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„Die überlieferte Messe ist die Zukunft der Kirche“

Interview mit Pater Michael Wildfeuer, dem Geistlichen der Heilig-Geist-Kirche in Volkertshausen bei Singen, Deutschland.

Pater Wildfeuer, man hört von Ihnen ganz schreckliche Dinge, zum Beispiel, dass sie „mit dem Rücken zum Volk“ zelebrieren.
Pater Wildfeuer: „Mit dem Rücken zum Volk“? Die zeitgeistigen Katholiken reden so. Doch man könnte das auch von einer anderen Seite anschauen. Nach der allgemeinen Relativitätstheorie kann man jeden beliebigen Punkt des Weltalls zum Bezugspunkt des eigenen Koordinatensystems machen. Beim Zelebrieren der Messe wählen wir nicht irgendeinen Bezugspunkt wie zum Beispiel das Volk oder die Bänke im Kirchenschiff, sondern einen absoluten Punkt, der alle anderen relativiert: nämlich Gott selbst, genauer die leibliche Gegenwart Gottes im Tabernakel. Darum muss es heißen: Ich zelebriere mit dem Gesicht zu Gott.

Sind Sie der letzte der Mohikaner, der so denkt?
Pater Wildfeuer: Beileibe nicht. Nehmen wir zum Beispiel den Apostolischen Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Thomas E. Gullickson. Einige Priesterfreunde und meine Wenigkeit, hatten am 11. und 12. September in Sankt Pelagiberg (Kanton Thurgau) ein Treffen mit ihm. Er ist ein sehr gebildeter und – mit Verlaub – ein lässiger Amerikaner aus South-Dakota, etwa sechzig Jahre alt. Er sagte uns: „Die überlieferte Messe ist die Zukunft der Kirche.“ Unser Bezugspunkt ist zeitlos und gilt auch dann noch, wenn unsere dem flattrigen Zeitgeist nachhechelnden Zeitgenossen längst das Zeitliche gesegnet haben. Der Fortschritt ist auf unserer Seite. Wir sind in Wirklichkeit die Progressiven.

Da muss ich wirklich mal leer schlucken.
Pater Wildfeuer: Schlucken Sie ruhig.

Was gibt es Neues aus Ihrer zeitlosen Kapelle in Volkertshausen?
Pater Wildfeuer: Es entstand bei uns eine kleine, sehr gut harmonisierende Damenschola, darunter zwei Mädchen. Wir hatten eine wunderschöne Fronleichnamsprozession - klein, aber oho - von den Gläubigen mit inniger Liebe vorbereitet. Im Mai erglänzte unsere Kirche für eine Trauung in üppigem Blumenschmuck. Der Religionsunterricht mit den Mädchen bereitet mir viel Freude. Sie fragen so lebendig. Manchmal treffe ich mich mit ihnen zu einer abendlichen Fortbildungsrunde. Dabei kommt schon auch mal die eine oder andere Freundin mit. Am Schluss geht’s noch bei einer Pizza lustig her. Zu meinem Bedauern habe ich gerade keine Bubengruppe.

Auch ein Gottesmann ist wohl nicht nur auf Rosen gebettet?
Pater Wildfeuer: Das war mir schon vor meiner Priesterweihe klar. Aber weiter: Höhepunkte in Volkertshausen sind – wie nun schon lange - auch die Fortbildungsabende mit den Erwachsenen. Wir haben hochkarätige Vorträge von einem liturgisch und historisch äußerst gebildeten Geistlichen, Kaplan Stephan Maeßen, über die Heilige Messe. Nicht ohne Grund wird Kaplan Maeßen das Orakel vom Sankt Pelagiberg genannt. Weitere Themen waren die Homöopathie von dem Spezialisten Dr. Herbert Pfeiffer und ein Film über das berühmte Tuch von Manopello, gedreht von dem Leiter der katholischen Webseite Josanto, Herrn Reiner Müller. Danach sitzen wir, etwa 14 bis 18 Personen, noch in einer heiteren Imbißrunde beisammen.
Das größte Highlight – um in Ihrem Jargon zu sprechen – war, dass ich unsere Gemeinde nach einer 40-tägigen, innigen Vorbereitung am Fest Unbefleckte Empfängnis dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht habe. Die allerseligste Jungfrau hat diese Weihe in Fatima zu unserem Heil in dieser heillosen Zeit dringend gewünscht. Ihr Wunsch war uns Befehl.

