„Wir sind auf dem Weg zur Versklavung“
Ihr Video-Interview mit dem religionsfernen Auf1.tv im Februar wurde in kirchlichen Kreisen sehr beachtet. Wie kam es zum Interview?
Das Interview ist auf wundersame Weise zustande gekommen, nämlich über die Initiative „Österreich betet“. Eine Freundin hatte mir erzählt, dass Hans-Jörg Karrenbrock, der als Sprecher bei AUF1 tätig ist und in der Corona-Zeit in Eigenregie mehrere großartige, kritische Video-Statements veröffentlicht hat (zu „Es ist doch nur …“), ebenso wie ich in der Steiermark wohnt und da mitbetet. Darauf lud ich Herrn Karrenbrock zu einem Gespräch zu mir nach Hause ein. Wir fanden viele gemeinsame Sichtweisen. Als ich ihm von meinem Bestreben um ein Interview bei AUF1 erzählte, bot er mir seine Vermittlung an. Am Tag danach lud mich Herr Magnet zu dem Interview nach Linz ein.
Was wollten Sie mit dem Interview erreichen?
Es ging mir darum, die Rolle der Kirche in der Corona-Krise näher zu beleuchten. Wer das Geschehen der letzten drei Jahre analysiert, der merkt, dass alle noch so fundierte medizinische, rechtliche und politische Kritiken am Narrativ zu wenig sind, um diese Krise zu erklären und zu bewältigen. Ohne eine spirituelle und religiöse Wende werden wir das nicht schaffen.
Wie war das Interview?
Mich hat angenehm überrascht, wie aufgeschlossen und offenherzig Herr Magnet, dem dieses „Defizit“ ebenfalls bewusst war, dabei auftrat und auch Tabuthemen zu Familie und Gesellschaft Raum gab. Das Interview bot Gelegenheit, mehrere Punkte aufzuzeigen bzw. anzuregen.
Welche?
1) Den innerkirchlichen Widerstand gegen die katastrophale Linie der österreichischen Bischöfe in Form von Offenen Briefen, Gebetsaktionen wie „Österreich betet“ und einem Zusammenschluss von 130 Priestern (Home | Priester 22).
2) Die Eckpunkte einer Kultur des Lebens, die sich dem tödlichen Transhumanismus der Globalisten entgegenstellt und das menschliche Leben vom Beginn der Empfängnis bis zum natürlichen Tod nicht nur wie bisher mit den Lippen verteidigt, sondern mit Hand, Hirn und Herz.
3) Den Anstoß für weitere Interviews von AUF1 mit Vertretern anderer Religionen (bisher katholische und evangelische Kirche, Islam)
Hat das Interview etwas ausgelöst?
AUF1 hat das Interview zum Anlass genommen, verstärkt über religiöse und Lebensschutz-Themen zu berichten, wofür ich dem gesamten wertschätzend und professionell agierenden AUF1-Team ausgesprochen dankbar bin.
Sie haben auch über den "Transhumanismus" gesprochen. Was ist das?
Laut Wikipedia ist „Transhumanismus eine philosophische Denkrichtung, die die Grenzen menschlicher Möglichkeiten, intellektuell, physisch oder psychisch, durch den Einsatz technologischer Verfahren erweitern will“. Die größenwahnsinnigen Globalisten, die das propagieren, sehen den Menschen als Maschine an, die sie steuern und kontrollieren und mit Impfungen programmieren wollen. Sie lehnen Gott, Kirche und Seele ab und wollen selbst Gott spielen. Wozu das unweigerlich führen wird, lässt sich in der Bibel und in den Geschichtsbüchern nachlesen.
Sie sprechen von drei österreichischen Schandgesetzen.
Um den Transhumanismus besser zu verstehen, muss man die Quellen identifizieren, die diese Ideologie seit vielen Jahrzehnten vorbereitet haben und jetzt trockengelegt werden müssen. Es gibt einen roten Faden durch die drei „Schandgesetze“, die Fristenregelung für die Kindesabtreibungen (1975), das Krankenanstaltengesetz für die Organentnahmen (1983) und den Impfzwang (2022), nämlich die Verfügungsgewalt über Mitmenschen und deren Körper. Diese Verfügungsgewalt geht bis zur Tötung. Sie hat bei den Lebensrändern begonnen (Geburt und Sterben) und hat sich mit dem Impfzwang fortgesetzt. Wer die ungeborenen Kinder und die Sterbenden nicht verteidigt, darf sich nicht wundern, wenn er selbst als nächstes an der Reihe ist.
