuschulden kommen lassen? Wollte er österreichische Medien an "die Russen" verschachern, die Demokratie untergraben? Ich denke kaum. Erstens gab sich die Dame als Lettische Staatsbürgerin aus, also als EU-Bürgerin. Russisch wurde nur gesprochen, weil keiner der beiden FPÖler Lettisch konnte. Zweitens hatte sie selbst behauptet, sie sei gerade dabei, die "Kronenzeitung" zu kaufen, zwei der vier Erben hätten schon zugestimmt. Es ging also nur darum, die vermeintlich neue Besitzerin davon zu überzeugen, den Kurs des Blattes FPÖ-freundlicher zu gestalten, genau wie der Kurs der BILD-Zeitung (wie mittlerweile aller offenbar gleichgeschalteten deutschen Mainstream-Medien) dezidiert Merkel-freundlich und ebenso Trump- wie Putin-feindlich ist. Auch manche deutsche Kleinpartei hätte mehr Stimmen, wenn ein deutscher Verlag von ihren Sympathisanten übernommen würde. Ganz nebenbei gesagt wäre ich froh, wenn etwa der Springer-Verlag von echten Russen übernommen würde, dann würde "Bild" vielleicht mal die Wahrheit über Syrien oder die Kirche schreiben statt Merkels unsäglicher Propaganda. Abgesehen davon: Bei Springer ist Soros eingestiegen, ein amerikanischer Oligarch, der mit Sicherheit gefährlicher ist als jeder Russe. Denn der spekuliert gegen den Euro und profitiert vom Niedergang Europas, ist also unser erklärter Feind! Die, die für und mit Soros arbeiten, die, die Ströme von Dschihadisten ins Land lassen und den Einheimischen ihre Wohnungen nehmen, die, die das Volk mit immer neuen Steuern (jetzt: CO2-Steuer) auspressen, die, die unsere Kinder mit kranken, antichristlichen Ideologien indoktrinieren und verderben etc. sind die wahren Volksverräter, nicht Politiker, die EU-Investoren ins Land holen. Und bei dem Gespräch mit Strache ging es eben nur darum, wie NACH dem Kauf der "Krone" die übrigen 500 Mio des Onkels der Dame in Österreich investiert werden können. Es ging um staatliche Bauaufträge an eine zu gründende lettisch-österreichische Baufirma als "Dankeschön" für Parteispenden und publizistische Unterstützung. Sorry, aber so läuft das nun mal in der Politik. Warum spenden wohl die Großkonzerne an die Parteien? Statt geheuchelter Empörung sollte man das Video ganz nüchtern als "Blick hinter die Kulissen der Politik" - der Politik ALLER Parteien - betrachten. Vielleicht ernüchternd, aber so ist es nun mal auch hierzulande Usus! Übrigens hat Strache mehrfach betont, nur insofern mitmachen zu wollen, wie alles legal zugeht - für anderes sei er nicht zu haben. Ob das andere Politiker ebenfalls gesagt hätten?