Weiß das Seine Eminenz nicht? - von Pater Franz Schmidberger FSSPX
Etwa 300 Zuhörer, darunter schätzungsweise siebzig Geistliche, verfolgten mit Interesse die halbstündige Präsentation. Anschließend beantwortete Kardinal Sarah Fragen von Journalisten.
Vorausgehend hatte Kardinal Müller in der Klosterkirche ein Pontifikalamt konzelebriert versus Deum, aber vollkommen in Deutsch, abgesehen vom lateinisch gesungenen Pater noster, mit den falschen Wandlungsworten bei der Kelchkonsekration: „für euch und für alle“.
Bei einer Frage über die Konzilsaussage in Nostra aetate zum Islam antwortete Kardinal Müller, es handle sich um eine Sachaussage, eine Art Selbstdarstellung dieser Religion. Diese Behauptung ist falsch.
Einerseits ist dies klar eine Aussage des Konzils selbst, andererseits muss die Aussage in Lumen gentium Nr. 16 mitberücksichtigt werden, wo es heißt, die Moslems beteten mit uns den einen Gott an („nobiscum Deum adorant unicum“). Weiß das Seine Eminenz nicht?
„Die Krise der Kirche ist eine Krise der Priester“, war eine der Kernaussagen in den Antworten von Kardinal Sarah. „Wir brauchen gute Priester, heiligmäßige Priester, die Zeugnis ablegen. In Rom gibt es 25.000 Priester und Ordensleute, aber man sieht sie nicht.“
Verständlicherweise konnte er sich im gegebenen Rahmen nicht so deutlich zur Amazonas-Synode und zum Synodalen Weg in Deutschland äußern, wie er dies wohl gerne getan hätte.
Was auffiel war die große Zahl jüngerer Leute, vor allem jüngerer Kleriker, die nach einem eindeutigen Glaubenszeugnis ihrer Hirten dürsten.
Aus der Montagsaussendung vom 25. November.