[LJ 59] Das Leben Jesu nach den vier Evangelisten
10. Der Hauptmann von Kapharnaum
(Luk. 7, 1-10; Matth. 8, 1. 5-13)
[ Christus und der Centurio - Paolo Veronese (1528-1588) - Museo Nacional del Prado - With permission for private, non-commercial use ]
Als er nun alle seine Reden vor dem Volke vollendet hatte, stieg er vom Berge hinab und ging, von einer großen Volksmenge begleitet, hinein nach Kapharnaum. Der Knecht eines Hauptmannes aber, der demselben sehr wert war, lag krank; er war gelähmt, litt heftige Schmerzen und war am Sterben. Da jener nun von Jesus gehört hatte, schickte er Älteste der Juden zu ihm und ließ ihn bitten, er möchte kommen und seinen Knecht gesund machen.1) Als diese zu Jesus kamen, baten sie ihn inständig und sagten: „Er ist es wert, dass du ihm dieses gewährst; denn er liebt unser Volk, und die Synagoge hat er uns gebaut.“ Jesus antwortete: „Ich will kommen und ihn gesund machen“, und machte sich mit ihnen auf den Weg. Als er nicht mehr weit von dem Hause entfernt war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: „Herr, bemühe dich nicht; denn ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach. Darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig erachtet, zu dir zu kommen, aber sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird gesund. Denn auch ich bin ein Mann, der unter Befehlen steht und Soldaten unter sich hat. Sage ich nun zu dem einen: Geh! so geht er, und zu einem andern: Komm! so kommt er, und zu meinem Knechte: Tu das! so tut er’s.“
Als Jesus das hörte, staunte er, wandte sich um und sprach zu den Scharen, die ihn begleiteten: „Wahrlich, ich sage euch, nicht einmal in Israel habe ich so großen Glauben gefunden. Ich sage euch aber: Viele werden vom Aufgang und Niedergang kommen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreiche zu Tische sitzen; die Kinder des Reiches aber werden hinausgestoßen werden in die Finsternis draußen; dort wird Weinen und Zähneknirschen sein.“
Dem Hauptmanne aber ließ Jesus sagen: „Wie du geglaubt hast, so geschehe dir.“ Zu derselben Stunde wurde der Knecht, der krank gewesen, gesund.
Als die Abgesandten wieder nach Hause kamen, fanden sie ihn gesund.
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1) Der Hauptmann hat den Ältesten ohne Zweifel nur den Auftrag gegeben, dem Heilande zu sagen, was wir Matth. 8, 6 lesen: "Herr, mein Knecht liegt zu Hause gelähmt und leidet arge Schmerzen," nicht aber, ihn zu bitten, er möchte k o m m e n ; denn da er sich für unwürdig hielt, selbst vor dem Heilande zu erscheinen, so hielt er sich noch weit mehr für unwürdig, daß der Heiland zu ihm komme. Die Ältesten aber meinten im Sinne des Hauptmanns zu handeln, wenn sie den Heiland bäten, zu dem Kranken zu kommen, und der hl. Lukas berichtet die Bitte so, wie sie von den Ältesten gestellt wurde.
(Luk. 7, 1-10; Matth. 8, 1. 5-13)
[ Christus und der Centurio - Paolo Veronese (1528-1588) - Museo Nacional del Prado - With permission for private, non-commercial use ]
Als er nun alle seine Reden vor dem Volke vollendet hatte, stieg er vom Berge hinab und ging, von einer großen Volksmenge begleitet, hinein nach Kapharnaum. Der Knecht eines Hauptmannes aber, der demselben sehr wert war, lag krank; er war gelähmt, litt heftige Schmerzen und war am Sterben. Da jener nun von Jesus gehört hatte, schickte er Älteste der Juden zu ihm und ließ ihn bitten, er möchte kommen und seinen Knecht gesund machen.1) Als diese zu Jesus kamen, baten sie ihn inständig und sagten: „Er ist es wert, dass du ihm dieses gewährst; denn er liebt unser Volk, und die Synagoge hat er uns gebaut.“ Jesus antwortete: „Ich will kommen und ihn gesund machen“, und machte sich mit ihnen auf den Weg. Als er nicht mehr weit von dem Hause entfernt war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: „Herr, bemühe dich nicht; denn ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach. Darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig erachtet, zu dir zu kommen, aber sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird gesund. Denn auch ich bin ein Mann, der unter Befehlen steht und Soldaten unter sich hat. Sage ich nun zu dem einen: Geh! so geht er, und zu einem andern: Komm! so kommt er, und zu meinem Knechte: Tu das! so tut er’s.“
Als Jesus das hörte, staunte er, wandte sich um und sprach zu den Scharen, die ihn begleiteten: „Wahrlich, ich sage euch, nicht einmal in Israel habe ich so großen Glauben gefunden. Ich sage euch aber: Viele werden vom Aufgang und Niedergang kommen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreiche zu Tische sitzen; die Kinder des Reiches aber werden hinausgestoßen werden in die Finsternis draußen; dort wird Weinen und Zähneknirschen sein.“
Dem Hauptmanne aber ließ Jesus sagen: „Wie du geglaubt hast, so geschehe dir.“ Zu derselben Stunde wurde der Knecht, der krank gewesen, gesund.
Als die Abgesandten wieder nach Hause kamen, fanden sie ihn gesund.
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1) Der Hauptmann hat den Ältesten ohne Zweifel nur den Auftrag gegeben, dem Heilande zu sagen, was wir Matth. 8, 6 lesen: "Herr, mein Knecht liegt zu Hause gelähmt und leidet arge Schmerzen," nicht aber, ihn zu bitten, er möchte k o m m e n ; denn da er sich für unwürdig hielt, selbst vor dem Heilande zu erscheinen, so hielt er sich noch weit mehr für unwürdig, daß der Heiland zu ihm komme. Die Ältesten aber meinten im Sinne des Hauptmanns zu handeln, wenn sie den Heiland bäten, zu dem Kranken zu kommen, und der hl. Lukas berichtet die Bitte so, wie sie von den Ältesten gestellt wurde.