Sie geben in einer Schweizer Schule Mathematikunterricht? Können Sie das überhaupt?
Pater Wildfeuer: Oh, ich habe einmal, in grauer Vorzeit, als meine Haare noch schwarz waren, in München und Augsburg die Staatsexamina für den Gymnasiallehrer in Mathematik und Physik abgelegt. Jetzt unterrichte ich nur ein paar Stunden in einer siebten Klasse.

Wollen Sie darüber etwas verraten?
Pater Wildfeuer: „Ich bin bei diesen Schülern ausnehmend gern. Mir geht’s darum, die Schüler durch Mathe im Denken zu schulen. Und sie machen langsam quasi alle richtig gut mit. Darf ich Ihnen ein Beispiel erzählen?“

Ich bitte darum.
Pater Wildfeuer: Ich mache da auch gern mal etwas, was über die Zahlen hinausgeht. Ich fragte: ‚Was ist unendlich minus eins (∞ - 1)?‘ Ein Schüler: „unendlich‘. Ich: ‚Richtig. Und was ist unendlich minus Tausend?‘ Schüler: ‚Auch unendlich.‘ Ich: ‚Sehr gut. Und jetzt, schaut, sage ich Euch, wie mir die Mathematik beim Beten hilft. Wenn ich bete, dann denke ich, Gott ist unendlich. Wenn ich ihn um eine Sache bitte und er gewährt sie mir, dann ist er immer noch unendlich, oder? So kann ich um zehn, hundert, tausend und noch mehr Sachen bitten und er bleibt immer unendlich, oder? Ich als Priester habe ja auch die Anliegen der Gläubigen und der ganzen Kirche vorzutragen. So was hören die Schüler auch mal gern.

Wie ich höre, sind Sie auch in der breiten Öffentlichkeit tätig.
Pater Wildfeuer: In der Tat. Unser neustes Projekt befasst sich mit dem Kirchenlehrer Laurentius von Brindisi (1569–1619). Er war nicht nur ein großer Wundertäter und Heiliger, sondern auch ein exzellenter Kenner der Heiligen Schrift in hebräisch, griechisch und anderen Sprachen, ferner der Kirchenväter und Konzilien. Laurentius hat eine Darstellung des Luthertums verfasst, drei große Folianten in Latein. Davon wurde nur etwas ins Italienische und Englische übersetzt. Wir haben Auszüge daraus zum ersten Mal ins Deutsche übertragen und jeden Samstag in einem Videobeitrag von etwa acht Minuten in gloria.tv veröffentlicht, bisher 48 Sendungen. Im Durchschnitt gab es 1000 Klicks aus Dutzenden von Ländern, es gab in der Regel gute, sachliche Kommentare und eine rege geistige Beteiligung, gerade zu den aktuellsten Fragen wie Zölibat, Priestertum, Realpräsenz, gemeinsames Abendmahl.
Wir konnten mit dem Kirchenlehrer im Rücken die unverfälschte Lehre der heiligen katholischen Kirche darstellen und verteidigen, auch gegen Bischöfe und Kardinäle, ja auch gegen die Päpste Benedikt XVI. und Franziskus. Die Reihe geht noch bis Ende des Jahres.

