Wenn jemand geistlichen Mist verzapft, dann sind Sie, T H. Ihre profane Ansicht erfordert eine geistliche Sicht:
Hier - im Anlassfall - geht es um die Frage, ob die Fußwaschung eine über profane Absichten hinausreichende, geistliche Bedeutung hat. Der Bericht über die Fußwaschung in Johannes 13 gibt dazu konkrete Hinweise. An sich ist die Schilderung schlicht – und doch zugleich beeindruckend:…Mehr
Wenn jemand geistlichen Mist verzapft, dann sind Sie, T H. Ihre profane Ansicht erfordert eine geistliche Sicht:
Hier - im Anlassfall - geht es um die Frage, ob die Fußwaschung eine über profane Absichten hinausreichende, geistliche Bedeutung hat. Der Bericht über die Fußwaschung in Johannes 13 gibt dazu konkrete Hinweise. An sich ist die Schilderung schlicht – und doch zugleich beeindruckend: Der Herr Jesus selbst wäscht seinen Jüngern die Füße, nachdem Er die Oberkleider abgelegt und sich mit einem leinenen Tuch umgürtet hat. Dann gießt Er Wasser in das Waschbecken, wäscht den Jüngern die Füße und trocknet ihnen die Füße mit dem leinenen Tuch wieder ab (Joh 13,1-5). Die ersten 5 Verse beschreiben also den äußeren Ablauf der Fußwaschung. Allein die Tatsache, dass der Herr Jesus, Gottes Sohn, die Initiative ergreift und eine Fußwaschung durchführt, sollte uns bereits aufmerken lassen, denn Er ist darin unser Vorbild, wie man einige Verse später lesen kann (Joh 13,14; vgl. 1. Pet 2,21).
Christus dient seinen Jüngern, also jenen, die nach seiner Himmelfahrt sein Stiftungswerk, die Kirche bis zur Vollendung fortsetzen sollen.
Der folgende Abschnitt (Joh 13,6-11) gibt uns die Unterhaltung wieder, die der Herr Jesus mit Petrus hatte. Auf drei Reaktionen von Petrus gibt der Herr Jesus Antworten, die schrittweise die Bedeutung der Fußwaschung klarmachen:
1. Petrus ist erstaunt, dass der Herr Jesus ihm die Füße wäscht und nicht umgekehrt. Er bekommt eine bemerkenswerte Antwort: „Was ich tue, weißt du jetzt nicht, du wirst es aber nachher verstehen.“ Was ist denn daran so schwer zu verstehen, was der Herr Jesus hier tat? Er hat doch einfach die Füße gewaschen! Und warum sagt Er dann, dass Petrus es nicht verstehen könne? Offensichtlich benutzt der Herr Jesus die Handlung der Fußwaschung, um auf eine geistliche Tätigkeit hinzuweisen, die Petrus später einmal sehr deutlich verstehen würde. Es handelt sich also bei der Fußwaschung nicht bzw. nicht nur um ein Beispiel für Demut. Die „übertragene“ Fußwaschung ist vielmehr mit einer Stellung des Herrn Jesus verbunden, die Er erst „hernach“ einnehmen würde: seinen Platz im Himmel, von wo aus Er jetzt für die Seinen tätig ist.
Petrus’ Erstaunen mündet in Verständnislosigkeit. Er ist – wie so oft – sehr überzeugt von sich und seiner Sicht der Dinge: „Niemals sollst du mir die Füße waschen“. Aber was antwortet der Herr? Er sagt: „Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil mit mir.“ Man hätte eher die Antwort erwartet: „Wenn ich dich nicht wasche, hast du schmutzige Füße!“ Aber davon ist keine Rede. Vielmehr spricht Er über die Frage der Gemeinschaft. „Kein Teil haben“ bedeutet „keine praktische Gemeinschaft haben“. Dieser Hinweis bringt das eigentliche Ziel der Fußwaschung auf den Punkt: Es geht darum, dass Jünger Jesu in einer Umgebung, in der sie oft innerlich verunreinigt werden, wieder in die innere Übereinstimmung mit dem Herrn Jesus kommen und an seinen „Interessen“ ebenfalls Freude haben.
Nach diesem Hinweis über den Zweck der Fußwaschung fällt Petrus in das andere Extrem. Er möchte plötzlich, dass nicht nur seine Füße, sondern die Hände und der Kopf gewaschen werden (Vers 9). Auch hier erhält Petrus eine klare Antwort. Der Herr Jesus sagt, dass, wer einmal gebadet ist, es nicht nötig hat, wieder gewaschen zu werden (ausgenommen die Füße), und als rein angesehen wird. Auch hier wird deutlich, dass nicht der natürliche Reinigungsprozess mit Wasser gemeint sein kann, sondern ein geistlicher Reinigungsprozess. „Ihr seid rein, aber nicht alle.“
Ein echter Jünger des Herrn hat die „Waschung der Wiedergeburt“ (Tit 3,5) erlebt – und zwar ein für allemal; der Vorgang kann und braucht nicht mehr wiederholt zu werden. Doch Judas hatte das nicht erlebt und besaß daher kein Leben aus Gott (Joh 17,12). Das Wasser ist im Wort Gottes oft ein Hinweis auf das Wort Gottes (vgl. Joh 3,5; 15,3; Eph 5,26), durch das der Herr uns sowohl zur Bekehrung führt (Joh 3), als auch uns immer wieder innerlich reinigt (Eph 5,26). In diesem dritten Schritt wird also deutlich, dass das Wort Gottes das „Reinigungsmittel“ für den Gläubigen ist, um ihn wieder in den Genuss der Gemeinschaft mit seinem Herrn zu bringen.
Wie geschieht diese Reinigung durch den Herrn Jesus heute? Indem wir Gottes Wort lesen, hören und es in uns wohnen lassen, bewirkt der Herr Jesus, dass es unser Inneres erreicht und wir uns entsprechend korrigieren, zurecht bringen lassen.
Als Hoherpriester (Heb 4,14-16) ist Er „präventiv“, vorbeugend für uns tätig, damit wir in den Schwierigkeiten des Alltags nicht unseren Schwachheiten erliegen und sündigen. Wenn wir dann doch gesündigt haben, übernimmt Er es als unser Sachwalter, als unser Anwalt (1. Joh 2), uns unsere Sünden bewusst zu machen, damit wir sie bekennen und wieder froh den Weg mit Ihm gehen. In Johannes 13 wird uns in der Fußwaschung gerade sein Wirken als Sachwalter vorgestellt. Wir haben einen großartigen Herrn! Lassen wir Ihn an uns wirken?!
Sie könnten - vielleicht oder auch nicht - begreifen, dass in dem Anlass gebenden Geschehen - abgesehen vom heuchlerischen Füße-Küssen, einer Untat Bergoglios, der sich anmaßt, ein würdiger (legitimer) Nachfolger Petri zu sein - kein bloß profaner Zweck einer - zugegeben auch schon im Alten Testament vorkommenden, deswegen aber nicht urchristlichen - Fußwaschung dahinter steht.