Welches ist das schändlichste der Schandgesetze?
Am schlimmsten sind die Kindesabtreibungen. Seit der Beschlussfassung der sogenannten Fristenregelung 1975 ist eine regelrechte Kindertötungsindustrie entstanden. Österreich zählt mittlerweile zu den Ländern mit der höchsten Kinderabtreibungsdichte pro Einwohner in Europa. Diese liefert u.a. die für die Transhumanismus- und Impf-Forschung unverzichtbaren Babykörperzellen.
Andere Auswirkungen?
Durch die massenweisen Kindestötungen der letzten 50 Jahre (rund 1,5-2,0 Mio Kinder) ist eine Bevölkerungslücke entstanden. Die Einwanderer dienen als "Ersatz" für die getöteten Babys. Wenn die massenhaften Kindesabtreibungen aufhören, hören auch die Masseneinwanderung und der Handel mit menschlichen Körperzellen auf.
Wohin marschieren wir?
Wenn wir so weiter machen wie bisher, ist der Weg zu Unmenschlichkeit und Versklavung vorgezeichnet. Der Kern der Sache ist eine gesellschaftliche Entscheidung: Die Wahl zwischen „Segen und Fluch, Leben und Tod“ (Dtn 30,15), zwischen einer Barbarei des Todes und einer Kultur des Lebens. Es ist zu wenig, die Transhumanismus-Ideologie abzulehnen, sondern es geht darum, auf dem Pfad der Kultur des Lebens voranzuschreiten.
Wie sieht das aus?
Die Forderung nach der Unantastbarkeit des menschlichen Lebens (Körpers) von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Tod. Dies allerdings nicht als bloßes Blabla wie bisher, sondern als ein Bündel glasklarer politischer und kirchlicher Maßnahmen. Diese Auseinandersetzung, diesen geistigen Kampf meine ich mit der „Entscheidungsschlacht“, auf die wir meines Erachtens zusteuern.
Gibt es wirklich eine breite Front der Barbarei des Todes?
So scheint es. Die Globalisten haben ausgehend von den USA seit Jahrzehnten die internationalen Institutionen wie WHO, UNO, EU, die ehemaligen Medien und Behörden unterwandert und sind dabei top down vorgegangen, d.h. zuerst die Chefs, dann das Personal. Sie haben konformistische Politiker, Medien- und Wirtschaftslenker ausgebildet, die dank globaler Netzwerke in Positionen gehievt wurden, die für diese normalerweise unerreichbar gewesen wären.
Gibt es konkrete Namen?
Denken wir an Young Global Leader oder den lebensunerfahrenen, aalglatten Maturanten und Studienabbrecher Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz oder an den senilen US-Präsident Biden.
Was ist der Plan der Globalisten?
Sie haben Ideologien implementiert, die die Familie und die Gesellschaft zerstören sollen, um sich dann als Welt-Retter aufspielen zu können.
Beispiele?
Corona. Das war eine Art Grippewelle, die mit perfidesten Mitteln zu einer "Pandemie" aufgebauscht wurde. Nicht zuletzt war das eine Pandemie der Korruption. Es war interessant zu sehen, wer sich auf dieser Welt in den letzten Jahrzehnten hat kaufen lassen und um des eigenen Vorteils willen alle Unmenschlichkeiten mitgemacht hat. „Geld regiert die Welt“, „wes Brot ich ess, des Lied ich sing“, etc. Wir konnten alle miterleben, wozu der seelenlose Kapitalismus, der nackte Materialismus, verbunden mit Skrupellosigkeit und Gottlosigkeit, letztendlich führt.
Und die Bischöfe?
An diesem Punkt bin ich noch immer fassungslos, denn unsere Bischöfe und die meisten Priester haben offensichtlich weder aus unserer Geschichte, noch aus den letzten drei Jahren etwas gelernt. Sie sind immer noch von allen guten Geistern verlassen. Noch immer unterstützen sie im Gleichschritt die unmenschlichen und willkürlichen Corona-Maßnahmen der Regierung. Noch immer haben sie kein Gespür für das Böse, kein Herz für die Unmenschlichkeit, keinen Geist für die Verlogenheit, die allen diesen Maßnahmen innewohnt.
Sprechen Sie aus eigener Erfahrung?
