2012 reiste ich in den Senegal, um dieses Land und seine Menschen besser kennen zu lernen.
Es war früh am Morgen, als ich dem Mann an der Rezeption zuwinkte und mein Hotel in Dakar verließ. Er schaute auf die Uhr. Draußen war es noch dunkel.
Ich machte mich auf den Weg in die Kathedrale, wo jeden Tag eine Frühmesse zelebriert wurde.
Mein Weg führte mich vorbei an Marktständen, welche allerdings noch immer abgedeckt waren.
Es waren schon viele Männer unterwegs und ich fragte mich, was diese so früh am Morgen auf die Straße trieb und wohin sie unterwegs waren.
Aber auch ich wurde beobachtet. Wahrscheinlich dachten diese Männer auch, weshalb, um alles in der Welt, diese europäische "Großmutter" so früh am Morgen unterwegs war.
Ihre eigenen Großmütter schliefen doch noch, oder saßen zu Hause und ließen sich von ihren Kindern bedienen. Sie hatten ihr ganzes Leben lang genug geleistet und hatten es verdient, ihren Ruhestand zu genießen.
Im Vorbeigehen sagten wir einander jeweils "Hallo" und …More

Am 4. Dezember 2023 zitierte kath.ch folgende Aussage von Franziskus über die Rolle der Frauen in der Kirche: "Wenn wir nicht verstehen, was weibliche Theologie ist, werden wir auch nie verstehen, was die Kirche ist."
Franziskus fügte hinzu, es sei ein großer Fehler gewesen, die Kirche "zu vermännlichen". Zum Schluss fügte er jedoch, wie wir das von ihm kennen, hinzu: "Darüber kann man diskutieren".
Schauen wir uns also, als Diskussionsgrundlage, zwei biblische Frauenfiguren etwas genauer an. Es handelt sich um den Abschnitt im Markusevangelium, der unter dem Titel: Die Auferweckung der Tochter des Jairus und die Heilung einer kranken Frau (Mk 5,21-43).
Der Evangelist Markus stellt dabei zwei Frauen, in einer sonderbaren Verknüpfung mit der Zahl 12 ins Zentrum.
Die "Hoffnung" einer "heidnischen" 1 Frau (A) und das "Warten" eines jüdischen Mädchens (B).
A: Eine namenlose, "heidnische" Frau, nach jüdischem Gesetz unrein, war krank. Und das seit 12 Jahren.
B: Das einzige Kind des Jairus …More

Jesus Christus wird euch festigen bis ans Ende, so dass ihr schuldlos dasteht am Tag Jesu, unseres Herrn. (1 Kor 1,8)
Wie wird uns Jesus Christus festigen können, in einer säkularisierten Welt, wo scheinbar nur Freiheit, Erfolg und Besitz zählt?
Unterscheidung von Wahrheit und Lüge, Tugend und Sünde
Wo wird uns Jesus Christus festigen können, in dieser verweltlichten, aufgeklärten und fast ausschließlich humanistisch geprägten Welt?
Die früheren Bindungen an die Kirche sind größtenteils abgeschüttelt worden, die Frage nach dem Sinn des Lebens und den sittlich-moralischen Vorgaben der Kirche bleiben unbeachtet. Eine uneingeschränkte Autonomie von Lebensgestaltung und Weltanschauung wird gefordert und gelebt.
Die Frage vom Verhältnis von Kirche und Staat interessiert nur Insider, was Sünde ist wird nicht mehr verstanden, das Höchstmaß von Eingeständnis lautet: "Fehler ja, Sünde nein".
Einige sind deshalb der Meinung, die Kirche solle sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen, sie solle …More