Mosebach: Benedikt XVI. hat wenig getan, um die Neue Liturgie zu reformieren
Das Motu Proprio „Summorum pontificum“ von 2007 war „ein erster ernsthafter Versuch, einen großen und für die ganze Kirche gefährlichen Fehler zu korrigieren“. Das sagte der Frankfurter Schriftsteller Martin Mosebach im Interview mit der „Tagespost“.
„Die in die Zeit weltweiter Revolutionen von 1968 unglücklich hineingeratene Liturgiereform nach dem II. Vatikanum hatte an vielen Orten eine dramatische Unsicherheit über den Charakter der Eucharistie entstehen lassen. Der Versuch, die bis dahin alleingültige Form der Eucharistie vollständig zu verdrängen, stellte einen Traditionsbruch dar, denn die Kirche hat niemals einen alten Ritus verboten.“
Früchte der Alten Messe: Kathedralen, Kunst und Kompositionen
Mosebach sieht den überlieferten Ritus als Fundament nicht nur der Kirche, sondern auch der Kultur. Die Alte Messe sei „der eigentliche Architekt unserer großen Kirchenbauten, er ist der Hervorbringer unserer Musik, Malerei und Skulptur“.
„Jede romanische Basilika, gotische Kathedrale, Barockkirche spricht von diesem Ritus, für den sie geschaffen worden ist – diese Bauten sind ohne den Ritus unverständlich.“
Die junge Generation kämpft für den alten Ritus
Mosebach sieht einen „Kampf um den alten Ritus“. Er habe vor fast einem halben Jahrhundert begonnen: „Seine ersten Verteidiger sind vielfach schon gestorben.“ Inzwischen würden ganz andere Generationen den Kampf fortführen.
„Wer sich heute für den überlieferten Ritus einsetzt, hat ihn in der Jugend meistens nicht erlebt, da gibt es also keinen Raum für Nostalgie.“
Mosebach, erklärt, dass die Kirche erst in zweiter Linie aus ihrer Doktrin und Moral lebt: „Jede einzelne Messe ist unendlich viel bedeutsamer als ein Wort des Papstes, und sei es noch so erleuchtet, und das gilt umso mehr, wenn sie in einer Form zelebriert wird, die zweifelsfrei offenbart, was sie enthält.“
Papst Franziskus brüskiert den lebenden Vorgänger
Wenn Papst Franziskus sagt, dass er keine „Reform der Reform“ wünscht, dann sieht Mosebach darin eine scharfe Absage an ein Herzensanliegen seines noch lebenden Vorgängers. Es sei eine Brüskierung des Emeritus:
„Wichtiger scheint mir, dass Papst Benedikt zwar schon als Kardinal von der Notwendigkeit einer ‚Reform der Reform‘ sprach, aber als Papst nur sehr wenig getan hat, um dieses Projekt zu präzisieren, geschweige denn mit seiner Realisierung zu beginnen.“
„Reform der Reform“ gegenwärtig undurchführbar
Mosebach fände eine Rückkehr zu den Beschlüssen der Liturgiekonstitution des Konzils für wünschenswert, aber „für gegenwärtig vollständig undurchführbar“. Das gelte auch dann, wenn ein zum Äußersten entschlossener Pontifex sie durchsetzen wollte. Es fehlten die Befehlsstrukturen, um gegen den Willen der Bischöfe eine weitreichende Reform durchzusetzen.
Das Wort von der „Reform der Reform“ sei „eigentlich immer nur ein schöner Traum gewesen“.
„Die in die Zeit weltweiter Revolutionen von 1968 unglücklich hineingeratene Liturgiereform nach dem II. Vatikanum hatte an vielen Orten eine dramatische Unsicherheit über den Charakter der Eucharistie entstehen lassen. Der Versuch, die bis dahin alleingültige Form der Eucharistie vollständig zu verdrängen, stellte einen Traditionsbruch dar, denn die Kirche hat niemals einen alten Ritus verboten.“
Früchte der Alten Messe: Kathedralen, Kunst und Kompositionen
Mosebach sieht den überlieferten Ritus als Fundament nicht nur der Kirche, sondern auch der Kultur. Die Alte Messe sei „der eigentliche Architekt unserer großen Kirchenbauten, er ist der Hervorbringer unserer Musik, Malerei und Skulptur“.
„Jede romanische Basilika, gotische Kathedrale, Barockkirche spricht von diesem Ritus, für den sie geschaffen worden ist – diese Bauten sind ohne den Ritus unverständlich.“
Die junge Generation kämpft für den alten Ritus
Mosebach sieht einen „Kampf um den alten Ritus“. Er habe vor fast einem halben Jahrhundert begonnen: „Seine ersten Verteidiger sind vielfach schon gestorben.“ Inzwischen würden ganz andere Generationen den Kampf fortführen.
„Wer sich heute für den überlieferten Ritus einsetzt, hat ihn in der Jugend meistens nicht erlebt, da gibt es also keinen Raum für Nostalgie.“
Mosebach, erklärt, dass die Kirche erst in zweiter Linie aus ihrer Doktrin und Moral lebt: „Jede einzelne Messe ist unendlich viel bedeutsamer als ein Wort des Papstes, und sei es noch so erleuchtet, und das gilt umso mehr, wenn sie in einer Form zelebriert wird, die zweifelsfrei offenbart, was sie enthält.“
Papst Franziskus brüskiert den lebenden Vorgänger
Wenn Papst Franziskus sagt, dass er keine „Reform der Reform“ wünscht, dann sieht Mosebach darin eine scharfe Absage an ein Herzensanliegen seines noch lebenden Vorgängers. Es sei eine Brüskierung des Emeritus:
„Wichtiger scheint mir, dass Papst Benedikt zwar schon als Kardinal von der Notwendigkeit einer ‚Reform der Reform‘ sprach, aber als Papst nur sehr wenig getan hat, um dieses Projekt zu präzisieren, geschweige denn mit seiner Realisierung zu beginnen.“
„Reform der Reform“ gegenwärtig undurchführbar
Mosebach fände eine Rückkehr zu den Beschlüssen der Liturgiekonstitution des Konzils für wünschenswert, aber „für gegenwärtig vollständig undurchführbar“. Das gelte auch dann, wenn ein zum Äußersten entschlossener Pontifex sie durchsetzen wollte. Es fehlten die Befehlsstrukturen, um gegen den Willen der Bischöfe eine weitreichende Reform durchzusetzen.
Das Wort von der „Reform der Reform“ sei „eigentlich immer nur ein schöner Traum gewesen“.