@michael7: Vielleicht nicht 100%ig bewiesen, jedoch ziemlich sicher. Selbst Clemens XIV. berief sich beim Zitieren dieser Weissagung auf Philipp Neri. Philipp Neri hat alle seine Unterlagen vor seinem Tod vernichtet. Er hat nichts veröffentlicht. Das taten andere für ihn im Buch "Lignum Vitae". Um für seine Prophezeiung Aufmerksamkeit zu erregen, ergänzten diese sie in die Vergangenheit um weitere 71 Päpste und schrieben sie dem irischen Mönch Malachias zu, der zu Beginn der insgesamt 112 Vatizinien in Rom weilte. Nur die letzten 41 Sinnsprüche, ab Gregor XIII., dem Papst der Kalenderreform, sind von Philipp Neri. Ab da sind sie auch symbolhafter und beziehen sich nicht oder kaum noch auf Wappen und Namen wie die hinzuerfundenen.
Um die Prophezeiung besonders interessant zu machen, muss sie selbstverständlich mit dem Ende der Welt und dem Weltgericht enden, wie es im
Dies irae steht, eine Dichtung mit Dreifachreim pro Strophe, die es damals bereits gab. Aber Dieses schaurige Ende mit dem iudex tremendus (schrecklicher Richter) kommt nicht von Philipp Neri, für den Gott die Liebe war, sondern hat ein Ausleger, genannt ist ein gewisser Ciaconius, hinzugefügt. Ich verlinke hierzu
auf diesen Artikel meiner Homepage. Die Tabelle dort etwas weiter unten sollte alles aufklären.
Bei allen bekannt gewordenen Päpsten - das sind natürlich vorwiegend die hinzugefälschten - enthält der Druck den Papstnamen und die Begründung, inwieweit der Spruch auf diesen Papst zutrifft. Und zum Schluss dachte man doch, wisse man, wie der Papst heiße, nämlich Petrus wie auch der erste. Man schreibt aber nicht Petrus II., könnte sich ja in der Zwischenzeit auch noch einer Petrus nennen, sondern nur Petrus Romanus, und sollte der letzte Papst trotz Self-Fulfillings-Zwang sich nicht mal Petrus nennen, so ist ja Petrus immer noch ein Synonym für Papst. Kann also nichts schief gehen.
Und die Begründung des Vatiziniums schrieb man auch gleich dazu, indem man den Sinnspruch "In extrema persecutione S.R.ecclesiae sedebit" auslegt. "Multi tribulationes" ("Viele Trübsale") als Auslegung für die persecutio (Verfolgung), das Ende der Welt für das "extrema" usw., und dann noch, um die Schaurigkeit zu vollenden, den schrecklichen Richter mit dem Jüngsten Gericht.
Der Petrus Romanus ist also der Papstname. Dann kommt ein Komma (kein Punkt) und dann die Auslegung. Wenn Sie dieser Auslegung glauben, dann müssen sie auch an das Ende der Welt nach Kardinal Bergoglio glauben. Nochmals: in
diesem Artikel meiner Homepage ist genau erklärt, warum die Petrus-Romanus-Sache mit dem Jüngsten Gericht nur was vom Ausleger der Prophezeiung Hinzugefügtes ist.
Übrigens, der Fakt, dass das letzte Vatizinium kein Spruch mit ein paar Worten, sondern ein ganzer Aussagesatz, der mit "sedebit" ("er wird thronen", als ob das nicht jeder andere Papst genauso täte) endet, bedeutet einen anderen Charakter. Wer ist dieser "er", bei dem man das Thronen extra betonen muss. Wer ist es, wenn nicht der Antichrist.