KÖK #8 Wir glauben an Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat

Vater und allmächtiger Gott

Gott Vater ist von Ewigkeit her Ursprung des Sohnes und des Heiligen Geistes.

- Gott Vater ist in einzigartiger Weise „Vater Jesu Christi“. Er ist auch „unser Vater“, voll Güte und Erbarmen. Bei ihm weiß sich der Glaubende geborgen. „Gott ist Vater und Mutter“ (Papst Johannes Paul I.).

Gott ist der Allmächtige, der alles geschaffen hat, die sichtbare und die unsichtbare Welt.

- Gott hat alles gut geschaffen. Die Kiirche hat die Ansicht (der sogenannten Gnosis, der Manichäer und Katharer) abgewiesen, daß die materielle Welt böse sei.

- Gott hat alles aus Nichts geschaffen. Damit wird die Ansicht (des Materialismus) abgelehnt, die Materie sei das Ursprüngliche.

- Gott hat alles in Freiheit geschaffen. Die Welt entspringt nicht einem blinden Schicksal noch dem Zufall, noch einem Zwang.

- Gott erhält die Schöpfung. Damit wird die Ansicht (des Deismus) abgewiesen, Gott habe nach der Schöpfung keinen Einfluß mehr auf die Welt.

- Schöpfungsglaube und Naturwissenschaft sind miteinander vereinbar. Professor Max Planck (1858 bis 1947) erklärt: „Wohin und wie weit wir also blicken, zwischen Religion und Naturwissenschaft finden wir nirgends einen Widerspruch, wohl aber gerade in den entscheidenden Punkten volle Übereinstimmung.“ Die Schöpfungsaussagen (Gen 1 und 2) sind keine „Berichte“, sondern Lobpreis Gottes. Schöpfung ist Voraussetzung für Evolution (= Entwicklung).

Der Mensch in der Schöpfung

- Er wurde von Gott gut geschaffen. Der Mensch ist Leib und Seele, eine Ganzheit.

- Gott hat den Menschen als sein Ebenbild erschaffen – gleichwertig als Mann und Frau (Gen 1,27).

- Seit Beginn der Menschheitsgeschichte gibt es Sünde und Schuld. Sünde besteht in Selbst-herrlichkeit und Gott-losigkeit: Der Mensch will selbst Herr sein – unabhängig von Gott. Diese Sünde verwirklicht sich in den jeweiligen Sünden.

- Jeder wird in eine von Sünden geprägte Menschheit hineingeboren. Keiner beginnt am Punkt Null.

- Jeder wird persönlich sündig, hat teil an der Schuld anderer. Die Sündigkeit aller ist auf dem Hintergrund von Gottes Heilstat in Christus für alle zu sehen. Gegensätze hinsichtlich Sünde und Ursünde („Erbsünde“) konnten im Dialog weithin überwunden werden.

