Die Abu Dhabi Häresie ist für Kardinal Müller „sensationell“
Das Dokument behauptet, dass "Gott" einander widersprechende Religionen "will".
Ohne zu sagen was das Dokument ist, meint Müller, dass es kein Akt des päpstlichen Lehramtes sei, aber auch keine "Privatmeinung des Papstes“. Dennoch beanspruche es von Christen und Moslems eine Zustimmung, „die sie in ihrem Gewissen verpflichtet,“ fabuliert er.
Müller bestreitet die Binsenwahrheit, dass das Dokument den Glauben Christi relativiert, indem er die Ablenkungsaussage formuliert, dass weder Franziskus noch der Großimam in ihrer Erklärung "ihr je eigenes und inhaltlich sich in wesentlichen Fragen widersprechendes Glaubensbekenntnis aufgegeben“ hätten.
Das macht die Sache aber noch schlimmer: Sie haben den Verstand aufgegeben und "Gott" als einen sich in Widersprüche verwickelnden Dämon hingestellt.
Dennoch wurzelt das Dokument für Müller "ebenso wenig im Relativismus gegenüber dem Wahrheitsanspruch Gottes, wie es in die Richtung einer Einheitsreligion weist.“
Es ist allerdings eine Tatsache, dass das Dokument behauptet, dass "Gott" einander widersprechende Religionen wolle.
Diese Aussage ist das Paradebeispiel für einen in sich widersprüchlichen religiösen Relativismus, wie ihn der deutsche Freimaurer Gotthold Ephraim Lessings (+1781) in seiner Ringparabel formuliert.
Bild: Gerhard Ludwig Müller, © Mazur, CC BY-NC-SA, #newsQuxkwtbaak