Aus dem Kontakt mit mehreren impffreien Priestern weiß ich um die Härte und Unbarmherzigkeit, mit der sowohl Äbte als auch Bischöfe gegen ihre Mitbrüder vorgegangen sind, um Mobbing, Drohung, Vernaderung, Dialogverweigerung, kurzum einem Verhalten, das dem der Politiker um nichts nachsteht. Obwohl den kirchlichen Leitern auch das medizinische Detailwissen fehlt, machen sie sich dennoch zu Handlangern korrupter, geldgieriger Pharmafirmen und gewissenloser Politiker und lassen diesen und nicht Gott das letzte Wort.
Sie sprechen von Verrat.
Jawohl, für mich ist das alles Verrat an den Gläubigen, die in der Krise im Stich gelassen werden, Verrat an den Priestern, die sie unter Bezug auf deren Gehorsamsgelübde zu einer Covid-Injektion drängen wollen und letztlich Verrat an Gott, wenn sie wie damals die Israeliten in der Wüste um das Goldene Kalb der Covid-Injektion tanzen. Und für ihr systemkonformes Verhalten (s. Impfaktion im Stephansdom) haben sie auch noch Geld genommen.
Einen Judas gibt es immer...
Damals hat es unter den Aposteln einen Judas gegeben. Heute verraten viele Priester Jesus in ihren Mitmenschen, weil sie komplett die Orientierung verloren haben, ähnlich wie damals die Pharisäer. Mein Aufruf zu einer strikten Trennung von Politik und Kirche, einer Umkehr inklusive Reue und Entschuldigung sowie einer schonungslosen Aufarbeitung der Geschehnisse ohne Ansehen der betroffenen Personen ist nach wie vor aktuell.
Die Globalisten werden sich nicht entschuldigen. Sie wühlen weiter. Stichwörter: bargeldlose Gesellschaft, 15min. Stadt, neue „Pandemie“, Klimagesetze. Sind wir darauf vorbereitet?
Stimmt, die Globalisten und ihre Helfershelfer werden das nicht tun, sie werden nur versuchen, uns hinzuhalten, einzuschüchtern und auseinanderzudividieren. Wir sind sicher besser vorbereitet als noch vor Corona 2020, jedoch noch nicht ausreichend. Es ist ein geistiger Kampf der Superlative, der sich da vor unseren Augen abspielt, und dieser gehört noch viel mehr mit geistigen Mitteln geführt.
Wie reagiert das kirchliche Establishment auf Ihre Kritiken?
Die Kritik wird ignoriert. Es ergeht mir wie zahlreichen anderen Gläubigen, die ebenfalls den Bischöfen geschrieben haben. Auch die Rekordzahl von 91.000 Kirchenaustritten im Jahr 2022 wird einfach vom Tisch gewischt.
Sie waren jahrelang für die Kirche ehrenamtlich tätig. Hat Ihnen wirklich kein Bischof geantwortet?
Erzbischof Lackner hat mich im März zu einem Gespräch nach Salzburg eingeladen, allerdings ohne mein AUF1-Interview gesehen zu haben. Es ging mehr um meinen Offenen Brief vom Dez. 2021. Wir haben festgestellt, dass unsere Standpunkte nach wie vor weit auseinanderliegen, aber dass wir immerhin noch miteinander reden können und die Gespräche fortsetzen wollen.
Also keine Umkehr in Sicht?
Da kann ich nur spekulieren. Gott wird seine Kirche sicher nie verlassen, aber offenbar will Er sie demütigen, um sie zur Umkehr zu bewegen und zu reinigen. Vielleicht ist es ähnlich wie beim Heiligen Petrus, der erst die nötige Demut für sein Leitungsamt als erster Papst aufgebracht hat, nachdem er den Herrn dreimal verleugnet hat.
Gibt es Positives?
Die Aktion „Österreich betet“, Priester22 und viele Privatinitiativen sind Hoffnungszeichen, die fern von den Bischöfen aufgeblüht sind. Solange die Amtskirche nicht umkehrt, müssen Laien, Priester und Menschen guten Willens gemeinsam, an dem Platz an dem sie jeweils stehen, in eigener Verantwortung tätig werden.
Ein Fazit?
So wie bisher können wir nicht weiter machen. Wir stehen an einer Zeitenwende. Das Alte trägt nicht mehr und das Neue ist noch nicht da. Wahrscheinlich ist vielen auch in der Kirche noch nicht klar, wie groß der Umbruch ist, der da kommen muss.