6. Jesus zieht, von großen Scharen begleitet, gegen den See Genesareth hin (Mark. 3, 7-12; Matth. 4, 25; 12, 15-22)
Jesus wusste es, entfernte sich von dort und zog sich mit seinen Jüngern zurück nach dem Meere hin, und eine große Schar aus Galiläa folgte ihm. Auch aus dem Gebiete der zehn Städte und von Judäa und von Jerusalem und von Idumäa und von jenseits des Jordans und aus der Umgebung von Tyrus und Sidon kamen sie, eine große Menge, zu ihm, weil sie von seinen Taten gehört hatten. Er sagte aber zu seinen Jüngern, es möchte ihm der Volksmenge wegen ein Schifflein zu Diensten stehen, damit sie ihn nicht erdrückten. Denn er heilte viele, so dass nun alle, die irgend eine Krankheit hatten, auf ihn einstürmten, um ihn zu berühren. Er heilte sie alle, gebot ihnen aber streng, ihn nicht offenbar zu machen. Auch die bösen Geister fielen, wenn sie seiner ansichtig wurden, vor ihm nieder und schrieen: „Du bist der Sohn Gottes!“ Er jedoch verbot ihnen streng, ihn offenbar zu machen. Damit das Wort des Propheten Isaias erfüllt würde, der da spricht: „Siehe, mein Knecht, den ich erkoren, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Völkern Recht verkünden. Er wird nicht streiten und nicht schreien, noch wird man auf den Straßen seine Stimme hören. Ein geknicktes Rohr wird er nicht brechen und einen glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er das Recht zum Siege bringt. Und auf seinen Namen werden die Völker hoffen.“
James Tissot (1836-1902): Jesus lehrt am Ufer des Sees (1899)