Benedikt XVI.: Exklusivtext über die Ursachen der homosexuellen Missbräuche
Benedikt bemerkt, dass „Pädophilie” als erlaubt und angemessen diagnostiziert wurde, während die katholische Moral einen „Zusammenbruch“ erlebte, der die Kirche „wehrlos gegenüber den Vorgängen in der Gesellschaft“ machte.
„In verschiedenen Priesterseminaren bildeten sich homosexuelle Clubs“, fügte Benedikt hinzu: „Ein Bischof, der vorher Regens gewesen war, hatte den Seminaristen Pornofilme vorführen lassen.“
Benedikt erinnert, dass „in nicht wenigen Seminaren Studenten, die beim Lesen meiner Bücher ertappt wurden, als nicht geeignet zum Priestertum angesehen wurden. Meine Bücher wurden wie schlechte Literatur verborgen und nur gleichsam unter der Bank gelesen.“
Er unterstreicht, dass die homosexuellen Missbräuche Minderjähriger [Ratzinger verwendet den irreführenden Begriff „Pädophilie“] „erst in der zweiten Hälfte der 80er Jahre brennend geworden“ ist.
Das „bewusst locker gebaute Strafrecht des neuen Kodex“ [Kirchenrecht von 1983] habe nicht geholfen, das Problem zu lösen.
Benedikt sieht den letzten Grund der Missbräuche in der „Abwesenheit Gottes“, die sogar in die Liturgie eingedrungen ist. Er gibt ein Beispiel:
„Die Eucharistie wird zu einer zeremoniellen Geste abgewertet, wenn es als selbstverständlich gilt, daß die Höflichkeit es gebietet, sie bei familiären Festen oder bei Anlässen wie Hochzeit und Beerdigung allen zu reichen, die aus verwandtschaftlichen Gründen dazu eingeladen sind.“
Allerdings scheint Ratzinger selbst die Kirche Gottes nicht in der Liturgie zu finden, sondern in den „vielen demütig glaubenden, leidenden und liebenden Menschen“.
Er schließt mit einem Dank an Papst Franziskus „für alles, was er tut, um uns immer wieder das Licht Gottes zu zeigen, das auch heute nicht untergegangen ist. Danke, Heiliger Vater!“
Bild: © Mazur/catholicnews.org.uk, CC BY-NC-SA, #newsIowezsfodj