Was, die Päpste wissen nicht mehr, was katholisch ist?
Pater Wildfeuer: Oft sieht es so aus. Ich habe 2004 in Rom dokumentarisch erklärt, dass ich den Papst anerkenne, aber alle konziliaren und nachkonziliaren Lehren, die mit dem überlieferten Lehramt nicht übereinstimmen, ablehne. Das wurde vom Vatikan akzeptiert. Darum bin ich kirchenrechtlich gut abgesichert. Von diesem verbrieften Recht konnte und musste (!) ich leider in diesem Jahr regen Gebrauch machen. Es hat keine kirchliche Behörde etwas dagegen vorgebracht. Ich habe Anfang September bei Erzbischof Stephan Burger von Freiburg um eine Audienz gebeten. Seine Sekretärin hat mir auch persönlich am Telefon im Namen des Würdenträgers zugesagt. Bis heute hat sich jedoch niemand gemeldet.
Vered Lavan
@archangelus & @Laurentius von Brindisi - Pseudo Traditionalismus - Dr. Gregorius Hesse - Hw. Dr. Dr. Gregorius Hesse erklärt dies wunderbar.
SvataHora
Das ist ja sehr interessant mit dieser Heilig-Geist-Kirche in Volkertshausen. Ob die kleine Gemeinde wohl auch eine Internetpräsentation hat? Wäre in unseren digitalen Zeiten sehr vonnöten. - Ich habe einige Jahre Pater Wildfeuer als seeleneifrigen Priester bei der Priesterbruderschaft St. Pis X. erlebt. Ich war seinerzeit noch gar nicht konvertiert. Doch das Wirken des HH Paters hat tiefe Spuren …Mehr
Das ist ja sehr interessant mit dieser Heilig-Geist-Kirche in Volkertshausen. Ob die kleine Gemeinde wohl auch eine Internetpräsentation hat? Wäre in unseren digitalen Zeiten sehr vonnöten. - Ich habe einige Jahre Pater Wildfeuer als seeleneifrigen Priester bei der Priesterbruderschaft St. Pis X. erlebt. Ich war seinerzeit noch gar nicht konvertiert. Doch das Wirken des HH Paters hat tiefe Spuren in mir hinterlassen. Er war bei den Gläubigen sehr beliebt mit seiner " volksnahen" Art, die aber ganz auf der Linie der katholischen Tradition war. Er war natürlich auch ein sehr gern gehörter Prediger, der es verstand, die Zuhörer mit der ungeschmälerten Lehre der Kirche in den Bann zu ziehen. Leider verließ Pater Wildfeuer ca. 2003 (weiß nicht mehr genau) die FSSPX und schloss sich den Servi Iesu et Mariae an. Fortan wirkt in dieser Gemeinde (FSSPX) ein Pater aus dem Priesterseminar in Zaitzkofen. Er ist Franzose und hat trotz seines fast perfekten Deutsch einen unglaublichen französischen Akzent und nuschelt sehr, so dass seine zweifellos guten Predigten oft sehr ermüdend sind. - Pater Wildfeuer durfte ich dann noch einigemale auf dem Lixhof bei Crailsheim erleben, wo die Servi eine Schar von Gläubigen betreuten, die dem banalen Treiben ihrer Heimatgemeinden entflohen sind und auf dem Lixhof Zuflucht fanden. Es wurde eine große Kapelle erbaut mit drei neugotischen Altären, die aus holländischen Gotteshäusern nach dem 2. Vatikanum ausrangiert wurden. Es war eine blühende Gemeinde mit vielen Jugendlichen, die begeistert bei der Sache waren. Doch 2007 setzte Bischof Fürst aus Rottenburg-Stuttgart den hl. Messen auf dem Lixhof ein Ende. Es durften dort keine Gottesdienste mehr gehalten werden - auch nicht im "neuen Ritus". Was aber letztendlich wirklich der Gemeinde auf dem Lixhof den Garaus machte, konnte ich bis heute nicht erfahren. Von allen Seiten nur unbefriedigende Begründungen. Selbst das Pfarrsekretariat im nahen Stimpfach hielt sich eher bedeckt. Jedenfalls wurde diese Gemeinde leider regelrecht zerschlagen und die Gläubigen in alle Winde verstreut. - Dass Pater Wildfeuer nun in Volkertshausen eine neue Tradigemeinde um sich schart freut mich sehr. Wäre interessant zu wissen, ob HH Wildfeuer noch bei den Servi ist. - Falls jemand Genaueres weiß, würde ich mich über infos freuen, wenn nötig auch via PN.
archangelus
P. M. Wildfeuer an @HerzMariae: HerzMariae frägt, warum ich von meinem Recht, die falschen neuen Lehren ablehnen zu dürfen, Gebrauch machen MUSSTE. Sie ist demnach mit mir einig, dass auch Ratzinger/Benedikt XVI. Falsches lehrte. Dies vorausgesetzt, berufe ich mich auf den hl. Thomas v. A., S. Th. II-II,33,4, ad 2: „Man muss wissen: Wo eine Gefahr für den Glauben drohte, müssten die Prälaten …Mehr
P. M. Wildfeuer an @HerzMariae: HerzMariae frägt, warum ich von meinem Recht, die falschen neuen Lehren ablehnen zu dürfen, Gebrauch machen MUSSTE. Sie ist demnach mit mir einig, dass auch Ratzinger/Benedikt XVI. Falsches lehrte. Dies vorausgesetzt, berufe ich mich auf den hl. Thomas v. A., S. Th. II-II,33,4, ad 2: „Man muss wissen: Wo eine Gefahr für den Glauben drohte, müssten die Prälaten sogar öffentlich von den Untergebenen zurecht gewiesen werden.“