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Heinz Schütte: Kleiner Ökumenischer Katechismus. Fünfte, aktualisierte und ergänzte Auflage, © Johannes-Verlag Leutesdorf 2001, S. 19 f. - Mit kirchlicher Druckempfehlung des Ständigen Vertreters des Diözesanadministrators (Bistum Trier), Nr. 1/12001 vom 21. März 2001, i.A. Prof. Dr. Maximilian Hommens.
alfredus
@Guntherus de Thuringia Wieso hatte die Bibel vor dem Konzil kein Gewicht ... ? Da Sie den Schwerpunkt auf die Bibel legen, nehme ich, dass Sie evangelisch sind und wir auf zwei sehr verschiedenen Instrumenten spielen ! Deshalb ist es nicht sinnvoll. dieses Thema weiter zu verfolgen .
Guntherus de Thuringia
@alfredus, zu Ihrer Sorge um die "Protestantisierung". Kann nicht gerade die sogenannte Protestantisierung der katholischen Kirche seit Vatikanum 2 bedeuten, dass sie noch wahre christliche Kirche ist? Worin genau besteht die Protestantisierung? Etwa darin, dass durch das Konzil der Bibel mehr Gewicht für Glauben und Lebensführung beigemessen wurde?
alfredus
@Guntherus de Thuringia Sie machen sich Sorgen um meinen Glauben ... ? Das muss nicht sein, denn ich brauche keinen Nachhol-Unterricht in Sachen Glauben ! Die Frage war, was ist protestantischer in der katholischen Kirche geworden ? Die Antwort ist : ... nicht alles, aber vieles ... !
Guntherus de Thuringia
@alfredus, wir kommen da fürs erste wohl nicht weiter. Niemand hindert Sie doch daran, den katholischen Glauben zu haben, die Sakramente zu empfangen, Rosenkranz zu beten, die Gebote zu erfüllen usw. Das ist jedenfalls sinnvoller, als sich nach der Vergangenheit zurückzusehnen und die Gegenwart zu beklagen. Dass Formen sich ändern, manche Traditionen schwinden, neue entstehen, das ist doch nichts …Mehr
@alfredus, wir kommen da fürs erste wohl nicht weiter. Niemand hindert Sie doch daran, den katholischen Glauben zu haben, die Sakramente zu empfangen, Rosenkranz zu beten, die Gebote zu erfüllen usw. Das ist jedenfalls sinnvoller, als sich nach der Vergangenheit zurückzusehnen und die Gegenwart zu beklagen. Dass Formen sich ändern, manche Traditionen schwinden, neue entstehen, das ist doch nichts Neues. Das war schon immer so, weil der Wandel ein Gesetz dieser Welt ist, zB der Wandel der Baustile. Sich von Vertrautgewordenem zu trennen, ist oft schmerzhaft, aber Teil des Lebens. "Mensch, werde wesentlich! Denn wenn die Welt vergeht, so fällt der Zufall weg: das Wesen, das besteht! Angelus Silesius" Die Kirche nach dem 2. Vatikanum ist immer noch katholisch. Zwar gibt es innerkirchliche Kämpfe, aber auch die gab es schon immer.
alfredus
@Guntherus de Thuringia Protestantischer ... ? Diese eindeutige Aussage kommt nicht von mir, sondern ist Fakt ! Gehen Sie doch einfach mal in einen katholischen Gottesdienst, wo früher der Rosenkranz gebetet wurde, gibt es heute lautes Reden und Begrüßungen . Die Kniebeugen und Ehrbezeugungen sind selten geworden . Dann das unnötige Hantieren der Laien im Altarraum, trägt nicht zur Andacht bei .…Mehr
@Guntherus de Thuringia Protestantischer ... ? Diese eindeutige Aussage kommt nicht von mir, sondern ist Fakt ! Gehen Sie doch einfach mal in einen katholischen Gottesdienst, wo früher der Rosenkranz gebetet wurde, gibt es heute lautes Reden und Begrüßungen . Die Kniebeugen und Ehrbezeugungen sind selten geworden . Dann das unnötige Hantieren der Laien im Altarraum, trägt nicht zur Andacht bei . Dann die leider nötigen Kommunionhelfer, diese waren früher undenkbar ! Das sind ein paar Äußerlichkeiten, aber alles mußte neu und verändert werden, Lieder wurden profaner, Texte unnötig verändert und oft werden diese von Gitarren begleitet . Mit anderen Worten : ... die katholische Mentalität gibt es so nicht mehr, von Maria und den Engeln erst recht nicht zu reden ! So sprach erst vor Kurzem ein Pastor voll Freude : ... außer dem Tabernakel sind unsere Kirchen gleich ... !
