PAPA IST KRANK
![](https://seedus2043.gloriatv.net/storage1/lckq0jt0a68m0n9u1y11ex05a3ve4rv0e79yjyo.webp?scale=on&secure=ZgrPj6Wa7WpRAh5FcvmxZA&expires=1723156275)
Papa ist krank, schwer krank. Seine Krankheit verschlimmert sich Tag um Tag, und mit ihm leidet der ganze Leib der Kirche. Wir alle fühlen es täglich an dem Ort, an den uns die göttliche Vorsehung hingestellt hat. Unser Schmerz begleitet uns stündlich, und die ganze Kirche leidet mit.
Papa ist krank. Seine Krankheit ist gefährlich, weil sie zum Tode führt, wenn sie nicht rasch und gründlich behandelt wird. Sie hat bereits lebenswichtige Organe befallen. In diesen Stunden fällt uns als Glieder am Leibe Christi die grosse Aufgabe zu, den kranken Vater in Liebe mitzutragen und unter der Führung des Heiligen Geistes dafür zu sorgen, dass sich die Krankheit in unserem Verantwortungsbereich nicht weiter ausbreitet.
Papas Krankheit ist von anderer Art als sie vielleicht erscheint. Papa erscheint bisweilen als ein Mensch auf der Flucht vor der Krankheit und scheint ihre Schwere nicht im vollen Umfang zu erkennen. Er erinnert an Simon Petrus, als ihm der Herr auf der Via Appia begegnete und ihn fragte: "Quo vadis Petre?" Als Kinder leiden wir, denn wir fühlen, wie sehr wir den Vater brauchen, und weil wir uns in dieser Lage oft ohnmächtig fühlen. Ein Vater ist durch nichts zu ersetzen.
Papas Krankheit verunsichert. Eine Diagnose ist heikel, weil sie den Kindern eigentlich nicht zusteht, sondern nur gut geschulten Ärzten, letztlich Christus, dem Arzt der Seelen. Doch als Glieder am Leibe Christi fliesst in unseren Adern das Blut mit der Immunabwehr des sensus fidelium. Wir können das Haupt in seiner tödlichen Krankheit liebend begleiten, denn die Liebe kann zum Heilungsprozess beitrageb, baut auf, und fügt auch Zerbrochenes wieder zusammen.
Papas Krankheit erschüttert uns, während die Arche des Heils führungslos auf dem Meer dahintreibt. Das hat auch Papa erkannt, doch er scheint die Kraft nicht zu finden, das Steuerruder energisch in die Hand zu nehmen und die Kirche wieder nach der Sonne auszurichten, nach dem Leitstern der Wahrheit, und sie zu steuern nach den altbewährten Regeln guter Seemannskunst. So schlingert das Schifflein Petri weiter durch die Wogen und droht irgendwann an einer Klippe zu zerschellen.
Papa weiss um seine Krankheit, welche auch die Krankheit der Kirche ist. Deshalb bemüht er sich um Ärzte, um berühmte, wissenschaftlich geschulte Leute aus verschiedenen Disziplinen, von denen er sich Diagnose und Therapie erhofft. Doch es scheint, dass der Kranke sich von jenen Ärzten Heilung erwartet, vor denen unser Herr Seine Apostel eindringlich gewarnt hat, und je weiter das Krebsübel in der Kirche metastasiert, desto mehr liefert sich Vater jenen Therapisten aus, welche den Missionsauftrag unseres Herrn als die eigentlich Krankheit verunglimpfen und der Kirche - im Geist der Welt - eine Psychoanalyse verschrieben haben.
Papa ist krank, und nur er selbst kann sich dem wahren Arzt der Seelen liebend anvertrauen, nachdem er erkannt hat, dass alle Therapien nach der Menschen Art das Siechtum nur noch verschlimmern. Es ist hart für die Kinder, mitansehen zu müssen, welche Konsequenz die von Gott geschenkte Freiheit des menschlichen Willens gerade für ihn hat, die Gott nie zurücknehmen kann, ohne Sich Selbst sein Geschöpf selbst zu verraten, so wie es gedacht ist. Denn wenn die Krankheit vom Haupte ausgeht, muss auch die Heilung dort ansetzen, der Patient muss gesund werden WOLLEN. Als Kinder können wir das an seiner Stelle tun. Wir können aber für ihn beten, und das sollten wir mehr tun als bisher.
Hat Sich Gott nicht der Niedrigkeit seiner Magd erbarmt, die machtlos war, und der Kirche eine Mutter geschenkt? Deshalb dürfen wir als Kinder zur Mutter flehen, sie möge sich der schweren Krankheit Petri und seiner Kirche annehmen. Sie möge ihm die richtige Einsicht schenken und gute Chirugen schicken, prophetisch gesinnte Menschen, welche in der Lage sind, das Krebsübel auszumachen und es mutig herauszuschneiden. Maria wird sich als Mutter der Kirche um alles Weitere kümmern, auf dass die Kirche Gottes an Haupt und Gliedern erneuert werde.
Oremus pro pontifice!
Bild: Il passato inedito di Bergoglio: "Quando il Papa era di destra"