Aristoteles hat gesagt: "Plato ist mir Freund, aber mehr Freundin ist mir die Wahrheit." So sympathisch mir die Bayern sind (bin ja selber einer, wenn auch "nur" aus Augsburg), unvergleichlich sympathischer ist mir die Wahrheit. Deshalb muss über Ratzinger/Benedikt XVI. gesagt werden:

Und eine Gefahr für den Glauben besteht bei Ratzinger/Benedikt XVI. in höchstem Maße. Er war einer der Hauptmotoren, die auf dem Vat. II in Lumen Gentium Nr. 8 die Ersetzung des est durch das subsistit in vorangetrieben haben. Nicht mehr Die Kirche Jesu Christi ist die katholische Kirche, sondern die Kirche Jesu Christi subsistiert in der katholischen Kirche.

Ratzinger selbst spricht von der „Reduktion des Absolutheitsanspruches“ der Kirche (J. Ratzinger. „Theologische Aufgaben und Fragen bei der Begegnung lutherischer und katholischer Theologie nach dem Konzil“; Vortrag, den der Autor am 24.2.1966 auf dem Liebfrauenberg im Elsass gehalten hat, abgedruckt in J. Ratzinger: „Das neue Volk Gottes“, Düsseldorf 1969, S. 236).

Die Identität der katholischen Kirche wurde damit aufgeweicht und d. h. in der Konsequenz zerstört. Die Absolutheit Jesu Christi und Seiner einzigen Kirche ist der Eckstein, auf dem der wunderschöne, herrliche Dom der katholischen Glaubenslehre ruht. Ihn antasten, heißt, das Gebäude ins Wanken bringen; und dies erleben wir seit dem Vat. II.

