KÖK #9 Wir glauben an den einen Herrn, Jesus Christus

Jesus ist die griechische Form des hebräischen Jeschua: Gott ist Hilfe, Gott rettet.

Christus ist die griechische Übersetzung des hebräischen Wortes Messias: der Gesalbte. Im Alten Testament wurden Könige und Priester gesalbt zum Zeichen, daß sie von Gott beauftragt waren.

"Jesus Christus" besagt: Er ist der von den Propheten verheißene, von Gott gesandte Heilbringer.

Jesus Christus ist wahrer Gott (Joh 1,1)

- Er ist eines Wesens mit Gott, dem Vater (gegen Arius).

- Alles ist durch Christus geschaffen, auf ihn ausgerichtet und hat in ihm Bestand (Kol 1,16 f.).

Jesus Christus – Mensch geworden für uns Menschen und zu unserem Heil

Im Licht der Menschwerdung und Selbsthingabe Jesu wird die wirkliche Lage der Menschheit deutlich: Alle sind Sünder und bedürfen der Erlösung. Zugleich wird darin Gottes ewige Liebe zu allen Geschöpfen offenkundig.

Jesus Christus – Mensch geworden durch den Heiligen Geist, von der Jungfrau Maria

Empfangen durch den Heiligen Geist (Lk 1,35; Mt 1,20). Geboren von der Jungfrau Maria: Sie ist Gottesmutter, "Gottesgebärerin" (Konzil zu Ephesus, 431).

- Jesus Christus ist Gott und Mensch zugleich in einer Person:

Gottheit und Menschheit bilden in Jesus Christus ungetrennt eine Einheit; die Menschheit ist nicht in der Gottheit aufgegangen wie ein Tropfen in einem Meer. Jesus Christus ist uns in allem gleich geworden, war aber ohne Sünde.

- Jesus Christus verkündete in Vollmacht das Evangelium. Er lebte zur Zeit des Herodes und des Pontius Pilatus.

Jesus Christus verkündete das Kommen von Gottes Herrschaft und Reich

Jesus stellte dem überlieferten Gesetzesverständnis den ursprünglichen Willen Gottes gegenüber.

Jesus wußte sich in Vollmacht gesandt.

Jesus kam, um die in Sünden und Schuld Gefangenen zu befreien, um ihnen Vergebung zu bringen.

Jesus hatte Mitleid mit Trauernden, half Menschen in Not, heilte Kranke und liebte die Kinder.

Jesus hat Wunder gewirkt, die sein vollmächtiges Wort beglaubigen.

Jesus rief Menschen in seine Nachfolge.

Jesus Christus hat sich für uns dahingegeben

Er wurde gekreuzigt unter Pontius Pilatus. Er hat sein Leiden und Sterben vorausgesehen und vorausgesagt. Er ist gestorben "gemäß der Schrift". Er war bereit zum Leiden – im Ja zum Willen des Vaters. Jesus wurde von Judas verraten, vom Hohen Rat schuldig gesprochen und vom römischen Statthalter Pontius Pilatus – obwohl er an Jesus keine Schuld fand – zur Kreuzigung ausgeliefert. Die Selbsthingabe Jesu am Kreuz geschah für uns, zu unserem Heil. Was sie für uns bedeutet, wird in verschiedenen Bildern und Vorstellungen ausgedrückt: "Wunderbarer Tausch", Stellvertretung – "Lösegeld" – "Opfer" – "Jesus Christus, der Gekreuzigte, ist Gottes Kraft und Gottes Weisheit" (1 Kor 1,23 f.).

Er hat gelietten und ist begraben worden.

Jesus Christus – auferstanden und verherrlicht

- Er ist auferstanden am dritten Tag gemäß der Schrift. Die Auferstehung Jesu Christi bestätigt seinen Anspruch, daß er der Erlöser aller ist. Sie begründet unsere Hoffnung auf die Auferstehung zum ewigen Leben.

- Jesus Christus ist aufgefahren in den Himmel. Er ist in der Herrlichkeit Gottes und uns in neuer Weise nahe.

- Jesus Christus sitzt zur Rechten des Vaters.

[Schluss folgt]

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Heinz Schütte: Kleiner Ökumenischer Katechismus. Fünfte, aktualisierte und ergänzte Auflage, © Johannes-Verlag Leutesdorf 2001, S. 20-23. - Mit kirchlicher Druckempfehlung des Ständigen Vertreters des Diözesanadministrators (Bistum Trier), Nr. 1/12001 vom 21. März 2001, i.A. Prof. Dr. Maximilian Hommens.