Guntherus de Thuringia
@alfredus, haben Sie eigentlich mal den Katechismus der Katholischen Kirche gelesen oder eingehender darin gelesen? Es gibt ihn immerhin seit einem Vierteljahrhundert.
alfredus
Natürlich glauben wir alle an Gott ... ! Die Ökumene sagt : wir haben alle den gleichen Gott, warum dann nicht auch den einen gleichen Glauben ? Das Konzil war daraus ausgerichtet, die Einheit im selben Glauben zu finden . Während die katholische Kirche alles tat, um den Protestanten näher zu kommen und deshalb die Einheitsbibel auch einsetzte, haben sich die Protestanten an der Luther-Bibel …Mehr
Natürlich glauben wir alle an Gott ... ! Die Ökumene sagt : wir haben alle den gleichen Gott, warum dann nicht auch den einen gleichen Glauben ? Das Konzil war daraus ausgerichtet, die Einheit im selben Glauben zu finden . Während die katholische Kirche alles tat, um den Protestanten näher zu kommen und deshalb die Einheitsbibel auch einsetzte, haben sich die Protestanten an der Luther-Bibel orientiert und festgebissen ! Hinzu kommt die Tatsache, dass die katholische Kirche durch die Ökumene protestantischer geworden ist und das sogar Priester ihre katholische Mentalität dadurch verloren haben ... !
Oenipontanus
"Einheitsübersetzung" hat nichts mit ökumenischen Bestrebungen hinsichtlich des Protestantismus zu tun, sondern besagt lediglich, dass es eine einheitliche, von allen katholischen Diözesen im deutschsprachigen Raum in der Liturgie (und Katechese) zu verwendende Übersetzung ist.
Erst informieren, dann mitreden!
Guntherus de Thuringia
@alfredus, was verstehen Sie darunter, dass die katholische Kirche protestantischer geworden ist?
Guntherus de Thuringia
Wenn schon, hätte ich anderes an dem Text zu beanstanden, z.B.: Max Planck war ein großer (evangelischer) Wissenschaftler, aber sein Zitat hier gleichsam als autoritativ anzuführen, ist unangebracht, fast naiv. -- Fragwürdig ist auch die Erwähnung der "Evolution". Ist damit die biologische Evolution der Arten gemeint? Einmal ist sie kein Gegenstand des Glaubens, zum anderen ist diese naturwissen…Mehr
Wenn schon, hätte ich anderes an dem Text zu beanstanden, z.B.: Max Planck war ein großer (evangelischer) Wissenschaftler, aber sein Zitat hier gleichsam als autoritativ anzuführen, ist unangebracht, fast naiv. -- Fragwürdig ist auch die Erwähnung der "Evolution". Ist damit die biologische Evolution der Arten gemeint? Einmal ist sie kein Gegenstand des Glaubens, zum anderen ist diese naturwissenschaftliche Theorie viel weniger gesichert als es hingestellt wird.
Ein weiterer Kommentar von Guntherus de Thuringia
Guntherus de Thuringia
@alfredus, die römisch-katholische Kirche ist entweder katholisch oder nicht. Was soll eine "protestantischer" gewordene katholische Kirche sein? Um zu beurteilen, ob die Kirche noch katholisch ist, muss man ihre Wesensmerkmale heranziehen und prüfen, ob und wieweit diese noch verwirklicht, zumindest noch in Kraft sind.
Oenipontanus
@Guntherus de Thuringia
Was eine "protestantischer gewordene katholische Kirche" ist, wissen nur die weinerlichen Tradis, für die die Quadratur des Kreises noch nie ein Problem war.
Guntherus de Thuringia
@Oenipontanus, an sich ist die Frage nach der Katholizität der Kirche wichtig. Ein großer Teil der Beiträge und Kommentare dreht sich ja darum - und im Kreise herum. Vor lauter Bäumen wird der Wald nicht gesehen.
Oenipontanus
Meine Meinung: Solange man Katholizität kleingeistig und einseitig in "konfessionellem" Sinne sieht, wird sich auch weiterhin alles im Kreise drehen. Und wer nicht fähig ist, irgendwann über seinen Maßkrugrand hinauszublicken, hat es auch nicht anders verdient, als sich ständig mit den selben - meist anachronistischen - Problemen beschäftigen zu müssen.