Wer dies genauer studieren will: Dr. Wolfgang Schüler hat dies in seinem Buch "Benedikt XVI. und das Selbstverständnis der katholischen Kirche", Wiesbaden, 2008, in wunderbarster logischer Klarheit dargelegt, ähnlich auch in seinem Buch "Die Elemente-Ekklesiologie, Wie das II. Vatikanum die Identität der Kirche Jesu Christi mit der römischen Kirche aufhebt", Bobingen, 2015. Höchst empfehlenswert.
Theresia Katharina
@Vered Lavan Das ist ganz zutreffend analysiert!!!!
Gottfried von Bouillon
Wo kann man den die Messzeiten der Weihnachtstage für Volkertshausen finden???
Bethlehem 2014
Liebe @Tradition und Kontinuität! - Die Hölle hat etwas mit der Freiheit zu tun: gäbe es sie nicht, wäre der Mensch nicht wirklich frei, sich gegen ihn entscheiden zu können. -
Natürlich wäre es denkbar, daß die Möglichkeit zur Hölle besteht, sie aber nicht genutzt würde. (Das wäre gegen das "Sparsamkeitsprinzip" des Hl. Thomas von Aquin - aber lassen wir das hier...)
Also: Hölle könnte demnach …Mehr
Liebe @Tradition und Kontinuität! - Die Hölle hat etwas mit der Freiheit zu tun: gäbe es sie nicht, wäre der Mensch nicht wirklich frei, sich gegen ihn entscheiden zu können. -
Natürlich wäre es denkbar, daß die Möglichkeit zur Hölle besteht, sie aber nicht genutzt würde. (Das wäre gegen das "Sparsamkeitsprinzip" des Hl. Thomas von Aquin - aber lassen wir das hier...)
Also: Hölle könnte demnach leer sein, wäre da nicht die Prophezeiung Jesu (Jesus ist auch Prophet!!!): "Dort wird (!) Heulen und Zähneknirschen sein!" (Mt 13, 42 und 25, 30) -
Es gehört übrigens zur Gerechtigkeit (und Gott ist gerecht!), daß einer unendlichen Beleidigung Gottes eine unendliche Strafe entspricht!
Klaus Elmar Müller
Verehrte @Tradition und Kontinuität, Sie haben Recht: Ein Abbüßen in der Hölle geht gar nicht. Die Sache ist nur die: Die Menschen in der Hölle hassen Gott und könnten seine Heiligkeit nicht aushalten. Möglicherweise sind "die Flammen der Hölle" die Erinnerung der Verdammten an die Begegnung mit Gottes Liebesfeuer. Gott ist ja mehr als eines von vielen jenseitigen "Phänomenen".
Tradition und Kontinuität
@Klaus Elmar Müller
Was mich an der Formulierung von Pater Wildfeuer stört, ist nicht seine Aussage, dass man Papst Benedikt kritisieren könne, das kann man durchaus, wenn auch nicht unbedingt in den von ihnen angeführten Punkten (außer dem dritten). Mich hat schockiert, dass er Benedikt und Franziskus in diesem Zusammenhang in einem Atemzug nennt, also praktisch auf eine Stufe stellt. Das ist …Mehr
@Klaus Elmar Müller
Was mich an der Formulierung von Pater Wildfeuer stört, ist nicht seine Aussage, dass man Papst Benedikt kritisieren könne, das kann man durchaus, wenn auch nicht unbedingt in den von ihnen angeführten Punkten (außer dem dritten). Mich hat schockiert, dass er Benedikt und Franziskus in diesem Zusammenhang in einem Atemzug nennt, also praktisch auf eine Stufe stellt. Das ist sehr wohl ein Seitenhieb, im Sinne von "der ist auch nicht besser als Franziskus". Zu den einzelnen Punkten: Ich sehe auch keinen Sinn in der Hölle. Pädagogisch ist diese Strafe nutzlos, da sich der Schuldige nicht mehr bessern kann. Zur Abwehr von Schaden ist sie nach der Wiederkunft Christi auch überflüssig, da die Gerechten dann nicht mehr fallen können. Natürlich ist es gerecht, dass der Sünder für seine bösen Taten büßen muss. Aber warum ewig, selbst dann, wenn alle "Tränen getrocknet sind"? Das alles übersteigt mein Fassungsvermögen, und ich finde es legitim, dass sich Theologen darüber Gedanken machen (mehr hat Professor Ratzinger auch nicht getan). Zu Punkt zwei: es ist das große Verdienst von Josef Ratzinger, zu zeigen, dass das Konzil keinen Bruch mit der Tradition darstellt. Auch für mich gibt es da eine eindeutige Kontinuität. Was sich zur Zeit in Rom abspielt könnte man schon eher als einen Bruch bezeichnen. Bei Punkt drei bin ich derselben Meinung wie Sie.
Carlus
1. die überlieferte Messe geht in ihrer Struktur im lateinischen Ritus wie in den Riten der Ostkirchen der einen, heiligen Katholischen und Apostolischen Kirche auf die Apostel und durch diese auf Jesus Christus zurück,
2. Dieser Ritus ist die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Heiligen Mutter Kirche,
3. hätte es nicht Priester und Ordensgemeinschaften gegeben die diesen Ritus weiter gepflegt …Mehr
1. die überlieferte Messe geht in ihrer Struktur im lateinischen Ritus wie in den Riten der Ostkirchen der einen, heiligen Katholischen und Apostolischen Kirche auf die Apostel und durch diese auf Jesus Christus zurück,

2. Dieser Ritus ist die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Heiligen Mutter Kirche,

3. hätte es nicht Priester und Ordensgemeinschaften gegeben die diesen Ritus weiter gepflegt und gefeiert haben und feiern, dann wäre die Welt bereits kurz nach 1969 im Meer der Sünden erstickt, vom NOM kam kein Heil, kommt kein Heil und wird kein Heil kommen,
3.1. ich erinnere an den Heiligen Pfarrer von Ars, der in seiner Katechese weissagend erklärt hat, die Welt könne keinen Tag ohne Heiliges Messopfer mehr bestehen.

4. Danken wir der Allerheiligsten Dreifaltigkeit für die unermüdlichen Priester die ihrem Auftrag und dem Heiligen Messopfer treu geblieben sind. Diese schenkt in ihrem Wirken durch den ewigen Hohenpriester weiterhin das Heil, welches seit dem 1. Pastoralkonzil und Gründungskonzil von Besetzter Raum, die Vernichtung des katholischen Glauben verhindert haben.
Vered Lavan
Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung, die im NOM innerhalb der letzten 1-2 Jahre immer enttäuschender wurde, kann ich nur sagen, dass ich mich auch umorientiert habe & jetzt der Überlieferte Messritus mein Lebensmittelpunkt geworden ist! Volkertshausen ist für mich zu weit weg, aber hier habe ich etwas in der Nähe gefunden: fsspx.de/de/content/3275.
Klaus Elmar Müller
Zu @Tradition und Kontinuität: Papst Benedikt verehrend, seine liebenswürdige Person und von Liebe durchtränkte Theologie, dankbar für die Befreiung der Tridentinischen Messe aus der scheinbaren Schmuddelecke, sein Misstrauen für die Assisi-Treffen anerkennend, hier doch auch drei Kritikpunkte: 1. In seiner "Eschatologie" erklärt Prof. Ratzinger genial und in einem spannenden Hin und Her, wie …Mehr
Zu @Tradition und Kontinuität: Papst Benedikt verehrend, seine liebenswürdige Person und von Liebe durchtränkte Theologie, dankbar für die Befreiung der Tridentinischen Messe aus der scheinbaren Schmuddelecke, sein Misstrauen für die Assisi-Treffen anerkennend, hier doch auch drei Kritikpunkte: 1. In seiner "Eschatologie" erklärt Prof. Ratzinger genial und in einem spannenden Hin und Her, wie man es nirgendwo sonst lesen kann, warum die Hölle theologisch sinnvoll ist, spielt aber zum "guten" Schluss (wie der Erwachsenenkatechismus der deutschen Bischöfe und wie Hans-Urs von Balthasar) mit der Möglichkeit, dass die Hölle "leergeliebt" wäre, so, als läge es an Gottes Liebe und nicht am endgültigen freien Entscheid des Menschen, dass es die Hölle gibt - übrigens: Die Dämonen, sind sie auch in den Himmel geliebt (wenn Gott doch die Liebe ist), sprechen sie ihr "Pater peccavi" wie Carl Orff esoterisch in seinem Ludus von der Endzeit darstellte? 2. Das Konzil in der Interpretation der Kontinuität zu deuten, nicht in der des Bruches, ist leider, man verzeihe mir den arroganten Klang, Stubengelehrtentum, weil die kirchliche Realität eines ist: Brüche und Bruch und täglich neue Brüche. 3. Die (meines kargen Wissens spätantike) sog. Tridentinische Messe ist nicht die Sonderform des römischen Ritus, sondern ihr Eigentliches. Der Novus Ordo ist eine von Benedikt XVI. ja selbst zu Recht analysierte und getadelte Schreibtisch-Kreation (und Degeneration des römischen Ritus). Dennoch halte ich Papst Benedikt XVI. für einen hochspirituellen und grundgütigen Menschen, der so viel Demütigungen erfuhr, dass man ihn getrost für einen Heiligen halten darf.
Tesa
Das ist so typisch für diese Konzils-Wölfe im Hirtenpelz: "Ich habe Anfang September bei Erzbischof Stephan Burger von Freiburg um eine Audienz gebeten. Seine Sekretärin hat mir auch persönlich am Telefon im Namen des Würdenträgers zugesagt. Bis heute hat sich jedoch niemand gemeldet."
Sancta
Pater Wildfeuer ist ein wunderbarer Priester, kenne ihn sehr gut 👍
Eugenia-Sarto
Das ist katholisch. Wer kann: auf nach Volkertshausen!
Tesa
Dieses Interview ist verheißungsvoll wie das Weihnachtsfest selbst.
Raffi1122
@Tradition und Kontinuität
Das war kein Seitenhieb, sondern ist eine Tatsache.
Raffi1122
Antwort 1 absolut genial! 👏
Vorletzte und letzte Antworten sind auch höchst interessant.
Tradition und Kontinuität
Sehr gut!... Bis auf den Seitenhieb gegen Papst Benedikt. Darum auch kein "gefällt mir", was ich für den Rest des Artikels liebend gern gegeben hätte.